Ludo X

Is This For Real?

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.07.2004
Jahr: 2003

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Ludo X Homepage



Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Ludo X
Is This For Real?, Kick Music, 2003
Jeppe Breum Laursen Vocals & Keyboards
Filip Nikolic Vocals, Violin & Accordeon
Mads Bass
Jesper Mortensen Guitar
Vitus Drums
Produziert von: Mads Eggert & Ludo X Länge: 98 Min 13 Sek Medium: Do-CD
CD 1:
1. Is This Real?7. Orange Juice
2. Audience8. Yes I Am
3. Youth Club9. It's A Time For Another Year
4. Sleeping10. Snow Flakes
5. Artists Only11. Don't Turn Around
6. Calling All Beginners12. Twilight Train (L'Arrives)
CD 2:
1. Dream Machine9. Hey D.J. (At The Youth Club)
2. The TV's On10. Photogenic
3. Do You Feel The Same11. Bravo Charlie
4. Yes I Am12. The TV's On
5. Sleeping13. Coming Up Roses
6. TattooeedVideos:
7. Twilight TrainAudience
8. AudienceTwilight Train

Komisches Teil, das. Quasi der komplette Schaffensnachweis einer Band aus Jütland, Dänemark (mehr musikalische Diaspora geht nicht mehr), die zwischen 1994 und 1997 wirkte und dabei im Jahre 1995 gerade mal ein reguläres Album herausgebracht hat.
Diese Kompilation "Is This For Real?" besteht aus eben diesem Album (CD 1) und einer Sammlung von Singles, Demos und der japanischen Ausgabe der CD (CD 2), was einem das zweifelhafte Vergnügen bereitet, manchen Song daoppelt und dreifach auf dieser Doppel-CD wiederzufinden.

Hervorgegangen sind LUDO X aus THE FRANTICS (man nannte sich später nur um), die 1993 die Danish Rock Championship gewannen. Nun weiß ich nicht sehr viel über diesen Wettbewerb, aber die Tatsache, dass diese Band hier überhaupt zur Danish Rock Championship zugelassen wurde, spricht nicht gerade für eine ausgewiesene musikalische Kompetenz der Veranstalter (oder gab es einfach nicht genug Teilnehmer?). Denn mit Rockmusik hat das hier soviel zu tun wie Jütland mit Hochgebirgsklettern. Vielmehr geht es bei LUDO X ganz eindeutig in Richtung Achtziger-Jahre-Pop britischer Prägung, so etwas im Stile von THE SMITHS, HUMAN LEAGUE oder THE BOO RADLEYS.
Die im Booklet ebenfalls erwähnten ABC will ich aber nicht als Referenz anfügen, denn deren zeitloser Pathos-Pop-Geniestreich "Lexicon Of Love" wirkt im Vergleich zu LUDO X wie eine Sahnetorte neben einem Knäckebrot. Da wir gerade beim Booklet sind: Ausführlichst wird geschildert, dass und wie es gelungen ist, als erste nicht-schwedische Band den Producer Dr. Tore Johansson (der auf seinen akademischen Titel ähnlichen Wert zu legen scheint wie seine Kollegen Mabuse und Frankenstein), obwohl der eigentlich dänische Musiker nicht ausstehen kann.
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass die Reisproduktion in China im vergangenen Jahr geringfügig rückläufig war? Im Ernst, ich weiß nicht so recht, wer derartige Informationen tatsächlich benötigt. Die damaligen Fans werden's eh wissen, ansonsten alle Leute, die etwas sperrigen, angestaubten Britpop und/oder jütländische Musiker mit fiesen Frisuren und/oder alles von Dr. Tore Johansson produziertes Material haben müssen (die Schnittmenge des ganzen dürfte überschaubar sein).

Immerhin, ein paar Songs sind wirklich ganz hübsch: Sleeping kann man recht schnell mitpfeifen (vor allem, wenn man's zweimal zu Gehör bekommt), Audience und Bravo Charlie haben sogar ganz entfernt an (jütländischen) Punk erinnernde Gitarrenhooks und einen gewissen, wenn auch etwas käsigen Schmiss, TV's On könnte aus der Restesammlung unveröffentlichter Tracks von POLICE stammen und Hey D.J. hat einen ganz witzigen Elektronika-Trash-Appeal. Aber insgesamt hätte es durchaus genügt, eine CD mit ein paar Bonusvideos der Menschheit zugänglich zu machen.

Ralf Stierlen, 24.07.2004

 

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