Maggie Bell

Live At The Rainbow 1974

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.10.2022
Jahr: 2022
Stil: Blues Rock
Spiellänge: 75:03
Produzent: Mo Foster

Links:

Maggie Bell Homepage


Plattenfirma: Repertoire Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
01. Coming On Strong
02. Wishing Well
03. As The Years Go Passing By
04. I Was In Chains
05. Suicide Sal
06. I Saw Him Standing There
07. The Preacher
08. Penicillin Blues
 
09. Soul Medley: Boogie Sandwich - Ain't Misbehavin' - Lawdy Miss Clawdy - Blueberry Hill - Roulette - On The Rebound - Doo-Wop Groove - Hey Paula - I Get A Kick Out Of You - The Way You Look Tonight - The Sheik Of Araby - Bhuna Curry
10. The Ghetto - Boogie Sandwich - The Ghetto (Reprise) - Rock Me Baby
11. Ailen Mochree
12. Shout - Gospel Intro - Lay Down Your Soul For Jesus - Shout (Reprise)
Musiker Instrument
Maggie Bell Vocals & Tambourine
Pete Wingenfield Wurlitzer Electric Piano, Yamaha CP70 Electric Grand Piano, Vocals
Mo Foster Bass Guitar
Paul Francis Drums
Brian Breeze Electric Guitar

Bekanntlich lösten sich STONE THE CROWS nach dem tragischen Tod von Leslie Harvey 1973 auf und Maggie Bell startete kurz darauf eine Solokarriere. Mit ihren Alben “Queen Of The Night“ und “Suicide Sal“ festigte sie sehr schnell ihren Ruf, als beste britische Blues- und Soulsängerin. Wobei man ja eigentliche sagen müsste, schottische Blues- und Soulsängerin. Aber die Engländer steckt Maggie locker mit in die Tasche.

Wie alle großen Sängerinnen lief sie natürlich auf der Bühne zu großer Form auf. Umso erfreulicher, dass nun zwei Konzertmitschnitte wiederveröffentlicht werden..

 

Am 3. Oktober 1974, auf ihrer ersten Solotour, erreichte Maggies Band London für die Show im Rainbow Theatre. Ereignisse und Hintergründe zur Tour kann man ihm ausführlichen Booklet sehr schön mitlesen. Viele Bandmitglieder und Zeitzeugen haben hier beigetragen. Natürlich auch Maggie selbst. Wer wissen will, wie sie ihre Stimme verlor und kurz vor der Show wiederbekam, kriegt hier entsprechende Infos. Der Sound der Aufnahme ist jetzt nicht unbedingt High-End, aber bringt den Auftritt trotzdem sehr gut rüber.

 

Das Publikum war hörbar euphorisch und die Band offensichtlich auf einem Hoch. Die perfekte Basis für Maggie. Coming On Strong klingt da bereits wie ein Soul-Klassiker, wurde allerdings von Zoot Money und Colin Allen (Drummer von STONE THE CROWS) geschrieben. Groovt auch wie die Hölle, woran Bassist Mo Foster großen Anteil hat. Was er auch bei der funky Version von FREEs Wishing Well demonstriert. Muss man unbedingt laut hören! Auch Brian Breezes Gitarrensolo ist nicht von schlechten Eltern. Von den ersten vier Songs stammen gleich drei vom erst noch kommenden “Suicide Sal“ Album. Bei jenem Titelsong hat man sich hörbar von Wishing Well inspirieren lassen, bringt aber sowohl Country, wie auch Funk mit rein.

 

As The Years Go Passing By stammt dagegen vom ihrem Solo-Debüt und wie nahe sie in dieser souligen Ballade an Janis Joplin ist, lässt verstehen, warum man sie als britische Janis bezeichnete. Auch hier wieder tolle Leistung ihrer Band und vor allem von Pete Wingfield an den Tasten. Wie gut die Band war, hört man im pulsierenden BEATLES-Cover I Saw Him Standing There. Da wird der Memphis-Soul in den Mersey-Beat gepumpt! Beeindruckend finde ich auch, mit welch unverzerrtem Gitarrensound Brian Breezes spielt und trotzdem, z.B. im Penicillin Blues richtig klasse klingt. Ein weiteres “weniger ist mehr“-Statement.

 

Man kann natürlich auch mehr aus weniger machen, indem man in ein Soul Medley gleich Fragmente aus zwölf Songs reinpackt. Dieses Medley bestreiten Maggie und Pete Wingfield zusammen. Will heißen, große Teile spielt nur Wingfield Piano und Maggie steigt nur sporadisch ein. Das zieht sich dann auch etwas, aber wenn Maggie dann wieder richtig ins Geschehen einsteigt, dann treibt sie die Musik immer weiter vor sich her – oder zieht sie mit sich, wie man es sehen will – und dann steppt da nochmal richtig der Bär. Erinnert an den Blues Brother's Film, wenn Ray Charles Shake A Tail Feather runter reißt. Und auch am Schluss gibt’s nochmal ein kleines Medley zwischen Gospel und Rock'n'Roll. Eine mitreißende Performance einer echten Ausnahmesängerin.

 

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