Loney Hutchins

Appalachia

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.02.2022
Jahr: 2022
Stil: Country, Folk
Spiellänge: 28:18
Produzent: L.F. Hutchins

Links:

Loney Hutchins Homepage

Loney Hutchins @ facebook

Loney Hutchins @ twitter


Plattenfirma: Appalachia Record Company


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Johnny Cash

Dolly Parton

Elvis Presley

Titel
01. Timbertree
02. I`ve Got The Feeling
03. When You Fall In Love
04. Son Of A No Good Man
05. Wouldn't Say It If It Wasn't So
 
06. We Got It All
07. Loving You
08. Mountain Eyes
09. Appalachia
10. You Still Have That Look In Your Eyes
Musiker Instrument
Loney Hutchins Vocals, Rhythm Guitar
Harry Robinson Lead Guitar, Backing Vocals
Paul Uhrig Bass, Backing Vocals
Tom Jones Drums, Percussion
Hoot Hester Fiddle
Lou Johnson Rhodes

Dass Alben ihr 40. oder 50. Jubiläum feiern und neu aufgelegt werden, das hat man dieser Tage häufig. Aber dass ein Album überhaupt erstmals als CD, bzw. LP, erscheint, über 40 Jahre nachdem es eingespielt wurde, das ist schon äußerst selten. In der Tat erschien “Appalachia“ einstmals nur auf Musikkassette, Anfang der 80er, nachdem Loney Hutchins die Aufnahmen diversen Plattenfirmen angeboten hatte aber nirgends gebührendes Interesse wecken konnte. Der Sohn von Hutchins fand bei der Wiederentdeckung der Original-Tapes den Notizzettel eines Elektra-Mitarbeiters mit den Worten “Good band, too folkie“.

Hört man die Songs heutzutage, kann man es sich schwer vorstellen, aber in jener Zeit war dieser Sound “too country for L.A. and too rock for Nashville“. Ein Prädikat was heutzutage BLACKBERRY SMOKE für reklamieren, für mich, vor Jahren, noch mehr auf THE BOTTLE ROCKETS zutraf. “Appalachia“ (natürlich benannt nach Hutchins' Heimatregion) wurde 1979 innerhalb von drei Tagen eingespielt. Die kurze Zeit verwundert nicht, waren unter den Musikern doch solch erfahrene Cracks, wie Paul Uhrig und Tom Jones (die Rhythmusabteilung aus Dolly Partons Live-Band) sowie der Lead-Gitarist Harry Robinson.

Und Erfahrung als Songwriter brachte Loney Hutchins auch mit. Johnny Cash selbst hatte ihn Anfang der 70er Jahr für seinen “House of Cash“-Verlag engagiert. Zeuge aus jener Zeit ist das erst unlängst erschienene Album “Buried Loot, Demos from the House of Cash and Outlaw Era, ‘73-‘78“. Und nun “Appalachia“. Wie gesagt, da mag einem aus heutiger Sicht manches etwas zu seicht erscheinen, aber denkt und hört man zurück in die Zeit der Entstehung, dann entdeckt man viel Vertrautes. Könnte Son Of A No Good Man nicht auch auf einem der ersten EAGLES-Platten Platz gefunden haben? Wouldn't Say It If It Wasn't So hätte ein Doug Sahm wohl kaum abgelehnt und die Mountain-Music von Timbertree ist nicht weit entfernt von Bands, die man dann mehr in die Southern Rock-Kister gestopft hat.

I've Got The Feeling und Appalachia sind Songs, die Willie Nelson hätte aufnehmen müssen und Hits wären es garantiert geworden. Jedenfalls in der Gegende von Tennesse und Virginia. Und When You Fall In Love hätte, geringfügig variiert, auf eines der ersten LYNYRD SKYNYRD-Alben gepasst. Das war damals nämlich noch weit mehr an Country angelehnt, als man es vielleicht in Erinnerung hat. Die Fähigkeitender Musiker aus dem Großraum Nashville sind ohnehin legendär - auch ein Elvis bediente sich ihrer 1970/71 nicht rein zufällig - und wie es klingt, wenn die mal in Fahrt kommen, kann man sich in We Got It All. anhören. Gerade Robbins an der Lead-Gitarre macht richtig Spaß.

Im Nachhinein ist es schwer verständlich, dass damals niemand die Qualität der Songs erkannt hat, Immerhin Johnny Cashs Bruder Tommy hatte die melancholische Ballade You Still Have That Look In Your Eyes zuvor schon einmal aufgenommen. Wert gehört zu werden, sind alle hier Titel hier. Mittlerweile hat man sich im Country-Lager längst mit ein paar rockigeren Tönen arrangiert und so kommt Hutchins ja vielleicht doch noch zu späten – hochverdienten – Ehren.

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music