Magenta

Live At The Point 2007

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 11.06.2009
Jahr: 2009
Stil: Progressive Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Magenta
Live At The Point 2007, Tigermoth Productions, 2009
Christina BoothGesang
Rob ReedKeyboards & Gesang
Chris FryGitarre & Gesang
Martin RosserGitarre & Gesang
Dan FryBass & Gitarre
Allan Mason-JonesSchlagzeug
Produziert von: Rob Reed Länge: 106 Min 09 Sek Medium: DVD
01. Opus Three09. Morning Sunlight
02. Speechless10. The Dream
03. Envy11. The Visionary
04. Hurt12. Anger
05. Moving On13. Man The Machine
06. The Journey14. Genetesis/The Warning
07. Towers Of Hope15. Sloth
08. Demons16. The White Witch

“Live At The Point 2007” ist bereits die zweite Live-DVD der waliser Progressive Rock-Band MAGENTA. Aufgenommen wurde das Konzert vom 23. November 2007 im The Point in ihrer Heimatstadt Cardiff. Zudem ist der Mitschnitt eine Art Abschiedsgeschenk, zeigt er die Gruppe ein letztes Mal in der Besetzung mit Allan Mason-Jones am Schlagzeug und Martin Rosser an der zweiten Gitarre. Zudem achtete man offensichtlich darauf, kaum Überschneidungen zu ersten DVD zuzulassen, denn lediglich drei Tracks, die bereits auf “The Gathering“ zu sehen waren, wurden auch hier aufgeführt.

Einen besseren Abend und einen gelungeneren Ort hätten sich MAGENTA für die Aufzeichnung wohl kaum wählen können, denn nicht nur ist die Qualität der Aufnahme nahezu perfekt, auch die Band präsentiert sich in hervorragender Verfassung und großartiger Spiellaune.

Aber was sofort ins Auge fällt ist zunächst die Qualität der Produktion. Bei vielen Band einer ähnlichen Prominenz muss man sich da mit weitaus weniger begnügen (so zum Beispiel bei der letzten DVD von GLASS HAMMER). Aber hier stimmen der Sound (sowohl Stereo als auch 5.1 Surround), die Einstellungen, der Schnitt und die Qualität der Bilder. Klanglich erinnert das Ganze fasst an einen Studio-Mitschnitt, so perfekt sind die Instrumente aufeinander abgestimmt.

Das Konzert wurde aus mehreren Perspektiven mit Hand-held Kameras gefilmt und für die Totale standen auch gleich zwei weitere Führungskameras zur Verfügung, eine zentral vor der Bühne, die andere leicht zur Seite versetzt, so dass die Auswahl der Bilder sehr groß war und zugleich die Musiker immer „gut im Bilde waren“.

Die Protagonisten machten ihre Sache ebenfalls ausgezeichnet und lieferten einen Set voller wunderbarer Songs, aus denen für mich persönlich Envy, Hurt und Demons noch ein Stückchen herausragen. Die Musik erinnert in vielen Phasen an die „popigen“ Phasen bei MARILLION (circa “Holidays In Eden“) oder aber an die ruhigen Passagen von SYLVAN. Optisch zieht Sängerin Christina Booth die Blicke auf sich und beweist, dass sie zu den besseren Sängerinnen in diesem Bereich gehört. Immerhin wurde sie seit 2004 jedes Jahr von der Classic Rock Society zur Sängerin des Jahres gewählt. Die musikalischen Akzente setzen Bandkopf und Keyboarder Rob Reed sowie Gitarrist Chris Fry, der so manches gefühlvoll-melodisch-interessante Solo liefert (und der ganz offensichtlich seinen Abschluss in der Gitarren-Schule von MARILLIONs Steve Rothery gemacht hat).

Das Material besteht zum Großteil aus dem damals aktuellen Album “Home“, hinzu kommen noch der Single-Hit (klein aber fein) Speechless und abgewandelte und überarbeitete Versionen von Man The Machine, The Warning (von “Revelations“) sowie Anger und das selten aufgeführte Sloth (beide aus dem Album “Seven“).

Leider kann da das Publikum nicht mithalten. Trotz aller Spitzenleistungen der Musiker tut sich vor der Bühne so gut wie nichts. Ich will da ja keine Mosh-Pits und schon recht keine Wall Of Death sehen (was bei dieser Musik auch merkwürdig wirken würde), aber ein bisschen mehr dürfte es von den zugegebener Weise schon etwas älteren Herrschaften doch sein. Das hätten MAGENTA schon verdient – zumal bei einem Heimspiel. Selbst zwischen den Stücken klingt der Applaus eher verhalten. Ob das die typisch britische Zurückhaltung ist?

Das Konzert an sich dauert etwas mehr als eine Stunde und 45 Minuten und ist damit ausreichend lang, auch wenn man sich noch das ein oder andere Stück zusätzlich wünschen würde, bei der Spielfreude, die die Band an den tag legt. Zudem bekommt der Fan noch das Promo-Video zu Speechless, ein knapp 15-minütiges „Behind The Scenes“ mit all den üblichen Bildern vom Aufbau, Soundcheck, „Stellprobe“ für die Kameras etc. plus Fanbefragung vor dem Einlass und einen Tech-Talk mit den beiden Gitarristen sowie die für den Sound-Mitschnitt verantwortlichen Techniker zu sehen. Dabei stellt sich die Frage, wie häufig sich selbst die härtesten Fans die Eigenschaften der MAGENTA-Songs von Chris Fry oder aber die Besonderheiten seiner Gitarre von Martin Rosser erklären lassen wollen. Auch der Rest ist nur mäßig spannend. Und ich würde gerne mal den DVD-Käufer kennenlernen, der sich wirklich für die Slide-Shows interessiert und dafür gerne auf weitere Songs verzichtet.

Alles in allem ist “Live At The Point 2007“ für Anhänger ohnehin ein Pflichtkauf, für Interessierte sicherlich ein guter Einstieg in das Schaffen der Band und selbst für keinen Musik-Fan vertane Zeit. Denn MAGENTA verstehen es, anspruchsvolle Musik mit wunderbar-eingängigen Melodien zu verbinden, ohne in irgendeiner Form gekünstelt rüberzukommen. Ein starkes Stück und ein würdiger Abschied für die beiden letztmals beteiligten Musiker. Schade nur, dass man den Mitschnitt auf Doppel-CD separat erwerben muss.

Marc Langels, 10.06.2009

 

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