Long Distance Calling

Eraser

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.08.2022
Jahr: 2022
Stil: Post Rock
Spiellänge: 57:23
Produzent: Long Distance Calling

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Plattenfirma: earMUSIC

Promotion: Networking Media


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Pink Floyd

Shining (NOR)

Titel
01. Enter: Death Box (Intro)
02. Blades (Rhino)
03. Kamilah (Gorilla)
04. 500 Years (Greenland shark)
05. Sloth (Sloth)
 
06. Giants Leaving (Albatross)
07. Blood Honey (Bee)
08. Landless King (Tiger)
09. Eraser (Human)
Musiker Instrument
David Jordan Gitarre & Synthesizer
Florian Füntmann Gitarre
Jan Hoffmann Bass
Janosch Rathmer Schlagzeug & Percussion
Gastmusiker:
Jørgen Munkeby Saxophon
Christine Rudolf Violine
Mathias Fleige Posaune
Nico Weller Trompete
Görkem Cicek Cello
Jojo Brunn Piano

Die Münsteraner LONG DISTANCE CALLING sind ein Unikum in der Musik-Szene. Denn den vier Musikern ist es gelungen, mit ihrem sehr eigenen Post Rock, der zudem nahezu komplett auf Gesang verzichtet, Top-Platzierungen in den Charts zu erreichen. So gelang es dem Quartett mit dem bislang jüngsten Album, “How Do We Want To Live?“, nicht nur eine existenzielle Frage für die Menschheit in Musikform zu bringen, sondern auch noch in Deutschland bis auf Platz 7 der Charts und in der Schweiz auf Rang 10 zu kommen. Beides absolute Topwerte in ihrer bisherigen Karriere. Und jetzt schicken sich David Jordan, Florian Füntmann (beide Gitarre), Jan Hoffmann (Bass) und Janosch Rathmer (Schlagzeug) mit ihrem achten Studiowerk, “Eraser“, an, diese Entwicklung weiter auszubauen.

Nachdem auf “How Do We Want To Live?“ noch die künstliche Intelligenz und ihre Facetten im Mittelpunkt standen, wenden sich LONG DISTANCE CALLING auf dem neuen Album nun den bedrohten Tierarten zu. Nach dem Intro Enter: Death Box geht es in Blades um Nashörner, Kamilah behandelt Gorillas, 500 Years thematisiert den Grönlandhai, Sloth bedeutet Faultier, Giants Leaving ist den Albatrossen gewidmet, Blood Honey den Bienen und Landless King huldigt den Tigern. Nur das abschließende Titel-Stück steht nicht für eine bedrohte Art, sondern für denjenigen, der all diese Tiere bedroht und das sind wir, die Menschen. Wir sind die Eraser.

Photocredit: Andre Stephan

Die Musik auf “Eraser“ ist wieder unglaublich atmosphärisch, sehr dicht, teilweise schroff und doch an zahlreichen Stellen auch locker-leicht. Die Melodien erinnern teilweise an PINK FLOYD (etwa in Sloth, mit einem phänomenalen Gänsehaut-Saxophon von SHINING-Frontmann Jørgen Munkeby). Die Stücke klingen wie Hymnen für diese bedrohten Tierarten. Und dabei schaffen es die vier Musiker den Song entsprechende Eigenarten zu geben, die an das Tier erinnern. So zum Beispiel das Schlagzeug in Blades nach etwa zwei Dritteln des Sonngs, das eine vorbeiziehende Horde Nashörner immitiert. Und in Blood Honey beschwört der Bass die Assoziation von flatternden Flügeln herauf. Und obwohl auch andere SOngs schroff ausfallen klingt eigentlich nur das abschließende Titelstück – gemäß seiner musikalischen Aussage – aggressiver, hektischer und bedrohlicher.

LONG DISTANCE CALLING ist mit “Eraser“ wieder eines dieser Werke gelungen, deren Schönheit und Faszination man kaum adäquat in Worte zu fassen vermag. Man kann eigentlich nur festhalten, dass “Eraser“eines dieser Alben ist, die man A) am besten über richtig gute Kopfhörer genießt, während die Welt draußen vor die Hunde geht und B) einfach immer wieder und wieder und wieder hören kann, ohne dass einem dabei langweilig wird, weil man ständig neue Nuancen in den Songs entdeckt, die vorher einfach noch nicht dagewesen zu sein scheinen, die man aber ab jetzt definitiv jedes Mal wahrnimmt. Kurzum: LONG DISTANCE CALLING ist hier wieder eines dieser Alben gelungen, von denen man einfach nicht genug bekommen kann.

 

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