Mad Max Welcome America, A-Minor Records, 2010 |
Michael Voss | Gesang & Gitarre | |||
Jürgen Breforth | Gitarre | |||
Roland Bergmann | Bass & Gesang | |||
Gastmusiker | ||||
Hans in't Zandt | Schlagzeug | |||
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01. Welcome America | 07. Shape Of Your Heart | |||
02. Big Wheel | 08. Signs | |||
03. Someone Not Me | 09. Awesome | |||
04. All I Ever Want | 10. My Heart's Been Waiting | |||
05. Cherry Moon | 11. This Means Nothin' | |||
06. Pinky Promise | ||||
Was lange währt, wird endlich gut. Das große Ziel für Michael Voss war es immer in den USA Fuß zu fassen. Das ist ihm mit seinen Bands CASANOVA und MAD MAX nie gelungen. Bis jetzt. Denn im vergangenen Jahr wurden MAD MAX eingeladen beim ROCKLAHOMA-Festival aufzutreten. Dort teilten sie sich die Bühne mit Acts wie STRYPER, RATT, WARRANT, LA GUNS und TWISTED SISTER – nicht schlecht für eine Band, die in den letzten Jahren auf Eis lag. Von diesem Trip kam die Band mit jeder Menge frischer Inspirationen zurück, die sie nun in “Welcome America“ verarbeitet haben.
Und ja, das Album klingt extrem amerikanisch. Der titelgebende Opener erinnert soundtechnisch phasenweise an jüngere BON JOVI-Werke, wie etwa “The Circle“. Von der Gesangsmelodie und stellenweise der Gitarre ist es aber eher dem Track Blood On Blood (von “New Jersey“) entlehnt. Alle Songs sind sehr melodieverliebt und extrem eingängig. Leider wird dazu der Rock-Faktor, der ja ohnehin noch nie zu hoch war, weiter zurückgefahren. Dadurch wirken manche Songs so, als schielten sie sehr unverhohlen auf mögliches Airplay. Und warum auch nicht? Denn qualitativ müssen sich MAD MAX nicht vor den anderen „rockigen“ Bands im Radio wie SUNRISE AVENUE, STANFOUR etc. verstecken, eher umgekehrt. Denn sowohl was das Songwriting aber auch die individuellen Fähigkeiten betrifft sind MAD MAX im positiven Sinne „alte Hasen“.
Auch bei der Produktion machen MAD MAX natürlich nichts falsch, wie auch? Schließlich gehört Michael Voss zu den besseren bis besten Produzenten, die man im Bereich Melodic Rock finden kann. Und das beweist er einmal mehr auf diesem Album. Die Gitarren sind rockig ohne ein gewisses Maß zu überschreiten, kein Instrument dominiert den Mix, der Gesang steht ebenfalls nicht zu sehr im Vordergrund oder ist zu weit nach hinten gemischt. Man merkt halt, dass hier ein Könner am Weg war. “Welcome America“ klingt einfach ziemlich hervorragend.
Highlights sind neben dem Opener noch das etwas düstere Big Wheel, die Mischung von Funk-Rock und Blues-Rock namens Cherry Moon und Awesome. Die anderen Songs sind ordentlich bis gut, leider aber auch ab und zu etwas zu platt beziehungsweise zu sehr auf Mainstream gebürstet. Aber wer die oben genannten Bands gut findet, der sollte MAD MAX definitiv antesten. Nur der Rezensent würde sich manchmal schon den ein oder anderen beherzteren Griff in die sechs Saiten, ein wenig mehr Power an den Fellen und mehr Bass wünschen.