Los Fabulocos

Los Fabulocos

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 09.09.2008
Jahr: 2008

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Los Fabulocos Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Los Fabulocos, Delta Groove Music, 2008
James BarriosBass & Vocals
Jesse CuevasAccordion & Vocals
Kid RamosBajo Sexto, Guitar, Vocals
Mike MolinaDrums
Produziert von: David Z Länge: 46 Min 25 Sek Medium: CD
01. Educated Fool08. You Ain't Nothin' But Fine
02. If You Know09. You Keep Drinkin'
03. Crazy Baby10. Just Because
04. Lonesome Tears In My Eyes11. All Night Long
05. Un Mojado Sin Licencia12. Burnin' The Chicken
06. Day After Day13. Mexico Americano
07. Como Un Perro

Seit den frühen Tagen von LOS LOBOS hat mich kein Album - in diesem Genre - mehr so auf Anhieb angesprungen, wie diese Platte von den LOS FABULOCOS. Schraubt man an am "Nachnamen" etwas herum, kommt ja auch problemlos ein "Lobos" heraus und am "Los" braucht man so oder so nix zu ändern, denn Los gehen Album und Band sowieso. Ein schmissiges Akkordeon im Stile des großen Flaco Jimenez, gespielt von Jesus Cuevas, eine unnachgiebig treibende Rhythmussektion - die auch mal einen kleinen Schwof begleitet - und ein hervorragender Blues-Gitarrist in Person von Kid Ramos. Vor nicht allzu langer Zeit auf Candye Kanes "Guitar'd And Feathered" an der Akustikgitarre zu hören, aber eigentlich doch lieber der elektrisierte Guitarslinger, als den ihn die FABULOUS THUNDERBIRDS engagiert haben. Eine richtig scharfe Mischung und so legen sie auch Los. Äääh: los.
Die Quetschkommode ordentlich zwischen die Arme geklemmt und gedrückt und im besten Cali-Mex Rock'n'Roll rockt die Story vom Educated Fool. Klasse und voll der Elan "and a time to dance" (LOS LOBOS, 1984). Bei If You Know begehrt Ramos' E-Gitarre schon etwas mehr auf und die Riffs werden dreckiger. Trotzdem bleibt's im Polka-verwandten Rhythmus mit Wechselbass und flottem Beat. Wenn man da keine Lust auf Tequila, mexikanische Rancheras, Senoritas und ausgelassene Stimmung bekommt...
Zeit die Partnerin enger zu fassen und den langsamen Schieber anzugehen. Absolutes 50's Feeling kommt bei Crazy Baby auf. Na, an dem Song hat sich auch schon ein Doug Sahm äußerst gern vergangen. Sag mir jetzt keiner, dass klänge nach "Tura-lu-ra-lu-ra-lu"! So geile Gitarren-Einwürfe gibt's da nämlich nicht!

Wer's noch etwas spanisch-mexikanischer braucht, dem wird mit dem mehr akustischen Lonesome Tears In My Eyes Genüge getan. Irgendwie denk ich bei der Nummer immer wieder an Elvis Presley, der manchmal ähnlich klang. Wundervolle Tanznummer - sofern man sich auf den mittel-südamerikanischen Kram versteht.
Holla, und schon sind wir im nächsten Polka-Stück und aufgedreht schwingt man die Beinchen. Könnte erneut problemlos von den "Wölfen" stammen und ein Anselma will mir locker über die Lippen. Insider wissen Bescheid. So ein Song kommt auf Spanisch natürlich erst richtig gut.
Seine Blueswurzeln kann und soll Kid Ramos nicht vollends zur Seite schieben und bei Day After Day geht's dann schon deutlich mehr in die R&B-Blues-Ecke. Irgendwo zwischen Baby, Please Don't Go und Who Do You Love pulsiert der Song. Hier ist - wenngleich vom Akkordeon grandios im Stile einer Blues-Harp unterstützt - Kids Gitarre federführend.
Erholung? Gerne. Como Un Perro ist eines dieser melancholischen Schmachtfetzen, wie es sie so nur in der spanischen Sprache gibt. Emotionen hoch 10! Zu was könnte man besser dahinschmelzen?

Gas gegeben wird dann wieder mit dem lupenreinen Rock'n'Roll You Ain't Nothin' But Fine, das, wie auch Crazy Baby aus der Feder des 1993 verstorbenen Zydeco-Kings Rockin' Dopsie stammt. Party on! Und auch das auch mit You Keep Drinkin' im bewährten Rockin'-Polka-Stil.
Just Because - je genau, die alte Lloyd Price Nummer, die John Lennon auf seinem "Rock'n'Roll" Album auch brachte - folgt. Gefällt mir hier allerdings weitaus besser. Natürlich eher was zum Ausruhen, aber macht trotzdem Laune. Oder Durst.
Kid Ramos schwingt wieder das Zepter für die Texas-Blues-rockige Nummer All Night Long und wer würde da nicht freudig einstimmen, wenn der Background-Chor sein "All night long" erklingen lässt. Das Akkordeon macht auch hier richtig Spaß und duelliert sich gut gelaunt mit der Gitarre.
Richtig ab geht's dann in Burnin' The Chicken einem furiosen Instrumental in dem Kid Ramos fast surf-mäßig aufdreht und welches man problemlos in einem Robert Rodriguez Film unterbringen könnte.
Puh, das hat fast etwas angestrengt und so freut man sich doch, am Schluss wieder zum herrlich kalifornisch-mexikanischen Polka-Rhythmus und Mexico Americano einen aufs Parkett legen zu können. Oder sich noch einen mexikanischen Schnaps zu genehmigen. Oder ein kühles Bier. Oder was vom Grill. Oder..., und zwischendrin die CD wieder von vorne starten. Ich gäbe was dafür, wenn ich die mal auf der Bühne erleben könnte!

Epi Schmidt, 09.09.2008

 

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