Titel |
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01. Try To Touch The Sun (Intro) |
02. Towards The Sun |
03. This Memory |
04. Left Without A Cause |
05. Time |
06. The Answer |
07. Fear Of Tomorrow |
08. The Seed In Your Life |
09. Adore Me |
10. Atomic Bomb |
11. I Will Know Your Name |
12. My Enemy |
Musiker | Instrument |
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Jens Faber | Gitarre, Bass, Keyboards, Piano & Gesang |
Gastmusiker: | |
Melissa Bonny | Gesang |
Federica Lanna | Gesang (Adore Me) |
Detty Scherner | Gesang (I Will Know Your Name) |
Eric Dow | Gesang (The Answer) |
John S. | Schlagzeug |
MALEFISTUM wurden erst im vergangenen Jahr von Jens Faber (DAWN OF DESTINY) gegründet, der bei diesem Kollaborations-Projekt zum einen die Möglichkeit hat, mit zahlreichen Sängerinnen und Sängern zusammen zu arbeiten, aber eben auch musikalisch deutlich breiter aufgestellt zu sein als bei seiner Haupt-Band. Denn während bei DAWN OF DESTINY ja eher der melodische Power Metal prägend ist, da stehen bei MALEFISTUM zudem auch noch düstere und härtere Klänge mit auf dem Musik-Menü, ohne aber bei den Melodien wirklich große Abstriche zu machen.
Das Album beginnt mit dem atmosphärischen Intro Try To Touch The Sun, bei dem Haupt-Sängerin Melissa Bonny (SERENITY, AD INFINITUM, RAGE OF LIGHT) eine arabeske Melodie-Linie singt, das Stück geht dann nahtlos in den eigentlichen Opener Towards The Sun übergeht, der mich musikalisch an eine Up-Tempo-Nummer von KAMELOT erinnert. Wobei das stellenweise auf etliche der elf Kompositionen zutrifft. Gerne setzt Faber – oder vielmehr lässt einsetzen – eine Kombination aus klarem, melodiösem Gesang und gutturalem Gegrowle. Aber im Gegensatz zu der amerikanisch-deutsch-schwedischen Band, darf es hier eben auch mal mehr in die Richtung melodischer Death Metal geschielt werden, wie unter anderem bei The Answer, bei dem Eric Dow (von HELSOTT) einen Gast-Auftritt hat. Am anderen Ende des Spektrums steht dann aber eine Nummer wie das sehr folkloristische Fear Of Tomorrow. Oder aber das eher an NIGHTWISH erinnernde Adore Me, dem Federica Lanna von SLEEPING ROMANCE ihre Stimme leiht.
Dabei fällt über die Distanz des Albums auf, wie gut das Songwriting ist. Jens Faber erfindet hier das Rad des episch ausgerichteten Metal nicht neu, aber er dreht an der einen oder anderen Stellschraube und integriert hier eben auch Elemente, die man nicht immer im Power Metal findet. Dabei kann neben Faber, der ja abgesehen vom Schlagzeug alle Instrumente selber gespielt hat, vor allen Dingen Melissa Bonny punkten. Dabei präsentiert sie ihre gesamte stilistische Vielfalt und Bandbreite von zerbrechlich wirkenden balladesken Tönen, über strahlend-hymnische Momente bis hin zur finsteren Aggressivität.
Das MALEFISTUM-Debüt "Enemy" überzeugt nicht nur auf der musikalischen und kompositorischen Ebene, es klingt auch noch verdammt gut. Hinzu kommt noch ein tolles Artwork, für das Hans Trasid verantwortlich war, das die Stimmung der Musik perfekt einfängt und das Paket wunderbar abrundet. Ein sehr starker Einstand für dieses Projekt, dem aus meiner Sicht noch möglichst viele Scheiben folgen dürfen.