Little Feat American Cutie, Leftfield Media Production/In-Akustik, 2012 |
Lowell George | Vocals, Guitar | |||
Paul Barrere | Guitar | |||
Kenny Gradney | Bass | |||
Sam Clayton | Percussion | |||
Ritchie Hayward | Drums | |||
Bill Payne | Keyboards, Vocals | |||
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01. A Apolitical Blues | 08. Walkin' All Night | |||
02. Two Trains | 09. Sailin' Shoes | |||
03. Got No Shadows | 10. Dixie Chicken | |||
04. The Fan 2 | 11. Triple Face Boogie | |||
05. Texas Rose Cafe | 12. Willin' | |||
06. Shakes On Everything | 13. Cold Cold Cold | |||
07. Cat Fever | 14. Fat Man In The Bath Tub | |||
Ich hab' nun schon aus verschiedensten Richtungen versucht, mich der Musik von LITTLE FEAT zu nähern, und bin jedes Mal nur bis in den Vorgarten gekommen. Vielleicht lag es ja an der Windrichtung oder meine Motivation war doch nicht groß genug, aber ebenso unbelehrbar wie hartnäckig, wie ich bin, wage ich anhand dieser Live-CD einen neuen Anlauf. Schließlich gehört Lowell George zu den anerkanntesten Gitarristen, wenn es um Slide- und funkiges R&B-Spiel gehört.
Und trotzdem scheitere ich auch hier wieder. Mir ist das Spiel dieser Kapelle einfach zu unberechenbar. Da können sie sich die Hand geben, mit Bands wie den GRATEFUL DEAD. Das ist in Wirklichkeit natürlich sehr wohl berechnet - also, jedenfalls haben die schon einen Plan von dem was sich machen - doch wenn man sich nicht in diesen Groove einklinken kann, dann bleibt's einfach ein lockerer Jam.
Der ja nicht schlecht sein muss. Und vielleicht starte ich alsbald noch einmal einen Versuch mit dem von unserem Grisu so hoch geschätzten "Waiting For Columbus".
Das hier war ein paar Jahre früher, nämlich am 19. Juli 1973, in einem kleinen Club namens Ebbets Field (auch wenn sich der Name nach Open Air Konzert anhört). Die Band hatte gerade ihr Album "Dixie Chicken" herausgebracht und sich vor einiger Zeit mit einem zweiten Gitarristen verstärkt. So langsam ging es bergauf und das Interesse an der Band stieg. Entsprechend wurde dieses Konzert (Early und Late Set) im Radio übertragen, was diese Veröffentlichung erst möglich macht.
Der Sound ist entsprechend ganz passabel, wenn auch manchmal etwas mulmig. Nach dem Blues-Tribute A Apolitical Blues welcher mich an die STONES, zu Beginn der 70er, erinnert, folgt bereits ein typischer funky Groove namens Two Trains. Das pulsiert natürlich ordentlich, aber - wie gesagt - mir wird’s da schon zu ausufernd locker. Da sind deutlich Parallelen zu den DEAD vorhanden. Nichtsdestotrotz lichtet sich der Vorhand immer ein klein wenig, wenn Lowell George zum Slide-Solo ansetzt. Bei Got No Shadows fühle ich mich dann etwas mehr an THE BAND erinnert.
So pendelt man im Programm zwischen inspiriertem Blues, Folk, Country-Einflüssen und Rock- wie Funk-Elementen. Herauszuheben sind der Heavy-Blues Cat Fever - Lowells Slide klingt hier stellenweise stark nach Mick Taylor bei Love In Vain - , natürlich das muntere Dixie Chicken, mit seinen Gitarren- wie Vokal-Harmonien und der Übergang aus diesem in den Tripe Face Boogie. Da kommt echtes Southern-Flair, im Stile der ALLMAN BROTHERS auf.
Bis dahin stammen alle Tracks aus der "Late Show", sodass noch drei Songs aus der "Early Show" hinzugefügt werden, darunter der Hit Willin'. Schöne Country-fizierte Nummer, aber so ganz wird mir der Erfolg des Songs nicht klar.
Etwas mehr Druck hätten die Aufnahmen vertragen können. Vor allem das Schlagzeug klappert etwas schwach im Hintergrund. Wer für LITTLE FEAT etwas übrig hat und auf Jam- und funky Blues Rock steht, kann hier trotzdem mal reinhören.
Ich versuch's bei Gelegenheit wieder mal aus einer anderen Richtung ...