Lynch Mob Revolution, Mascot Records, 2003 |
George Lynch | Guitars | |||
Robert Mason | Vocals | |||
Anthony Esposito | Bass | |||
Michael "Fro" Frowein | Drums | |||
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1. Tooth and nail | 8. Breaking the chains | |||
2. Tangled in the web | 9. When darkness calls | |||
3. All I want | 10. River of love | |||
4. Kiss of death | 11. Wicked sensation | |||
5. She's evil but she's mine | 12. Paris is burning | |||
6. Relax | 13. The secret | |||
7. Cold is the heart | ||||
George Lynch covert mit seiner aktuellen Band LYNCH MOB, die fast zehn Jahre lang auf Eis lag, Songs seiner früheren Bands DOKKEN und LYNCH MOB.
Echt revolutionär! Da können eigentlich nur noch STATUS QUO mit einem neuen Album, ihrem 2.375., dagegen halten, wenn sie nochmal zehn Versionen ihres bislang einzigen Songs veröffentlichen.
Die Lästerlaune vergeht beim Zuhören allerdings schnell. Man begegnet zwar an allen Ecken und Enden guten, alten Bekannten aus früheren Tagen, wie Tooth and nail, Kiss of death, Breaking the chains oder Wicked sensation, aber die haben sich im Vergleich zu ihren Originalversionen doch gewaltig, ja geradezu revolutionär, verändert.
'...anything worth doing is worth overdoing' springt einem die Botschaft des Albums in fetten Lettern im Booklet entgegen. Auf vier Seiten(!) begründen und erklären die beteiligten Musiker, warum sie sich zu diesem Schritt entschlossen haben, wohl wissend, dass sie damit dem einen oder anderen Kritiker etwas den Wind aus den Segeln nehmen können.
Es ist die Rede davon, den Zeitgeist als die Songs entstanden zu entfernen und das zeitlose der Kompositionen in die Gegenwart zu transportieren.
Was vor allem auffällt, gerade die DOKKEN-typischen Chöre und Harmonien sind der Operation vollständig zum Opfer gefallen. Allein dadurch erhält das Material einen raueren, ungehobelteren Anstrich, der durch Robert Masons Gesang noch verstärkt wird.
Machen wir uns nichts vor: Robert Mason ist nicht Don Dokken, weder von der Stimmlage noch von der Phrasierung her, ganz davon zu schweigen, dass er auch einfach nicht Dons Klasse erreicht. Allerdings muss er sich auch nicht vor Oni Logan, dem ersten LYNCH MOB-Sänger verstecken und dass LYNCH MOB sich gerade in Punkto Gesang schon immer bewusst von DOKKEN abgegrenzt haben, ist kein großes Geheimnis.
"Revolution" hinterlässt einen etwas zwiespältigen Eindruck. Die Art und Weise, wie die alten Songs in ein neues Gewand gekleidet werden hat durchaus ihren Reiz, wenngleich die ursprünglichen Versionen in ihrem Originalsound ohne Frage vertrauter und stimmiger klingen.
Vielleicht sollte man "Revolution" einfach als ein Album betrachten, mit dem eine Band nach langer Ausszeit sich wieder zurückmelden will und als Einstieg erst einmal mit ihrer Vergangenheit abschließt und sich eine Brücke in die Zukunft baut. Schlecht ist "Revolution" sicherlich nicht, doch die wirklich spannende Frage, ob für LYNCH MOB noch ein Plätzchen in der aktuellen Musikszene ist, wird sich frühestens nach dem nächsten Studioalbum mit neuem Material beantworten lassen.