Lydia Salnikova Valentine Circle, Collyde Records, 2013 |
Lydia Salnikova | All Vocals and Instruments | |||
Wayland Patton | Additional Background Vocals on Must've Been The Angels | |||
Chris Leuzinger | Electric Guitar on Except For This | |||
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01. Must've Been The Angels | 07. Make A Move | |||
02. Clock | 08. A Lot Of Love | |||
03. Complete | 09. Together | |||
04. My Thoughts Of You | 10. Safe In My Lovers Arms | |||
05. Except For You | 11. Still You Need Me | |||
06. Find My Way Into Your Heart | ||||
Dass es sich bei diesem Mädel um einen Engel handeln muss, hab ich bereits im Review zu Lydia Salnikovas Solo-Debüt erklärt und der Meinung bin ich heute noch. Lydia spricht, vielmehr singt, im ersten Lied hier zwar von Engeln, aber Must've Been The Angels könnte tatsächlich darauf Bezug nehmen. Auf der anderen Seite, weiß ich nicht, ob Engel sich verlieben, denn anhand der Songtitel bekommt man schon den Eindruck, dass Lydia entweder verliebt ist, oder zumindest eine Menge Liebe zu geben hat. Auch wenn das, wie in Still You Need Me auch mal ganz schön melancholisch klingen kann.
Das Herz auf der CD selbst ist ein weiteres Indiz und dass "Valentine Circle" so um den Valentinstag herum erscheint, ist ja wohl auch kein Zufall.
Wie gehabt, hat die junge Russin und Wahlamerikanerin alle Instrumente - bis auf eine winzige Ausnahme - selbst eingespielt und demonstriert damit sowohl ein gehöriges technisches Verständnis (produziert hat sie natürlich auch), wie auch beachtliche musikalische Fähigkeiten.
Da kommt einiges zusammen, wie einem Must Have Been The Angels gleich unter die Nase reibt. Eine tolle Stimme, welche irgendwie klassisch geschult wirkt und gleichzeitig eine Menge an Emotionen absolut authentisch transportiert, ein herausragendes Klavierspiel, welches es der Sängerin ermöglicht mit ihren Songs solo aufzutreten und nur mit Stimme und Klavier zu überzeugen und dazu noch hervorragende Songs, die sich schnell zu persönlichen Favoriten mausern können. Wenn ich beim ersten Song noch an Tanita Tikaram denken muss, kommt mir bei Clock Kate Bush in den Sinn. Fast möchte ich dem feingliedrigen Mädchen diese volle Stimme gar nicht abnehmen, und dass hier keine "Band" agiert, dessen muss ich mich auch erinnern. Eine ganz tolle Nummer, die einem nicht so leicht aus dem Ohr geht.
Ein ums andere Mal kann ich mir diese Songs in einem Liebesfilm vorstellen, vielleicht mit und gesungen von Barbra Streisand? An Ausdruck und Dramatik fehlt es nicht, da höre man sich nur mal Complete an. Es fällt nicht schwer, sich in diese Stimme, diese Songs, diese bittere Süße zu verlieben, die sie durchströmt. Diese ebenso lockeren wie lockenden Klaviertöne umschmeicheln einen, ziehen einen unweigerlich in ihren Bann und in der richtigen Stimmung möchte man das Album wohl kaum enden lassen.
Oft ist es eine melancholische Schwere, die den Tenor der Songs bestimmt, ohne depressiv zu wirken, manchmal, wie in Exept For You wir Lydia aber engagierter, direkt aufgewühlt. Eine gewisse Dramatik baut sich da auf.
Ein ums andere Mal fasziniert mich die perfekte Stimme der Ex-Countrysängerin, die wahrscheinlich auch ohne instrumentale Begleitung einen Abend bestreiten könnte. Nichtsdestotrotz möchte man auf ihre Fähigkeiten an den schwarzen und weißen Tasten nicht verzichten. Da ergänzen sich in Make A Move Klavier und Orgel aufs Beste und man lauscht absolut begeistert der variantenreichen Stimme Lydias.
In Safe In My Lovers Arms, bringt wieder mehr Dramatik ein und hier meine ich einige mittel- bis fernöstliche, ja, asiatische Einflüsse zu hören. Wiederum eine Soundtrack-würdige Nummer. Und wenn es nur der Soundtrack für die eigenen Sehnsüchte, die eigene Verliebtheit, oder die der bezaubernden Lydia Salnikova ist. Hm, jetzt bin ich, glaub ich, auch ein kleines Bisschen verliebt ...
Na, wenn schon, dann in Gesellschaft von diesem Album, welches klasse Songs, einen richtig guten Sound und eine beeindruckende Sängerin/Pianistin ihrem Weg die Karriereleiter hoch porträtiert. Nicht nur um den Valentinstag herum.