Luder Adelphophagia, Smallstone Recordings, 2013 |
Sue Lott | Bass & Vocals | |||
Scott Hamilton | Guitar | |||
Phil Dürr | Guitar | |||
Eric Miller | Drums | |||
Gast: | ||||
Eric Hoegemeyer | Piano, Backing Vocals & Percussion | |||
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01. Never Liked You | 06. You Try It | |||
02. Astrolabe | 07. Dirge | |||
03. One Eye | 08. I'm Afraid Of Americans | |||
04. Heartfelt | 09. Remember What I Said | |||
05. Ask The Sky | ||||
“Adelphophagia“ bezeichnet das Phänomen, dass ein Embryo einen anderen innerhalb der Gebärmutter aufisst. Einen Sonderpreis für den bizarrsten Albumtitel hat das Quartett aus Detroit also schon einmal in Reichweite. Zum Glück kommt die Musik aus der dahinsiechenden Autostadt deutlich bekömmlicher daher, wenn sie auch sicherlich nicht zum Nebenherhören geeignet ist. Denn hier wird der Hörer in mitunter zehnminütigen Songs in Klangwelten entführt, die in die Bereiche Alternative Rock, Trip Hop, Psychedelic, Krautrock, Post Grunge, Stoner und auch Pop hineinreichen. Damit bildet man auch innerhalb des Labels Smallstone Recordings eine Ausnahmeerscheinung da, sind diese doch ansonsten auf härteren Wüstensound spezialisiert. Macht aber nichts, denn Labelchef Scott Hamilton bedient bei LUDER die Gitarre.
Mit schön verschlepptem Groove überzeugt schon der Opener Never Liked You, bevor man mit Astrolabe in luftigere Sphären entschwebt. Der wunderbar atmosphärische Gesang von Bassistin Sue Lott vermischt sich mit Spacerock und immer wieder aufgelegten, verspielten Jams, mächtigen Riffs und heftigen Ausbrüchen zu einem faszinierenden Trip. Eigentlich ist es da durchaus naheliegend, das rockmusikalische Chamäleon DAVID BOWIE zu würdigen, doch leider ist das Cover von I’m Afraid Of Americans ein echter Schwachpunkt des ansonsten überzeugenden Albums. Naja, Schwamm drüber – das nächste Mal so etwas lieber als Bonus Track hinten anhängen.
Dafür überzeugen ausladende Songs wie Heartfelt oder Dirge und sorgen für eine spannende, trippige Erfahrung für alle Stonerfreunde mit offenen Ohren, für Jamrockfans und Liebhaber abgedrifteter Psychedelia. Vor allem ist “Adelphophagia“ eine Scheibe, an der man lange seine Freude haben wird, da es bei jedem Hördurchgang wieder ein paar neue Dinge zu entdecken gibt.