Lucifer's Friend

Mind Exploding

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.09.2015
Jahr: 2015
Stil: Classic Rock

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Redakteur(e):

Ralf Frank


Lucifer's Friend
Mind Exploding, Repertoire Records, 2015 (1976)
John LawtonVocals
Peter HessleinGuitar, Percussion, Backing Vocals
Peter HechtKeyboards
Dieter HornBass, Backing Vocals
Curt CressDrums
Karl-Hermann LüerSax, Flute, Strings
Guests:
Herbert BornholdtDrums, Percussion (track 7)
Earl JordanVoice (track 7)
Dave BrianChoir (track 2,4)
Produziert von: Lucifer's Friend Länge: 39 Min 00 Sek Medium: CD
01. Moonshine Rider05. Natural Born Mover
02. Blind Boy06. Free Hooker
03. Broken Toys07. Yesterday's Ideals
04. Fugitive

Nach ihrem 1974er Ausflug in die Swinging Fusion samt Big Band setzten LUCIFER'S FRIEND bei ihrem nächsten Projekt wieder mehr auf die Classic Rock Schiene.
"Mind Exploding" war das fünfte Album der Band und erschien 1976 bei dem renommierten Vertigo Label. Die Erwartungshaltung war entsprechend hoch, vielleicht sogar zu hoch.

Der Opener "Moonshine Rider" schien gleich jeden Zweifel wegblasen zu wollen und ging ab wie Schmitz Katze. Der Song ist einer von John Lawtons Lieblingen, den er später auch während seiner Solokarriere in sein Live Programm aufgenommen hat. LUCIFER'S FRIEND waren zu dieser Zeit jedoch eine reine Studioband und Live Auftritte waren rar gesät, vielleicht ein Grund, warum sie nie über den Status als Geheimtipp hinaus gekommen sind.
"Moonshine Rider" wäre live jedenfalls als richtiger Kopfschüttler durchgegangen, wenn man den etwas zu verspielten Mittelteil ein wenig direkter durchgerifft hätte.

"Blind Boy" bleibt überwiegend durch das Zusammenspiel zwischen Lawton und Chor in Erinnerung, ansonsten ist der einfache Rocker relativ unspektakulär. Nicht so dagegen "Broken Toys" mit seinen indischen Schwingungen sowie Fugitive und einem Lawton, der einmal mehr an URIAH HEEP's Dave Byron erinnert.
Überhaupt wird "Mind Exploding" gerne mit deren 1977er "Firefly" Album verglichen, und das sicher nicht nur, weil Lawton zu dem Zeitpunkt zu HEEP gewechselt war. Allerdings könnte "Mind Exploding" durchaus der Auslöser für HEEP gewesen sein, Lawton zu sich zu holen, was dieser allerdings als reine Spekulation abtut. HEEP wären im Gegenteil sogar durch die frühen LUCIFER'S FRIEND Alben beeinflusst gewesen, glaubt er zu wissen.

Nach dem relativ hard rockenden "Natural Born Mover" wendet sich dann das Blatt ein wenig und die beiden letzten Songs erinnern wieder mehr an das Vorgänger Album. Es wurde gemunkelt, dass es sich dabei wohl um übrig gebliebenes Material handeln würde, insbesondere, da auf dem letzten Siebenminüter Herbert Bornholdt an der Schießbude sitzt, wohingegen alle anderen Songs von Curt Cress (KLAUS DOLDINGERS PASSPORT uva.) getrommelt werden.

Wie bereits erwähnt, verließ John Lawton nach dem Album die Band und wurde durch Mike Starrs (ex-COLOSSEUM II, Gary Moore) ersetzt, mit dem die Band anschließend auch verstärkt live präsent wurde (u.a. 1978 im Rockpalast). Einige der Songs von "Mind Exploding" gehören seitdem zum Pflichtprogramm eines jeden Gigs, zu einem richtigen Durchbruch hat es aber auch danach nicht mehr gereicht. John Lawton kehrte 1981 noch einmal für die Aufnahmen zu "Mean Machine" zurück und 2015 gab es quasi eine Reunion in Originalbesetzung ("Awakening").

Auch wenn Lawton "Mind Exploding" zu einem Fan Favourite erklärt, war für ihn der Vorgänger "Banquet" "das beste Album welches sie jemals aufgenommen hatten".
Das mag jeder sehen wie er will, insgesamt muss man jedoch festhalten, dass der ständige Genremix und -wechsel sowie die Live-Abstinenz der Band nicht gut getan haben.
Nichtsdestotrotz genießt sie international ein gehöriges Renommee und das vor allem in Musikerkreisen. Grund genug sich mit der Band mittels der liebevoll gestalteten und remasterten Re-Issues (noch) einmal zu beschäftigen.

Ralf Frank, 25.08.2015

 

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