Macon Greyson

Translate

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CD-Review

Reviewdatum: 28.08.2006
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Macon Greyson
Translate, Fat Caddy Records, 2005
Buddy Huffman Lead Vocals, Guitars
Harley Husbands Lead Guitars, Backing Vocals, Banjo
Badger Vass Drums
Freddy Kousal Bass, Backing Vocals
Tommy Young Hammond B-3
Todd Pertil Steel Guitar
Produziert von: Erik Herbst & Macon Greyson Länge: 49 Min 28 Sek Medium: CD
1. Save Us All7. Patchwork Alibis
2. Sidetracked8. Blue Side
3. Strung Up9. My Brain Is Hanging Upside Down
4. Own10. PCS
5. Million Hearts11. Translate
6. Wrong Way Round 12. Come Inside

MACON GREYSON finden es blöd, sich mit guten Reviews zu brüsten, obwohl sie letztlich den positiven Werbeeffekt nicht von der Hand weisen, wie sie freimütig auf ihrer Website bekennen. Nun, auch wenn's ihnen ein wenig unangenehm ist, muss ich sie (leider, leider) mit einer Bestnote (mit kleinen Abstrichen) belegen. Sie werden's verkraften können...

MACON GREYSON, der potente Vierer aus Dallas/Texas, schickt sich an, in klassischer Besetzung (2x Gitarre, Bass, Drums) die große, mitunter etwas vor sich hinschlummernde Rockwelt um ein Dutzend feiner Songs zu bereichern. Mit ihrem dritten Longplayer seit ihrer Gründung im Jahre 2000 machen sie sich auf den steinigen Weg, kontinuierlich hart an ihrem persönlichen Profil zu arbeiten.
Trotz guter Kritiken, die sie für ihr erstes von Ray Wylie Hubbard produziertes Album (bzw. EP) "Miles From Here" und für den Nachfolger "Uneasy" (2002) bekamen, fehlten bislang die Möglichkeiten, ihren Roots-Rock ausserhalb der USA bekannt zu machen.
Der schmeichelhafte Status der 'Best Bar Band in three counties' wurde in der Zwischenzeit in ihrer Heimat durch die Schlagzeile 'Best Rock outfit you've never heard of' (Paste Magazine) abgelöst. Not bad, guys, not bad...
Obiges Zitat gilt erst recht für unsere Republik, denn MACON GREYSON dürfte selbst dem spitzfindigsten Musikdetektiv bisher entgangen sein (Ausnahme: mein Kollege Joachim Domrath, der mir die Texaner schon vor einigen Monaten empfahl). [Der ist auch der Erik Ode des Hooked On Music und hauptberuflich Rock-Kommissar. Demnächst bekommt er eine Sekretärin, die Frau Kriminalassistentin Rehbein. Gez., das Polizeipräsidium]

Die beiden Vorläufer des aktuellen Albums "Translate" veranlassten die amerikanische Musikpresse, MACON GREYSON ziemlich eindeutig in die Schublade Roots-Rock/Americana zu schieben. Doch unser Baby "Translate" hat zweifellos mehr zu bieten, als sattsam bekannten Roots-Rock bzw. Alternative Country à la SON VOLT (dieser Vergleich wurde wohl seinerzeit gerne bemüht). MACON GREYSON präsentieren sich auf "Translate" als fast ausgewachsene Rock-Band. Zumindest lassen die ersten sieben der zwölf Titel kaum einen anderen Schluss zu. Die sogenannten Country-Roots schleichen sich erst im letzten Drittel des Albums ein.
Jedenfalls gehen die Jungs um Sänger und Rhythmus-Gitarrist Buddy Huffman ohne Umschweife in die Vollen, fahren ein herrliches Vintage-Gitarren-Brett (der Sound des Lead-Gitarristen Harley Husbands klingt angenehm vollmundig) und lassen die Zügel bis Song 7 kaum einmal schleifen, keilen sogar mal ganz keck in Richtung Punk-Rock aus. Sänger Buddy Huffman vereint mit seiner energisch-kraftvollen Stimme sämtliche Sympathien auf sich und lässt mit seinen tiefsinnigen, manchmal etwas verklausulierten Texten, keinen Zweifel daran, dass MACON GREYSON tatsächlich etwas zu sagen haben.

Die zunächst straighte rockige, dann auch dezent poppige Ausrichtung von "Translate" erinnert mich bisweilen an die guten, alten GIN BLOSSOMS oder auch die letzte Scheibe der COOL WATERS BAND.
Wenn's ab Song 8 bei Blue side dann etwas country-esker zugeht, stellen sich Reminiszenzen an MINIBAR (kennt die eigentlich noch jemand?) ein. PCS wirft plötzlich kleine Blitzlichter auf die R.E.M. der "Fables Of Reconstruction"-Phase.

So weit, so gut ... Fakt ist, dass sich MACON GREYSON wohl halbwegs freigeschwommen haben, ein handwerklich reifes Album ohne Lückenbüßer vorlegen und das Ganze mit einem Händchen für packende Hooklines unterstreichen. "Translate" überzeugt mit Rotz und Biss und sensibler Wandlungsfähigkeit und lässt den geneigten Hörer mit Spannung auf die nächste Veröffentlichung warten. Die Band verströmt jedenfalls soviel Selbstbewusstsein, dass ihr durchaus noch eine Steigerung in glanzvollere Höhen zuzutrauen ist.
Unbedingt reinhören bei CD Baby. Und kaufen bei Bärchen Records.

Frank Ipach, 28.08.2006

 

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