Lynch/Pilson

Wicked Underground

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.05.2003
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Ralf Frank


Lynch/Pilson
Wicked Underground, Spitfire Records/Edel, 2003
George Lynch Guitars, Background Yells
Jeff Pilson Vocals, Bass, Keyboards
Michael Frowein Drums
Produziert von: Lynch/Pilson & Ron Rutledge Länge: 55 Min 06 Sek Medium: CD
1. Breath & A Scream 7. The Evil That You Are
2. Beast In The Box 8. Awaken
3. When You Bleed 9. Cromanic
4. Vaccine 10. Goodbye Utopia
5. Ever Higher 11. Inner View
6. Zero The End 12. Closer To None

DOKKEN Fans aufgepasst. Wem die letzte Drehscheibe des Hair Metal Urgesteins, "Long Way Home", etwas zu seicht und zu simpel ausgefallen war, der dürfte an der neuen Zusammenarbeit der beiden ex DOKKEN Strippenzieher George Lynch und Jeff Pilson seine wahre Freude haben.

Nach dem letzten gemeinsamen 1997er "Shadowlife" Album begab sich George Lynch erneut auf Solopfade, u.a. mit weiteren LYNCH MOB Veröffentlichungen sowie dem 2001er "Will Play For Food" Coversong Album und der 2002er Weihnachts-CD "The Lynch That Stole Riffness", während sich Jeff Pilson neben DOKKEN an zwei Neuauflagen des WAR & PEACE Projektes sowie an dem Hollywood Streifen "Rock Star" (an der Seite von u.a. Ozzy Osbourne/BLACK LABEL SOCIETY-Gitarrist Zakk Wylde und Schauspieler Mark Wahlberg) beteiligte.

In der ganzen Zeit war beiden eigentlich immer klar, über kurz oder lang wieder gemeinsam etwas machen zu wollen. Lynch hatte bereits mit der Arbeit an dem neuen Album begonnen und als Pilson dazu stieß, wurde das Material zusammen komplettiert.
"Jeff und ich waren die Hauptsongschreiber bei DOKKEN. Ich wusste schon immer, dass zwischen uns eine ganz besondere Chemie besteht", äußert sich Lynch über die fruchtbare Zusammenarbeit.
"Wenn ich alleine komponiere neige ich zu einer dunkleren Gangart. Jeff bringt Licht und Optimismus in die Sachen, eine wärmere Atmosphäre in das, was wir machen."

Jeff Pilson, der bereits bei DOKKEN als Zweitstimme positiv aufgefallen war, übernahm neben seiner primären Domäne dem Bass auch den Gesang sowie Keyboards. Als Drummer wurde Michael Frowein gewonnen, den Lynch vor ca. 2 Jahren auf einer Schlagzeug-Audition kennen lernte, die er in seinem Studio abhielt. "Er fiel mir besonders auf, da er der einzige weißhäutige Typ mit einem Afro-Haarschnitt war", erzählt er, "mir gefiel das auf Anhieb." Anscheinend so sehr, das Frowein auch auf dem neuen LYNCH MOB Album "Revolution" die Drums übernehmen wird.

Als Titel für das nunmehr runde Werk wurde "Wicked Underground" gewählt, eine Art Wortspiel aus dem 1990er LYNCH MOB Debüt "Wicked Sensation" sowie einer der früheren Bands Pilsons UNDERGROUND MOON.

Musikalisch schlägt "Wicked Underground" wieder eine etwas härtere Gangart ein, wobei die eingängigen Gesangsharmonien ein wenig DOKKEN-Flair erkennen lassen.
Lynch experimentiert neben allgegenwärtigen, treibenden Riffs ein wenig an seinen instrumentalen Fähigkeiten und lässt dabei jeden Liebhaber bekannter Gitarrenvirtuosen mit der Zunge schnalzen. So finden sich durchaus Berührungspunkte zu einem Steve Vai, Joe Satriani oder aber insbesondere zu dem ex BILLY IDOL Gitarristen Steve Stevens und dessen "Atomic Playboys" Debüt ( vergleicht z.B. mal Zero The End).
"Ich glaube, ich habe mich als Instrumentalist weiterentwickelt", erklärt Lynch. "Ich versuchte in erster Linie Komponist und erst in zweiter Linie Gitarrist zu sein. Bei all dem, was auf dieser Scheibe vor sich geht, hatte ich die Möglichkeit, Sachen auszuprobieren, weiterzuführen oder hinzuzufügen, wie etwa Slide-Parts und Sound-Experimente. Natürlich gibt es auf dem Album einige für mich typische Soli, aber wer die üblichen Klischees erwartet wird enttäuscht sein. Ich probiere Dinge aus, lasse allerdings auch Einiges weg, um den Zuhörer nicht mit sich ähnelnden Passagen einer ständig gleichen Ausdrucksweise zu langweilen."

Man darf sich also auf ein modernes und abwechslungsreiches Metal Album freuen, welches trotz allen Innovationen seine Wurzeln im Hair- und Sleaze Metal der 80er nicht verleugnet sondern in ein neues Jahrtausend transportiert.

Noch ein kleines Anekdötchen zum Abschluss:
Wer kennt eigentlich das 1982er "Keule"-Album von Udo Lindenberg?
Wer es im Schrank hat und jetzt aber nicht weiß, worauf ich hinaus will, der soll sich mal die Credits durchlesen, denn vier Tracks auf dem Album stammen von George Lynch und wurden quasi von DOKKEN eingespielt. "Wir waren damals gerade in Hamburg, brauchten selber Geld, Udo brauchte Songs, so boten wir gegen Bezahlung unsere Songs an", erklärt Lynch über die seltsame Kollaboration. "Ich bekomme noch 3% der Einnahmen. Alles was ich weiß, ist, dass das Cover rosa ist. Das war schon mit die merkwürdigste Sache, die ich je gemacht habe".
Na ja, wenn's weiter nichts ist.
In diesem Sinne
Mob Rules!

Ralf Frank, 07.05.2003

 

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