Maceo Parker

Soul Classics

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.09.2012
Jahr: 2012
Stil: Funk & Soul

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Maceo Parker Homepage



Redakteur(e):

Marc Langels


Maceo Parker
Soul Classics, Moosicus Records, 2012
Maceo ParkerGesang & Saxophon
Christian McBrideBass
Cora Coleman-DunhamSchlagzeug
WDR Big BandGitarre, Klavier, Trompete, Posaune, Saxophon
Produziert von: Joachim Becker Länge: 57 Min 19 Sek Medium: CD
01. Papa's Got A Brand New Bag06. Rock Steady
02. I Wish07. On In A Million You
03. Yesterday I Had The Blues08. Soul Power
04. Higher Ground09. Announcement
05. Do Your Thing10. Come By And See

Denke ich an Funk, dann ist Maceo Parker der erste Name, der mir einfällt. Sicherlich gibt es bekanntere, größere, einflussreichere Künstler im Bereich des Funk, aber Werke wie “Life On Planet Groove“, “Funkoverload“ oder “Dial Maceo“ sind für mich einfach der Inbegriff des modernen Funk, mit einer gehörigen Portion Soul und einem höllischen Groove, bei dem man einfach nicht stillsitzen bleiben kann.

Ganz ähnlich verhält es sich auch bei Parkers neuestem Streich, dem Album “Soul Classics“. Dabei hat sich der Mann mit dem Saxophon dieses Mal neun Klassiker des Soul – wie es der Titel ja bereits vermuten lässt – vorgenommen und sie wieder mit der WDR Big Band (wie schon bei dem Album “Roots & Grooves“) neu und vor allen Dingen live eingespielt. Hier erfahren Hits wie Papa’s Got A Brand New Bag und Soul Power (James Brown), I Wish sowie Higher Ground (Stevie Wonder), Do Your Thing (Isaac Hayes), Rock Steady (Aretha Franklin) eine sound- und spieltechnische Auffrischung. Und weil ja Maceo Parker auch kein Unbekannter in der Szene ist, kommt mit Come By And See auch ein Stück von ihm zur Aufführung.

Neben der WDR Big Band hat sich Parker zudem noch zwei prominente Musiker zur Unterstützung geholt: zum einen die Schlagzeugerin Cora Coleman-Dunham, die den Liedern einen fetten Beat verpasst. Zudem verleiht Christian McBride mit seinen Bass-Linien den Stücken einen phantastischen Groove, wie er sich für funkige Soul-Klassiker einfach gehört. Dazu kommen dann Parkers gewohnt geniales Saxophon-Spiel und seine lässige Art zu singen. Das passt wirklich hervorragend zu den Songs, über deren Klasse man kaum noch ein Wort verlieren muss. Da kommt ein Stück wie Higher Ground in dieser Besetzung schon mal ganz ohne Gesang aus und gehört trotzdem zu den besten Versionen, die ich von dem Track je gehört habe. Zudem werden bei den beiden Stevie Wonder-Stücken kleine Anpassungen insofern vorgenommen, als dass auf die endlosen Wiederholungen an den Enden der Songs verzichtet wird. Dadurch werden sie in meinen Augen und Ohren knackiger und zwingender.

Ansonsten hält sich die Band immer sehr genau an die Vorgabe des Original-Songs, peppt die Stücke mit einem mächtigen Groove (kein Wunder bei dieser Rhythmus-Sektion) auf und schmückt die Stücke nur um knackige Solo- und Jam-Passagen aus. Was sollte man auch bei Papa's Got A Brand New Bag großartig verändern wollen? Man muss diese Stücke nur mit der entsprechenden Leidenschaft vortragen – und das tut die Band hier in jeder einzelnen Sekunde: Funk voller Leidenschaft, großer Spielfreude und technischer Exzellenz. Die Band überbietet dabei sogar teilweise die Leistung von “Roots & Grooves“, das bereits ein phantastisches Album war.

Meine persönlichen Favoriten sind auf diesem Album die beiden Stevie Wonder-Songs sowie natürlich Papa’s Got A Brand New Bag, weil dabei auch die gesamte Big Band wirklich richtig eingesetzt wird und richtig schmissig die Songs nach vorne treibt und den Sound schön voluminös anschwellen lässt. Und selbst ohne das Bild „sieht“ man quasi vor dem inneren Auge und hört es jede Sekunde, wie viel Spaß de gesamte Band an diesem Abend hatte.

Insgesamt betrachtet ist Maceo Parker hier eine wundervolle Hommage an einige der größten Soul-Klassiker und an ein paar Geheim-Tipps gelungen. Die Songs erstrahlen in ihrem neuen Gewand und machen richtig Lust darauf, mal wieder das Tanzbein zu schwingen. Leider nur wird diese Art von Musik ja kaum noch irgendwo gespielt. Aber vielleicht gelingt es ja durch Veröffentlichungen dieser Art Soul und Funk wieder eine größere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Und wenn nicht, dann haben wenigstens die Kenner der Szene etwas zu(m) feiern.

Marc Langels, 03.09.2012

 

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