Titel |
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"Little Richard Is Back": |
01. Whole Lotta Shakin' Goin' On |
02. Going Home Tomorrow |
03. Money Honey |
04. Only You |
05. Hound Dog |
06. Good Night Irene |
07. Lawdy Miss Claudie |
08. Groovy Little Suzy |
09. Short Fat Fanny |
10. Cherry Red |
11. Memories Are Made Of This |
12. Blueberry Hill |
"His Greatest Hits": |
13. Good Golly, MIss Molly |
14. Baby Face |
15. Tutti Frutti |
16. Send Me Some Lovin' |
17. The Girl Can't Help It |
18. Lucille |
19. Slippin' 'N Slidin' |
20. Keep Knockin' |
21. Rip It Up |
22. She's Got It |
23. Ooh! My Soul |
24. Long Tall Sally |
Bonus Tracks: |
25. Cross Over |
26. It Ain't Watcha Do |
27. Directly From My Heart |
28. Dance What You Wanna |
29. I Don't Know What You've Got But It's Got Me (Parts 1 &2) |
30. Dance A Go Go |
Musiker | Instrument |
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Little Richard | Vocals, Piano |
Jimi Hendrix, Glen Willings, Johnny 'Guitar' Watson | Guitar |
Don 'Sugarcane' Harris | Bass, Violin |
Robert Blackwell | Drums |
Maxwell Davis | Tenor Saxophone |
among others |
In Rocko Schamonis neuem Buch, “Große Freiheit“, spielt die Musik nur eine Nebenrolle, aber trotzdem erfährt man einiges über die Hamburger Zeit der BEATLES und natürlich der Clubs vor Ort. Am bekanntesten ist natürlich der “Star Club“ und hier gastierten die Liverpooler im November 1962 noch einmal. Am gleichen Abend trat auch Little Richard auf und der extrovertierte Shouter – schon lange ein Idol der BEATLES – trumpfte mit einem astreinen Strip auf dem Piano auf, bei dem er, nebst anderem, auch die wertvollen, sich kurz zuvor geliehenen Manschettenknöpfe ins Publikum feuerte. Angeblich hat sich George Harrison einen davon gekrallt und zeitlebens als Glücksbringer bei sich getragen.
Geschichten wie diese gibt es sicher zuhauf, den der als Richard Penniman geborene Rock'n'Roller war wohl einer der außergewöhnlichsten Performer überhaupt. Bei kam alles zusammen: Der Look, die Show, sein Pianospiel und dazu noch seine Zerrissenheit zwischen seiner sexuellen Ausrichtung und seinem Glauben. Wer Rock'n'Roll sagt, muss auch Little Richard sagen. Paul McCartney wurde massiv von seinem Gesang beeinflusst (und war einer der wenigen, der da einigermaßen mithalten konnte), die BEATLES krönten ihre Shows gerne mit einem Little Richard-Song und als John Lennon sein “Rock'n'Roll“-Album aufnahm, kam er um Rip It Up und Slippin' And Slidin ebenso wenig herum, wie Generationen von anderen Musikern.
1960 war die ganz große Zeit von Little Richard eigentlich vorbei. Wie überhaupt die des Rock'n'Roll. Nichtsdestotrotz nahm er zwei Alben auf, auf denen er viele seiner Hits recycelte. Teils mit leicht veränderten Arrangements und mit zeitlich angepasstem Sound. Diese beiden sind vereint und mit zusätzlichen Bonus-Tracks ebenso erweitert, wie mit den umfassenden Informationen im Digi-Pack und dem beiliegenden Booklet versehen. Wie man es von Hoodoo Records gewohnt ist.
Jerry Lee Lewis' Whole Lotta Shakin Goin On wird hier nicht vom Piano getrieben, sondern von Richards einzigartiger Stimme und einem schon auf den R&B der 60er verweisenden Groove, inkl. wildem Gitarrensolo. Und vielen Stücken ergeht es ähnlich. Und ein ums andere Mal begeistert er mit seiner Stimme und seinem charakteristischen “whoo-hoo“. Musikalisch mag das nicht immer von allerhöchster Güte sein, aber die Energie, die hier drin steckt, macht das wieder wett. Wie er sich zum Beispiel in Hound Dog immer weiter hineinsteigert und dabei das Tempo immer mehr anzieht. Oder den Evergreen Goodnight Irene in eine Mischung aus Gospel und Rock verwandelt. Oder sich Fats Dominos Blueberry Hill zu eigen macht und dabei völlig umkrempelt.
Dazu seine Klassiker Lawdy Miss Clawdy, Tutti Frutti, Lucille, Keep Knockin, Long Tall Sally und, und, und... Eine Rock'n'Roll-Revue, die keinen Fan jener Tage stillsitzen lässt. Dass die Songs meist anders klingen, als man sie in Erinnerung hat, macht für mich einen zusätzlichen Reiz aus. Auf den letzten beiden Nummern ist ein junger Jimi Hendrix an der Gitarre zu hören, der aber natürlich hier noch wenig auftrumpfen kann. Dazu ist der Bandleader zu dominant. Und zu laut. Und zu schrill. Und schlichtweg: Rock'n'Roll!