Magic Car

Family Matters

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.12.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Magic Car
Family Matters, Tiny Dog Records, 2005
Hazel Atkinson Vocals, Mandolin
Phil Smeeton Vocals, Guitars
John Thompson Bass
Dave Langdon Pedal Steel
Rick Kemp Guitars
Stevie Otter Drums
Gareth Bailey Horns
Produziert von: John Thompson Länge: 58 Min 06 Sek Medium: CD
1. The Biker's Lament7. Dry Your Eyes
2. Seventeen8. Mother Nature's Lamb
3. Baltimore9. Cinderella # 1
4. Gold Wing Queen10. Small Town Saturday Night
5. White Knuckle Ride 11. Family Matters
6. Terrible Thing 12. Always So

Falls jemand dem Glauben erliegt, die gemeinhin als 'Americana' titulierte Roots-Musik sei nur authentisch, wenn sie aus dem Ursprungsland stammt, der sollte sich mal diese Briten hier anhören. MAGIC CAR, mit Stammsitz in Nottingham, schaffen es, eine ganz abgehangene und reif klingende Produktion abzuliefern.

Traditionell und im besten Sinne altmodisch, nahmen die Herrschaften um Songschreiber Phil Smeeton ihre 12 Lieder (plus 1 Bonus Track) mit einer Studer 2-Zoll-Bandmaschine auf und lustwandeln so innerhalb des anheimelnden Umfelds einer Analog-Aufnahme.
MAGIC CAR's Kompositionen kommen völlig selbstverständlich und ungekünstelt, atmen die Luft der britischen Folk-Vergangenheit ein und verströmen einen Hauch country-esker Amerikanismen, wenn sie schliesslich entspannt ausatmen. Zum Vorteil gereicht ihnen der Luxus, über zwei interessante Lead-Vocalisten zu verfügen. Zum einen die häufig auch Mandoline spielende Hazel Atkinson, die sich mit ihrer Stilistik irgendwo zwischen Margo Timmins und Natalie Merchant einreihen lässt. Zum anderen der Kopf und Gitarrist der Band, Phil Smeeton, dessen Gesang als Schnittmenge aus Grant McLennan und Richard Thompson durchgehen mag.

So hören sich MAGIC CAR's Songs auch immer wieder mal an, als stapfe man auf den tief in den Schnee eingetretenen Spuren der kanadischen COWBOY JUNKIES oder tanze auf einer Gänseblümchen bewachsenen Wiese Ringelreihen mit Natalie Merchant. Oftmals schweben die Songs nebelgleich über kahle englische Baumkronen und verlieren sich dann am herbstlichen Horizont. Ja, tatsächlich, hier klingt alles sehr naturverbunden. True music played by true musicians. Da fühlt man sich wohl.
Ein Titel wie Gold Wing Queen klingt in seiner getragenen Eleganz wie ein Zwitter aus BLUE RODEO und frühen PREFAB SPROUT. Die Musiker streuen geschickt wohldosierte Schmankerl wie Pedal Steel, Harmonica, Hammond-Orgel, Mandoline und Bläser ein, und erfreuen sich an ihrer eigenen Vielseitigkeit. Letzlich bemerkt man aber immer wieder ihre britische Herkunft, wenn sich MAGIC CAR auf bewährte englische Folk-Weisen wie z.B. in Terrible thing berufen. Das macht den Reiz dieser Band aus.

"Family Matters" ist eine absolute Wohlfühlplatte geworden. Ein bemerkenswertes und charmantes Sammelsurium bedächtiger Momente aus Folk und Country mit einer leichten Prise Pop. Natürlich nicht umwerfend spektakulär, aber wirklich schön, weil alles so vertraut klingt.
Auch wenn's nach Klischee klingt: Diese Musik passt in unsere winterliche Zeit. Geschaffen für einen kerzenflackernden Abend auf dem heimischen Sofa.
Und wenn man am Ende aus seinen Tagträumen erwacht, hört man doch tatsächlich Vogelgezwitscher (im Bonus-Track) und liegt da, völlig verwirrt.

Frank Ipach, 10.12.2005

 

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