Mando Diao

MTV Unplugged - Above And Beyond

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 09.12.2010
Jahr: 2010
Stil: Akustik Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Mando Diao
MTV Unplugged - Above And Beyond, Vertigo, 2010
Gustaf NórenGuitar, Vocals
Björn DixgardGuitar, Vocals
Carl-Johan FogelklouBass
Samuel GiersDrums
Mats BjörkeKeyboards
Special Guests:
Ray DaviesVocals on Victoria
Juliette LewisVocals on High Heels
Lana Del ReyVocals on Gloria
Produziert von: Nicht lesbar Länge: 66 Min 06 Sek Medium: CD
01. Long Before Rock'n'Roll09. How We Walk
02. Sheepdog10. No More Tears
03. Losing My Mind11. Mr. Moon
04. Gloria12. Half Your Sunny Days
05. All My Senses13. Victoria
06. Dance With Somebody14. If I Don't Live Today, Then I Might Be Here Tomorrow
07. High Heels15. God Knows
08. Down In The Past

"MTV Unplugged"?, denke ich mir zunächst, das muss eine alte Veröffentlichung sein. Gibt es das denn noch? Das ist doch schon sowas von gestern, das interessiert doch heute keinen mehr. Zumal uns da über Jahre hinweg eine Menge Mist hingekippt wurde. Eine Zeitlang, meinte ja praktisch jeder bekannte - oder auch nicht bekannte - Künstler, er müsste uns sein Werk jetzt in der "Holzversion" präsentieren. Das machte ja nicht einmal vor Neil Young halt. Noch dazu hat sich MTV hierzulande zu einem Sender entwickelt, der Spezialist für alles Mögliche ist, aber mit Musik nur noch wenig am Hut hat. Oder nur zu Zeiten, in denen Normalsterbliche im Tiefschlaf liegen.
Hin und wieder wachen aber anscheinend die Verantwortlichen aus ihrem Tiefschlaf auf und ein Moment der Erleuchtung ereilt sie. So geschehen, bei diesem Projekt hier. Die Schweden von MANDO DIAO existieren bereits seit knapp 10 Jahren und sind nach fünf Alben mittlerweile in Deutschland auf Platin gestoßen. Großen Anteil daran hatte natürlich der Über-Hit Dance With Somebody, dem sich ob seines Drives und der herrlich rauen Gesangsstimme kaum jemand entziehen kann.
Eigentlich führt kein Weg daran vorbei, dass man sich diese Aufnahme als DVD besorgt, denn was sich die Schweden allein für die optische Präsenz alles haben einfallen lassen, ist schon toll. Von den vier verschiedenen Räumen auf der Bühne bis zur schwedischen Tracht, die die Band trägt, zu den illustren Gästen und der Tatsache, dass Klaus Voorman, sozusagen "live on stage" seine Impressionen von dem Auftritt zeichnet.

Aber natürlich macht auch die reine Audio-Aufnahme richtig Spaß, wenn man auch auf ein paar Songs aus der Setlist verzichten muss. Die rauen, mich immer etwas an NICKELBACK erinnernden Stimmen leiten den Set mit dem munteren Long Before Rock'n'Roll ein. Bereits hier fällt die stilistische Verwandtschaft zu den KINKS auf und damit natürlich auch die Einflüsse des Brit-Pop.
Trotz akustischer Instrumente geht das schon gut ab und ein bisschen muss ich dabei auch an die Australier von JET denken.
Der als "pretty old song" Song Sheepdog hat sowohl etwas von Tom Pettys Breakdown als auch von diversen Desert-Rock Songs, die so gerne Verwendung in den Filmen von Quentin Tarantino finden.
Das trifft natürlich auf zahlreiche Songs der Band zu und die Streicher machen die heraufbeschworene Düsternis in Losing My Mind nur noch "greifbarer". Die Art, wie sich Mando Diao aber dynamisch in ihre Songs hineinsteigern, macht bei aller Schwere richtig Spaß.
Mit Gloria kommt denn auch wieder neuer Schwung auf und mit der Amerikanerin Lana Del Rey der erste Gast hinzu. Der Song hat nichts mit dem bekannten Klassiker zu tun, sondern stammt von MANDO DIAO, die sich hier glaubhaft als Südeuropäer verkaufen und mit dieser Version problemlos manch spanische Fiesta aufmischen dürften.

Hin und wieder sind mir die Streicher im Hintergrund etwas zu viel, auch wenn sie natürlich oft für eine tolle Dynamik sorgen. Dabei würde doch ein melancholisch-sentimentaler Song, wie All My Senses, auch in der puren Instrumentierung funktionieren. Klar, Dance With Somebody reißt bereits beim Intro die Besucher zu Beifall hin. Ist aber auch wirklich prima gemacht: Langsam mit Pianogeklimper eingeleitet, aber bereits beim Refrain ist dieser tolle Drive da, der diese Nummer transportiert.
Was bringt man danach? Man kündigt "eine Ikone meiner Generation an" und bringt Juliette Lewis auf die Bühne! Jetzt vermiss ich aber die zugehörigen Bilder langsam doch massiv. Denn was die Sängerin da im Duett mit Gustaf Nóren auf die Bretter legt, knistert vor Spannung und Erotik geradezu. Achtung: beim Zuhören das Atmen nicht vergessen!
Das rasante Down In The Past bringt uns zurück in die Realität. Auch hier wieder ein ungeheurer Drive mit spanisch anmutenden Gitarrenlinien und einem Pianosolo von - aufgepasst - Ur-Mitglied Daniel Haglund, mit dem die Band nach vielen Jahren das Kriegsbeil begraben hat.
Weitere Überraschungen sind nicht fern, denn für Victoria von den KINKS - da wären wir wieder -kommt tatsächlich deren Sänger und Mastermind Ray Davies auf die Bühne! Mehr Freude kann da wohl kaum aufkommen.
Außer wenn die Band das Publikum für den letzten Song einlädt, die Bühne zu entern und allesamt zur finalen Party bittet. God Knows, wie toll das gewesen sein muss. Die verzückten Schreie lassen manches vermuten.
Also, das macht echt Laune hier, aber ich glaube, um das Video bzw. die DVD kommt man nicht herum und deshalb hör ich mir das jetzt auf Kopfhörer nochmals an und mach mich dabei auf die Suche, wo ich die herkrieg. Was sag ich jetzt? Welcome back, MTV Unplugged!

Epi Schmidt, 05.12.2010

 

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