Lizard

Live

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.02.2001
Jahr: 1999

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Lizard
Live, Stormy Monday Records, 1999
Georg Bayer Vocals
Volker Dörfler Guitars, Vocals
Christof Berner Guitars
Andy Kemmer Bass, Vocals
Klaus Brosowski Keyboards, Vocals
Helmut Kipp Drums
Produziert von: Lizard Länge: 61 Min 47 Sek Medium: CD
1. Riding on a train2. Running with the horses
3. Dreams4. Ordinary southern man
5. Josephine6. End of the line
7. Gimme back my bullets8. Woman
9. No time10. When summer comes around

Was lange währt ... Mehr als sechs Monate lagen zwischen den Aufnahmeterminen und dem Zeitpunkt, an dem LIZARDs erstes Live-Album endlich den Weg in den heimischen CD-Player fand. Die üblichen Businessdinge waren es, die einerseits für die Verzögerung sorgten, aber auch die Sichtung des verfügbaren Materials nahm die Band lange Zeit in Anspruch. Zwischenzeitlich war sogar eine Doppel-CD im Gespräch, so überzeugt waren Georg Bayer und seine Mitstreiter vom Ergebnis der beiden Auftritte im Adler in Ebersbach. Schließlich siegte die Vernunft über den Enthusiasmus, denn bei allem Respekt, der potentielle Käufer, vor allem der unentschlossene, ringt sich eher dazu durch eine einzelne CD zu kaufen, als fünfzig Mark oder mehr in ein Doppelalbum zu investiern.

Schmerzhaft war er, der Entscheidungsfindungsprozess, bei dem ein Song nach dem anderen gekippt wurde. So fielen die Coverversionen von Back where it all begins, Lonesome guitar und Seven turns durchs Raster und mit ihnen viele andere Nummern die man sich eigentlich auf dem Album gewünscht hätte. Doch kein Grund zur Trauer: Die Aufnahmen sind ja nicht verloren und "Live II" ist nur eine von mehreren denkbaren Alternativen wie das Material den Fans doch noch zugänglich gemacht werden kann.

Ziel dieses Albums war es, dem Hörer aufzuzeigen, wo die Band zum gegenwärtigen Zeitpunkt steht. Dies macht insofern Sinn, dass LIZARD in ihrer Vergangenheit doch sehr unterschiedliche Phasen durchlaufen haben, sich nun aber endlich dem Punkt annähern, den man schon immer erreichen wollte. Vorbei sind die Zeiten, als DOC HOLLIDAY und LYNYRD SKYNYRD die Hauptinspirationsquellen darstellten, auch das blues-rockige BORDERLINE-Intermezzo ist Geschichte. Geblieben sind die Songs, die aber einem starken Wandel unterworfen wurden und sich heute alle nahtlos in das aktuelle Bandkonzept einfügen, das LIZARD in enger Verwandschaft zu DICKEY BETTS und der ALLMAN BROTHERS BAND sieht. Danach gestrebt hat Sänger Georg Bayer zwar schon von Anbeginn, doch erst jetzt hat er die dazu geeigneten Musiker gefunden, wie auf vorliegendem Album eindrucksvoll deutlich wird.

Die bisherigen Veröffentlichungen - die mittlerweile vergriffene 'Riding on a train'-MCD bewusst ausgenommen - krankten alle an der übergroßen Diskrepanz zwischen Live- und Studiosound der Band, da aber LIZARD in erster Linie eine Live-Band sind, waren diese Alben zwar ganz nett, aber nicht repräsentativ. Auch dieses Manko ist mit dem vorliegenden Live-Album logischerweise abgestellt. Alleine deshalb ist so gut wie jeder Song besser als in der Studioversion. Dazu kommt, dass ein LIZARD-Song, vor allem die Kompositionen aus der BORDERLINE-Phase, kein statisches Werk ist, sondern sich im Laufe der Zeit weiter entwickelt und wächst.

Man betrachte nur Woman, das mit seinen ausufernden Solopassagen zu einem inzwischen 14minütigen Songmonster mutiert ist. Bei diesem Song wäre vielleicht etwas weniger mehr gewesen, aber ansonsten gewinnt das Material durch die Hinzunahme zusätzlicher Instrumentalpassagen (vor allem Gitarren, Gitarren und nochmals Gitarren) an Klasse.

No time, ein Klassiker aus den Anfangstagen der Band, erhielt durch traumhaft schöne Gitarrenpassagen ein mehr als ansprechendes Facelifting.

Die drei Coverversionen werden zwar mit einer gewissen Ehrfurcht vor den Orginalen zelebriert, aber dennoch so interpretiert, dass nie ein Zweifel besteht, dass hier LIZARD und nur LIZARD am Werk sind.
Bei Dreams scheint es die Band etwas eilig gehabt zu haben, aber das leicht erhöhte Tempo gegenüber der bekannten MOLLY HATCHET-Variante des Klassikers der ALLMAN BROTHERS BAND hat nur den Effekt, dass dieser Titel nie zuvor besser interpretiert wurde.

Etwas seltsam wirkt das neue When summer comes around. Diese Nummer fällt aus dem Rahmen und klingt für mich, als ob NEIL YOUNG PINK FLOYD zu 'The final cut'-Zeiten covert.

Dennoch, LIZARD haben mit "Live" ihr bislang bestes Album abgeliefert, lediglich die Ausblendungen zwischen einigen Titeln beeinträchtigen etwas den Hörgenuss. Dennoch möchte ich diese CD allen Southern Rock Fans und Anhängern erdiger, gitarrendominierter Rockmusik wärmstens empfehlen.

Martin Schneider, 01.02.2001

 

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