Magma

Félicité Thösz

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.08.2012
Jahr: 2012
Stil: Progressive Rock/Zeuhl

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Magma
Félicité Thösz, Seventh Records, 2012
Christian VanderDrums, Vocals & Piano
Stella VanderVocals & Tambourin
Isabelle FeuilleboisVocals
Herve AkninVocals
Benoit AlziaryVibraphone
James MacGawGuitar
Bruno RuderPiano
Philippe BussonetBass
Produziert von: Magma Länge: 32 Min 30 Sek Medium: CD
01. Félicité Thöszf) Waahrz
a) Ekmahg) Dühl
b) Essh) Tsai
c) Dzoii) Ohst
d) Niimsk) Zahrr
e) Teha02. Les Hommes Sont Venus

Der Begriff “Kult“ wird ja, auch und gerade im Zusammenhang mit Bands, nahezu inflationär und recht häufig unpassend verwendet. Da wird dann gerne eine Kapelle, nur weil sie jahrzehntelang denselben Stiefel herunternudelt, zur “Kultcombo“ hochstilisiert. Wenn dieser Begriff jedoch wirklich einmal angebracht ist, dann für die französische Progband MAGMA. Nicht nur, dass sie seit mehr als 40 Jahren aktiv sind, haben sie doch eine einzigartige Mischung aus progressiven, klassischen und folkverwandten Elementen erschaffen und damit praktisch im Alleingang ein ganz eigenes Genre im Bereich des progressiven Rock geschaffen: Zeuhl. Dieser Begriff ist Bestandteil der ebenfalls von MAGMA entworfenen, eigenen Kunstsprache – Kobaianisch (zurückzuführen auf den fiktiven Planeten Kobaia) – und bedeutet darin so viel wie “himmlische Musik“.

Während der vergangenen Jahrzehnte hat sich die Musik MAGMAs häufig verändert, zumal sich die Band zwischen 1984 und 1996 eine Auszeit nahm. Die einzigen personellen Konstanten waren Gründer und Frontmann Christian Vander und seine Frau Stella. Dabei trafen die komplexen, polyrhythmischen Klangfiguren von Schlagzeuger Vander oftmals auf mächtige Choräle, wuchtige, fast schon Wagner-artige klassische Passagen und jazzähnliche Elemente, häufig auch repetitiv eingesetzt und dabei eine geradezu hypnotische Wirkung entfaltend. Oftmals wirkte die Musik MAGMAs daher gewaltig, aber auch unheilvoll und düster. Das aktuelle Album “Félicité Thösz“ jedoch wirkt deutlich zugänglicher, ja fast schon fröhlich und ist daher für MAGMA-Einsteiger durchaus zu empfehlen.

Im Mittelpunkt dieser Scheibe (angesichts der Spieldauer für MAGMA-Verhältnisse eigentlich fast schon eine EP) steht die Suite Félicité Thösz, in der sich der Klang heller Stimmen zu einer jubilierenden Hymne zusammenfügt. Zwischendurch werden vor allem vom Piano sparsame, aber wirkungsvolle melodische Akzente gesetzt, das alles wird von der Gitarre und der Perkussion behutsam umrankt, bis es zum Finale hin in regelrecht überschäumende, ekstatische Klänge mündet. Der Vergleich mit “Carmina burana“, dem bekanntesten Werk Carl Orffs ist sicherlich gar nicht so fernliegend.

Zum Abschluss gibt es dann ein regelrecht hingehauchtes Les Hommes Sont Venus als luftig leichten Ausklang einer Scheibe, die MAGMA tatsächlich von einer fröhlichen, heiteren, leicht zugänglichen Seite zeigt, ohne die spezifischen Eigenheiten der Band außer Acht zu lassen. Bedauerlich ist allenfalls die kurze Spieldauer, aber derartig faszinierende, einnehmende Klänge kann man ohne weiteres mehrmals hintereinander anhören. Bleibt nur zu hoffen, dass das nächste Lebenszeichen von MAGMA nicht wieder mehr als drei Jahre auf sich warten lässt.

Ralf Stierlen, 20.08.2012

 

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