Lucinda Williams

Down Where The Spirit Meets The Bone

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.10.2014
Jahr: 2014
Stil: Americana

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Lucinda Williams
Down Where The Spirit Meets The Bone, Highway 20 Records, 2014
Lucinda WilliamsVocals, Guitar
Bill FrisellGuitar
Stuart MathisGuitar
Greg LeiszPedal Steel
Ian McLaganOrgan, Piano
Davey FaragherBass
Pete ThomasDrums
Tony Joe WhiteGuitar, Harmonica
Jakob DylanVocals
Produziert von: Lucinda Williams, Tom Overby, Greg Leisz Länge: 103 Min 21 Sek Medium: CD
Disc One:Disc Two:
01. Compassion01. Something Wicked This Way Comes
02. Protection02. Big Mess
03. Burning Bridges03. When I Look At The World
04. East Side Of Town04. Walk On
05. West Memphis05. Temporary Nature
06. Cold Day In Hell06. Everything But The Truth
07. Foolishness07. This Old Heartache
08. Wrong Number08. Stowaway In Your Heart
09. Stand Right By Each Other09. One More Day
10. It's Gonna Rain10. Magnolia

Ist das nun wirklich ein neuer Trend? Nachdem kürzlich WILCOs Jeff Tweedy ein Doppelalbum unters Volk brachte, veröffentlicht jetzt auch die Grande Dame des Americana Lucinda Williams einen Doppeldecker.

"Down Where The Spirit Meets The The Bone" erfordert natürlich einen langen Atem. Wer nimmt sich heutzutage die Zeit für zwanzig Songs und fast zwei Stunden Spielzeit? Genau, all jene Musik-Freaks, die ernst gemeinte Qualität und tief empfundene Leidenschaft von fadenscheiniger Wegwerfware unterscheiden können. Da braucht man tatsächlich Einfühlungsvermögen.

Da wähnt man sich bei Lucinda Williams natürlich an der richtigen Adresse. Die öffnet sogleich im Opener Compassion die Tür zu ihrem Innersten, während sie erstmalig ein Gedicht ihres Vaters Miller Williams vertont. Mitgefühl ist hier das Stichwort.
Die nachdenklichen Texte der Songschreiberin aus Louisiana, die sich mit den universellen Themen Liebe, Sex, Tod und Erlösung auseinandersetzen, loten genau diese komplizierten zwischenmenschlichen Strömungen aus, die uns tagtäglich umtreiben. Mit ihrem emotional gefärbten, einzigartigen Gesangstil schürt die 61-jährige Grammy-Gewinnerin einmal mehr dieses leidenschaftliche Feuer, um unverwandt an ihren Lippen zu kleben.

Ihre musikalische Ausrichtung streckt sich wie gewohnt innerhalb der weit gefassten Grenzen des roots-getränkten Americana-Genre. Ihr von Blues und Rock angetriebener Country-Soul lebt auf diesem neuen Doppelalbum vor allem von der vielfältigen und spannenden Interaktion der mitstreitenden Gitarristen.
Bill Frisell und WALLFLOWERS-Klampfer Stuart Mathis spinnen gemeinsam mit Co-Produzent Greg Leisz ein dichtes Saitennetz, das erstaunlich viele Gitarrensoli zulässt und hinsichtlich geschmackvoller Sounds und harmonischer Gewandheit keine Wünsche offen lässt. Ein Fest.
Cameo-Auftritte von Tony Joe White (West Memphis) und Jakob Dylan (It's Gonna Rain) unterstreichen Williams' Ambition, mit unterschiedlichem Personal für frischen Wind zu sorgen. So wundert es nicht, das sich der alte FACES Tastenmann Ian McLagan und Elvis Costellos Rhythmus-Section Davey Faragher (Bass) und Pete Thomas (Drums) auf der Gästeliste tummeln. Die einzige Covernummer (Magnolia) der Scheibe stammt vom im Juli verstorbenen Großmeister der Lässigkeit JJ Cale. Ein Tribut.

Auch wenn sich im Zuge der zwanzig Songs ein paar kleine Längen einschleichen, die insbesondere auf dem etwas bedächtigeren Album Nummer zwei aufkreuzen, bleibt Lucinda Williams' "Down Where The Spirit Meets The Bone" ein Top-Album mit reichlich fesselnden Momenten. Und während man sich hingebungsvoll den knapp zwei Stunden Spielzeit widmet, versickert der neue Trend mit den Doppelalben längst wieder im Strom der Zeit.

Frank Ipach, 28.09.2014

 

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