Lori McKenna The Tree, Thirty Tigers, 2018 |
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01. A Mother Never Rests | 07. Happy People | |||
02. The Fixer | 08. You Can't Break A Woman | |||
03. People Get Old | 09. The Lot Behind St. Mary's | |||
04. Young And Angry Again | 10. The way Back Home | |||
05. The Tree | 11. Like Patsy Would | |||
06. You Won't Even Know I'm Gone | ||||
Lori McKenna weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Die fast 50-jährige Country-Grammy Gewinnerin aus Massachusetts balanciert seit ihrem 27. Lebensjahr auf diesem schwankenden Hochseil und geriet nur selten einmal aus der Balance. Lediglich ihre nicht sehr fruchtbare 2007er Liaison mit dem Major Label Warner Bros. Nashville ließ sie kurz mal stolpern. In der Zeit danach konzentrierte sich Lori mehr auf die mütterliche Betreuung ihrer inzwischen fünf Kinder.
Feste Familienbande und all die Pflichten die einer engagierten, starken und stets wachen Mutter zukommen, inspirierten McKenna auch zu ihrem inzwischen 11. Album "The Tree". Der Hörer begegnet einem unerschöpflichem Quell frischer Ideen, die Lori mit einigen kompetenten Co-Autoren (u.a. Natalie Hemby) und unter Zuhilfenahme des einfühlsamen Starproduzenten Dave Cobb (u.a. Jason Isbell, Chris Stapleton, Sturgill Simpson) auf ihre unnachahmliche Art in 11 Songs destilliert.
Meist recht unaufdringlich arrangiert und häufig akustisch und zart bis sachte instrumentiert, folgt eine Singer-Songwriter und Country-Perle nach der anderen. Mit ihrer markanten, unverkennbaren Stimme konzentriert sich McKenna wahlweise auf einfache oder auch kompliziertere Verknüpfungen und Stimmungslagen innerhalb eines normalen Familienlebens, setzt auf unverstellte Echtheit, die gerade deswegen umso wahrhaftiger und nachvollziehbarer berührt, weil viele ihrer potentiellen Hörer ähnliche Erfahrungen Tag für Tag durchleben. Betrachtet man einige der Songtitel wie A Mother Never Rests, People Get Old, You Won't Even Know I'm Gone, Young And Angry Again und You Can't Break A Woman weiß man woher der Wind weht.
Lori McKennas wunderbares neues Album "The Tree" verströmt eine unprätentiöse, herzerwärmende Stimmung, die mich persönlich musikalisch/stilistisch an ältere Nanci Griffith (beispielsweise "The Flyer") und Rosanne Cash ("Rules Of Travel") Alben erinnert. Wenn einer Country-Künstlerin der Spagat zwischen mütterlichen Pflichten und künstlerischem Selbstverständnis gelingt, dann zweifellos und offenbar der aparten Lori McKenna.