The river sessions (live), Hypertension, 2006 | ||||
Bob Catley | Lead Vocals | |||
Tony Clarkin | Guitars, Backing Vocals | |||
Jim Simpson | Drums, Percussions | |||
Mark Stanway | Keyboards | |||
Wally Lowe | Bass | |||
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1. Before first light | 9. Les morts dansant | |||
2. The spirit | 10. Just like an arrow | |||
3. All England's eyes | 11. Two hearts | |||
4. The lights burned out | 12. Soldier of the line | |||
5. Endless love | 13. Changes | |||
6. How far Jerusalem | 14. Kingdom of madness | |||
7. On a storyteller's night | 15. Sacred hour | |||
8. The prize | 20. The last dance | |||
Angesichts der fast schon inflationären Veröffentlichungsflut an Compilations und Livemitschnitten lohnt es sich inzwischen bei MAGNUM ganz genau hinzuschauen was sich hinter den zumeist halbwegs ansprechenden Covern versteckt.
"The river sessions" klingt zunächst nach einer halbgaren Demo-Resteverwertung und nicht besonders spannend, hat es aber gewaltig in sich. Es handelt sich um einen Livemittschnitt für den schottischen Rundfunksender Radio Clyde, um genau zu sein, vom Konzert am 28. Mai 1985 im Mayfair in Glasgow.
MAGNUM haben gerade ihr Meisterwerk " On a storyteller's night" veröffentlicht, und so verwundert es wenig, dass bis auf Steal your heart das komplette Album auf dem Programm steht. Dazu die beiden unverzichtbaren Klassiker Changes und Kingdom of madness, The prize von "The eleventh hour" und vier weitere Songs vom bis dato zweitbesten MAGNUM-Opus "Chase the dragon" sorgen für eine zum damaligen Zeitpunkt kaum zu übertreffende Setlist.
Es ist der große Abend des Tony Clarkin, der mit seinem mitreißenden Gitarrenspiel der Band auf der Bühne noch deutlicher und dominanter als ohnehin gewohnt seinen Stempel aufdrückt. MAGNUM klingen dadurch wesentlich urwüchsiger und rauher, zudem hat man soundtechnisch wenig bis gar nichts nachgebessert. Sogar einige Rückkopplungen sind zu hören.
Dieser naturbelassene Sound, der MAGNUM als hart rockende Einheit präsentiert mag nicht jedermanns Geschmack sein und zugegeben, nicht jedem Song passt dieser bodenständige Anzug perfekt. Vor allem die bombastischen, epischen Stücke hätten durchaus von einer stärkeren Akzentuierung der Tasteninstrumente profitieren können. Dafür aber knallen MAGNUMs straighte Rocknummern wie Just like an arrow oder aber das trockene The prize um so mehr.
Two hearts ist schlichtweg sensationell. Wally Lowe und Jim Simpson sorgen für einen fetten, präzisen Rhythmusteppich, auf dessen Basis sich Tony Clarkin in einen wahrhaft ekstatischen Spielrausch hineinsteigert.
Etwas überraschen mag die Tatsache, dass MAGNUM bereits so kurz nach der Veröffentlichung von "On a storyteller's night" einige Stücke mit neuen Arrangements ausgestattet haben.
Für Fans, die sich stark mit MAGNUMs Musik identifizieren und auseinandersetzen, stellt "The river sessions" ein wertvolles Mosaiksteinchen im Schaffen der Band dar, eben gerade weil es etwas aus dem Rahmen fällt. Wer einfach nur ein MAGNUM-Livealbum in der Sammlung haben möchte ist mit "The spirit" oder "The last dance", aka "Stronghold", sicher besser bedient.