Long Distance Calling

Avoid The Light

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.04.2009
Jahr: 2009
Stil: Postrock

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Long Distance Calling
Avoid The Light, Superball Music, 2009
David JordanGuitar
Janosch RathmerDrums
Florian FüntmannGuitar
Jan HoffmannBass
Reimut van BonnAmbience
Gast:
Jonas RenkseVocals (on The Nearing Grave)
Produziert von: Kurt Ebelhäuser Länge: 54 Min 54 Sek Medium: CD
01. Apparitions04. I Know You, Stanley Milgram!
02. Black Paper Planes05. The Nearing Grave
03. 35906. Sundown Highway

Das zweite Album der Münsteraner, die (zu Recht) mit ihrem Debüt “Satellite Bay“ in der Post-Rock-Szene reichlich Staub aufgewirbelt haben, liegt bei mir endlich im Player. Und da wird es auch ein Weilchen bleiben. Produziert wurde “Avoid The Light“ diesmal von BLACKMAIL-Gitarrero Kurt Ebelhäuser, der ja ein Händchen für exquisite Sounds hat. Und, passend zum Artwork (da schaue ich ja immer gerne im Vergleich zum Akustische dargebotenen drauf) ist dieser auch ein Stückchen wärmer geraten als beim Erstling.

Überhaupt heben sich LONG DISTANCE CALLING von anderen Postrockern dadurch wohltuend ab, dass nicht immer wieder dasselbe Klangkaskaden-Schema strapaziert wird und einfach Gitarrenwände übereinander geschichtet werden. Hier wird ein breites Spektrum an Stimmungen und Atmosphären umgesetzt, hier treffen gitarrensatte Soundlandschaften auf harte, (g)riffige Einschübe (I Know You, Stanley Milgram!) und Ahnungen von Psychedelia und Progressive Rock. Was klarmacht, dass die Postrock-Schublade längst zu eng geworden ist für diese Band. Natürlich nimmt man sich Zeit für die einzelnen Stücke, entwirft diese Stück für Stück, wie ein Maler unterschiedliche Farbschichten aufträgt, und dennoch wirkt es nie langatmig oder nur um sich selbst drehend.

Denn trotzdem kein Song unter die Sieben-Minuten-Grenze rutscht, wird der Hörer während der gesamten Zeit gefangen genommen von den wiederum fast ausschließlich instrumental eingespielten Kopfkinoepen. Und wenn sich dann doch bei The Nearing Graveein Gastvokalist die Ehre gibt, ist dies kein geringerer als Jonas Renkse von KATATONIA, der vorzüglich dazupasst (auch hier zeigt die Band also exquisiten Geschmack und ein gutes Händchen). Mit dem etwas direkteren und noch variableren Zweitling (wobei „“Satellite Bay“ noch den Überraschungseffekt hatte, nun waren die Erwartung zugegebenermaßen schon recht hoch) hat sich LONG DISTANC CALLING für mich in die vorderste Reihe spannender zeitgenössischer Bands mit überwiegend instrumentalem Ansatz katapultiert (um den Begriff “Postrock“ zu vermeiden). Eine herausragende Veröffentlichung abseits der Drei-Minuten-Airplay-Seifenblasen.

Ralf Stierlen, 27.04.2009

 

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