Louisiana Red

The Lowdown Back Porch Blues

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.12.2021
Jahr: 2021
Stil: Blues
Spiellänge: 60:27
Produzent: Henry Glover

Links:

Plattenfirma: Hoodoo Records/in-akustik


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Rory Gallagher

Muddy Waters

John Lee Hooker

Titel
01. Red's Dream
02. Working Man Blues
03. I'm Louisiana Red
04. Sweet Alessie
05. Keep Your Hands Off My Woman
06. I'm A Roaming Stranger
07. Ride On Red, Ride On
08. I Wonder Who
09. The Seventh Sob
10. Sad News
11. Two Fifty-Three
12. Don't Cry
 
Bonus Tracks:
13. I Done Woke Up
14. I Had A Feeling
15. I'm Too Poor To Die
16. Sugar Hips
17. Ride On Red, Ride On (Alternate Take #1)
18. Ride On Red, Ride On (Alternate Take #2)
19. I Wonder Who (Alternate Take)
20. Funeral Hearse At My Door
21. Soon One Morning
22. Come On Baby, Now
Musiker Instrument
Louisiana Red Vocals, Guitar, Harmonica
Carl Lynch Bass
Panama Francis Drums

So weit es mir gedenkt, war Louisiana Red hierzulande immer ziemlich bekannt und auch hochangesehen. Was natürlich auch daran lag, dass er ab 1980 bis zu seinem Tode in Deutschland gelebt hat. Der Mann hat zwar nicht den Status eines Muddy Waters oder John Lee Hooker erreicht, aber diese wussten sehr wohl um Red und kannten ihn auch persönlich. Mit Hooker spielte Red sogar zwei Jahre in Detroit zusammen. Geboren 1932, als Iverson Minter, wurde ihm der Blues sozusagen schon in die Wiege gelegt. Seine Mutter starb kurz nach seiner Geburt an Lungenentzündung und sein Vater wurde vom Ku-Klux-Klan gelyncht, als Red gerade fünf Jahre alt war. Mehr Blues geht nicht, oder?

 

Mit so einer Hypothek hat man keine große Auswahl, zumal die Verwandten auch nicht unbedingt hilfreich waren. Material für Songs ergab sich aus dieser Biografie aber reichlich und schon früh stand Red an der Straßenecke und spielte Gitarre für ein paar Cent. Diverse Namens- und Ortswechsel machten es wahrscheinlich nicht einfach, eine Karriere in Fahrt zu bekommen. Es heißt, den Rat, sich Rocky Fuller zu nennen, hätte ihm Muddy Waters gegeben, als Red Anfang der 50er seine ersten Aufnahmen machte. Später hieß er auch mal Playboy Fuller, Rockin' Red oder auch Walkin' Slim. Bis zu seinem LP-Debüt unter dem Namen Louisiana Red dauerte es bis 1962. Genau dieses Album, “Low Down Back Porch Blues“ wurde nun von Soul Jam Records wiederveröffentlicht, nachdem es lange vergriffen war, und mit einem Schwung Bonus-Tracks versehen.

 

Und bereits die ersten Songs machen klar, dass hier ein ganz hervorragender Musiker am Werk ist Offensichtlich braucht er keine große Band hinter sich, sondern füllt mit seiner Präsenz nahezu allein den Raum. Oder die Veranda. Die Blues-Harp beherrscht ebenso, wie seine Gitarre, der Fokus liegt aber auf einer rauen Interpretation der jeweiligen Story. Da kommt ihm seine kräftige Stimme sehr gelegen und Erfahrungen hat er auf seinem Weg in vielfältiger Hinsicht gesammelt. Natürlich sind das großteils Blues-Schemata, die hier erklingen, die man in dieser oder ähnlicher Hinsicht schon oft gehört hat. Nicht zuletzt bei Muddy Waters, wie das Gitarren-Thema zu I'm Louisiana Red. Trotzdem klingt das nicht abgekupfert, sondern hat seinen eigenen Charakter. Nicht zuletzt der direkte Klang der Aufnahme spricht hier an. Da hat man anscheinend bei der Restaurierung gute Arbeit geleistet.

 

Die Blues Rocker kennen Ride On, Red natürlich dadurch, dass Rory Gallagher den Song in sein Live-Repertoire integriert hat. Ein I WonderWho gab es bei Rory auch, allerdings aus der Feder von Muddy Waters. Allerdings spielt sich der Song gleichen Titels bei Red auf ähnlichem Terrain ab. Aber das kennt man ja, dass beim Blues oft genug der Urheber schwer zu ermitteln ist.

Dass es Red auf das “Feeling“ ankam und nicht auf den saubersten Klang oder die bestmöglich gestimmte Gitarre, zeigen Titel wie I'm A Roaming Stranger oder Don't Cry. Oft genug ist aber Drive, wie in The Seventh Son, und/oder ansteckender Groove, wie in Two Fifty Three vorhanden.

 

Die Bonus Tracks sind keine zusammengekehrten Überreste, sondern können durchaus mit der eigentlichen LP mithalten. Da weiß man zwar nicht mehr, wer zum Beispiel das Saxofon in I Had A Feeling gespielt hat, aber das interessiert nur am Rand. Interessant sind die alternativen Takes seines Trademark-Songs Ride On Red, Ride On und die drei letzten Titel, die er noch als Rocky Fuller 1952 in Chicago aufgenommen hat. Hier klingt er eigentlich älter als zehn Jahre später und natürlich weitaus ursprünglicher, da nur er und seine Gitarre – und zum Teil seine Mundharmonika – aufgenommen wurden. Trotzdem würde ich sagen, dass sich hier schon hören lässt, dass sich hier ein besonderer Künstler entwickelt.

 

Gestorben ist Louisiana Red am 25. Februar 1979 in Hannover. Wer ihn bisher übersehen oder -hört hat, der hat hier Gelegenheit das nachzuholen.

 

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