Manchester Orchestra

Mean Everything To Nothing

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.01.2010
Jahr: 2009
Stil: Rock, Indie Rock, Alternative Rock, Grunge, Punk

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Manchester Orchestra Homepage



Redakteur(e):

Michael Koenig


Manchester Orchestra
Mean Everything To Nothing, Sony Music/Columbia Records/Favorite Gentlemen, 2009
Andy HullVocals, Guitar, Keyboards
Jonathan CorleyBass, Group Vocals
Jeremiah EdmondDrums, Percussion, Group Vocals
Christopher FreemanKeyboards, Percussion, Backing Vocals
Robert McDowellGuitar, Backing Vocals
Guests:
Dan HannonGuitar, Keyboards
Oliver KrausCello, Violins
Erica FromanVocals
Mary Alice HullHandclaps, Vocals
Produziert von: Joe Chiccarelli, Dan Hannon & Manchester Orchestra Länge: 53 Min 31 Sek Medium: CD
01. The Only One07. I Can Feel A Hot One
02. Shake It Out08. My Friend Marcus
03. I've Got Friends09. Tony The Tiger
04. Pride10. Everything To Nothing
05. In My Teeth11. The River
06. 100 Dollars12. Hidden Track

Der Name des fünfköpfigen MANCHESTER ORCHESTRA könnte so manchen durchaus auf zwei falsche Fährten locken. Zum einen ist die Band nämlich weder auf dem alten Kontinent Europa, noch auf der britischen Insel und schon gar nicht in der nordwestenglischen Fußballhochburg Manchester beheimatet. Ganz das Gegenteil ist der Fall. Die jungen Musiker stammen vielmehr von jenseits des Atlantiks aus Atlanta im US-amerikanischen Bundesstaat Georgia. Zum anderen eventuellen Holzweg später mehr.
Vor einigen Monaten fand nun das zweite abendfüllende Studiowerk der Jungs ’Mean Everything To Nothing’ den Weg in die Regale der einschlägigen Händler. Wenn man allerdings bedenkt, dass der tatsächliche Erstling ’I’m Like A Virgin Losing A Child’ in unseren Breitengraden nie veröffentlicht wurde, könnte hierzulande eigentlich auch getrost ’Mean Everything To Nothing’ als Debüt bezeichnet werden.

Die Mitglieder des MANCHESTER ORCHESTRA beziehen sich bei ihrem Schaffen auf die Großtaten von noch heute angesagten Gruppen der 1980er und 1990er Jahre wie FOO FIGHTERS, NIRVANA und WEEZER. Dementsprechend ist ihre Musik eine wohlgefällig austarierte und immer melodiöse Mischung aus ganz einfachem und modernem Rock, Alternative/Indie Rock und Grunge. Ein wenig punkig ist die ganze Chose dann auch noch. Doch Vorsicht! Wer jetzt laute Einseitigkeit oder gar Eintönigkeit erwartet, liegt gründlich daneben. Leise Töne kommen hier ebenso zu ihrem Recht. Richtig fetzige und entsprechend flotte Rocksongs wetteifern um die Aufmerksamkeit des Zuhörers mit Balladen und Halbballaden. Wobei die Trennung in diese Kategorien gar nicht immer so leicht fällt. Die Rocker haben nämlich zum Teil zahme Passagen und die Balladen/Halbballaden verfügen stellenweise über rockige Parts. Hier werden jede Menge Emotionen rund ums Erwachsenwerden freigesetzt und Einblicke ins Seelenleben junger Menschen gewährt. Sie werden von dieser Kombination vielfältiger und anspruchsvoller Musik mit aussagekräftigen und sinnbehafteten Texten sehr anschaulich zum Leben erweckt.

Keine Frage, Hull, Corley, Edmond, Freeman und McDowell haben den Bogen an ihren jeweiligen Instrumenten mehr als raus und sind bestens aufeinander eingespielt. Sie verstehen sich quasi blind. Da wirkt sich natürlich ihre große Konzert- und Tourerfahrung äußerst vorteilhaft aus. Nachdem das erste Album draußen war, standen die Amerikaner beinahe ständig auf irgendeiner Bühne. Sowohl der BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB, BRAND NEW, CLAP YOUR HANDS AND SAY YEAH, die KINGS OF LEON, aber auch andere Bands kamen schon in den Genuss ihres Toursupports. Daneben zeigte das MANCHESTER ORCHESTRA bei namhaften Festivals wie Coachella und Lollapalooza Präsenz.
Nicht nur die Hauptakteure gaben ihr sprichwörtlich Bestes bei den Aufnahmen, sondern auch die Studiogäste gingen mit vollem Engagement zu Werke. Und hier soll, wie versprochen, das zweite mögliche Missverständnis thematisiert werden. Die Bezeichnung als “Orchester“ erscheint vor dem Hintergrund, dass als einzige klassische Instrumente lediglich ein Cello und Violinen im Zuge dieser Einspielung zum Einsatz kamen, doch reichlich übertrieben.
Während im Bezug auf musikalisches Können und Zusammenwirken alles im grünen Bereich liegt, dürfen die jungen Herren dagegen beim Songwriting gerne noch eine Schippe draufpacken. In dieser Hinsicht sind sie zwar auf dem richtigen Weg, aber noch längst nicht am Limit angelangt und von der Kreation eines unvergesslichen Albumklassikers ein Stückchen entfernt. Dazu fehlt ihnen noch das gewisse Etwas in Form von mehr Unverwechselbarkeit und Eigenständigkeit.

Die Verantwortung für die Produktion von ’Mean Everything To Nothing’ in Nashville und Atlanta teilen sich der bereits für etliche nicht gerade unbekannte Musikschaffende wie Morrissey, MY MORNING JACKET, THE RACONTEURS, THE SHINS u.a. tätig gewesene Joe Chiccarelli, der mit dem MANCHESTER ORCHESTRA befreundete Dan Hannon und die Band selber. Am Ergebnis ihrer gemeinsamen Bemühungen gibt es kaum etwas zu bekritteln.

MANCHESTER ORCHESTRA drücken mit ’Mean Everything To Nothing’ jedem ernsthaft Musikinteressierten eine wirklich kurzweilige und gute Rockplatte in Verbindung mit diversen anderen Genres und Nebengenres in die Hand. Reinhören lohnt sich absolut.
Es wird mit Sicherheit spannend sein, die weitere Entwicklung dieses Ensembles zu verfolgen.

Michael Koenig, 17.01.2010

 

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