Livid Halcyon Winterlove, Hellfest Records/Universal, 2009 |
Meli Graule | Vocals | |||
Dominik Sorg | Guitar | |||
Nadine Graule | Bass | |||
Daniel Ebert-Ljachow | Drums | |||
Gäste: | ||||
Pit Neubert | Keyboards, Programming | |||
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01. On my own | 07. Another day | |||
02. Calling out for me | 08. Stay | |||
03. Break away | 09. System overload | |||
04. Sleeping beauty | 10. Why | |||
05. Too late | 11. Winterlove | |||
06. My promise | ||||
Auch wenn der erste Schnee noch ein paar Tage auf sich warten lässt, präsentieren die Aalener LIVID HALCYON nach zwei Alben und einer EP ihre vierte Veröffentlichung unter dem ansprechenden Titel "Winterlove".
Winterlove, da denkt man spontan an Sehnsucht, Hoffnung, Leidenschaft, und Hingabe. Diese Emotionen spiegeln sich dann auch in den überzeugenden Kompositionen des Quartetts von der Ostalb wieder.
Man kommt nicht umhin, der Formation um die Graule-Schwestern für diese Scheibe Anerkennung zu zollen. LIVID HALCYON greifen stilistisch auf einen ähnlichen Inspirationsfundus wie XANDRIA, BLOODFLOWERZ oder EVANESENCE zu, befreien diesen von all zu dunklen Anwandlungen und setzen stattdessen auf eine kristallklare Offenheit.
Es ist ein schwieriger Spagat zwischen eingängigen Melodien mit nahezu unverschämtem Ohrwurmcharakter und einer trotzdem rockigen Ausrichtung, den die Band aber mit Bravour meistert. Es gelingt Tiefgang und eine dichte Atmosphäre zu erschaffen ohne dabei, wie es im Female fronted Rock sehr gerne gemacht wird, auf opulente, neoklassische Elemente zugreifen zu müssen.
Mit dem Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort präsent zu sein, könnte es durchaus passieren, dass LIVID HALCYON von einem Massenpublikum, das normalerweise rockige Klänge scheut, wie der Teufel das Weihwasser, mit hohen Verkaufszahlen und Chartsnotierungen belohnt wird.
Gleichermaßen kann ein anspruchsvolles Rockpublikum mit einer Vorliebe für griffige Songs die bodenständige Truppe jederzeit tief in ihr Herz schließen.
Im Fahrwasser der aufstrebenden PARAMORE sollte es LIVID HALCYON gelingen, sich als eigenständige, entspanntere Alternative einen guten Namen zu machen. Testet einfach mal Songs wie das zerbrechliche, an Tori Amos erinnernde Another day oder das dynamische Calling out for me an. Besser noch: Besorgt euch gleich das Album.