Luke Gasser Retribution, Fastball Music, 2013 |
Luke Gasser | Vocals, Guitars, Mandolin, Harmonica | |||
Thomi Imhof | Bass, Backing Vocals | |||
Thomas Wild | Drums | |||
Doro Pesch | Vocals on Horizon | |||
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01. Riots | 08. Horizon | |||
02. Retribution | 09. Packerland Girl | |||
03. Factory Girl | 10. She's Got Balls | |||
04. Scarlett O. | 11. Sittin' On A Rock | |||
05. From Now On | 12. Vivid Wind | |||
06. Pilgrim | 13. Stud Muffin | |||
07. A Bastard, Not A Friend | ||||
Ob der Mann auch mal zur Ruhe kommt? Und wenn ja, was macht er in seiner Freizeit? In der Vita des Schweizers Luke Gasser werden folgende Berufsaktivitäten aufgelistet: Bildhauer, Maler, Musiker, Filmemacher. Vor einigen Jahren kandidierte Gasser sogar für Christdemokaratische Volkspartei der Schweiz, zog aber den Kürzeren.
Was der umtriebige Alpenländler nun letztlich am besten beherrscht, wage ich nicht zu beurteilen, weil ich weder ein Bild, eine Bildhauerarbeit noch einen seiner Filme je zu Gesicht bekam.
Als Musiker jedenfalls macht er eine ganz ordentliche Figur, klingt zwar im engeren Sinn eher konventionell als wagemutig, was aber in Sachen Hard-Rock keine schlechte Triebfeder sein muss. Seine Inspirationen bezieht Gasser aus der Schnittmenge von ROLLING STONES (Sittin' on a rock & Factory Girl), THE ALARM und AC/DC. Hin und wieder geht's auch ein wenig rootsy zu, dann klingt Luke ungefähr so wie die HOOTERS in Nietenlederjacken. Beim feist rockenden Horizon erfreut sich der 1966 in Lungern geborene Lockenkopf der gesanglichen Unterstützung einer gewissen Doro Pesch, unserer Metal-Queen aus Düsseldorf. Mit Verlaub, aber ich hab' schon bessere Gesangs-Ehen gehört.
Als Gitarrist gibt Gasser eine passable Figur ab, verzichtet auf großspurige Soli, rockt sich aber mit knalligen Rhytmusklampfen durch die Songs, die er gerne auch mal mit Akustikgitarren unterfüttert. Bei Gelegenheit lässt sich eine Mandoline bzw. eine Mundharmonika vernehmen, die einem Titel wie Packerland Girl eine frische und belebende Wendung geben. Das Ganze erfährt dann eine vorsichtigen John Mellencamp Anstrich. Hin und wieder gerät Gassers Unterfangen allerdings auch in recht beliebige Gefilde und kann rein gar nichts bewegen, so wie beim hölzern angelegten She's got balls. In diesen Momenten merkt man dann auch, dass Multitasking nicht immer nur die allerbesten Ergebnisse erzielt, denn als Sänger lässt der Schweizer Tausendsassa einiges an Charisma vermissen. Dennoch bleibt "Retribution" ein recht unterhaltsames Album.