Little Charlie And The Nightcats

Nine Lives

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 28.06.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Little Charlie And The Nightcats
Nine Lives, Alligator Records, 2005
Little Charlie Baty Guitar
Rick Estrin Harmonica and Vocal
J. Hansen Drums & Percussion (Lead Vocal on Track 10, Background Vocals on 1 & 3)
Lorenzo Farrell Bass
Produziert von: Little Charlie Baty und Rick Estrin Länge: 58 Min Medium: CD
1. Keep Your Big Mouth Shut8. Tag (You're It)
2. Handle With Care9. Quittin' Time
3. So Good10. Deep Pockets
4. Got To Have A Job11. Wall To Wall
5. Circling The Drain12. Sugar Daddy Sweet
6. Don't Cha Do Nothin'13. Slap Happy
7. Cool Johnny Twist

Neun Leben hat man ja schon vielen angedichtet und haben sich auch schon einige gewünscht. Wie das mit LITTLE CHARLIE und seinen Mitstreitern aussieht, vermag ich nicht zu sagen, aber neun Alben haben sie jedenfalls schon bewältigt.
Über 30 Jahre sind es auch schon her, seit Charlie Baty in Rick Estrin einen kongenialen Partner fand und auf die Musikbranche bezogen, könnte man da schon von neun Leben reden.
Auf alle Fälle werden sie mit ihrer Musik noch etliche Jahre in den Ohren der Fans klingen, denn der Blues vergeht nicht.
Schon gar nicht wenn er mit so viel Gefühl und Leidenschaft gespielt wird wie bei dieser Truppe. So bekannt wie manche Songtitel, kommen einem viele der Songs vor, sind aber alle Hausgemacht.
Zur Unterstützung hat sich die Band hier und da einen Pianospieler und ein paar Bläser ins Studio geholt und die untermalen Keep Your Big Mouth Shut, das erst etwas nach "Mustang Sally" klingt, aber dann doch ein Jump-Blues wird.
Mit deutlich mehr Swing rollt Handle With Care herein und schon zucken die Füße los.
Alles wird sparsam und übersichtlich instrumentiert. Umso besser kann man dem hervorragenden Gitarrespiel von Litte Charlie und der virtuosen Harmonica von Rick Estrin folgen.

Man sieht und hört bereits hier, das ist kein Haudrauf-und-los Combo, durchaus zu fetzigerem in der Lage, aber immer mit Stil und Gefühl.
Auch einen lockeren Western-Swing wie in So Good zaubern die Nightcats locker hervor. Die gröbere Variante dieser Nummer, oder zumindest einer ähnlichen, gibt's bei den BLAZERS zu hören.
Etwas Dancehall-Cha-Cha-Groove gefällig? Got To Have A Job sorgt für das nötige Zucken in den Hüften und könnte selbst Hartz IV Empfänger in gute Stimmung versetzen.
Slow und bluesig-jazzy wird's bei Circling The Drain. Die eingestreuten Gitarren-Licks sind schon vom feinsten und dürften nicht nur Blueser aufhorchen lassen. Wenn sich die Instrumente von Charlie und Rick quasi unterhalten kommt die Klasse dieser Cracks durch.
50's Rock'n'Roll, in gemäßigtem Tempo erklingt bei Don't Cha Do Nothin'. Swingt richtig prima und erinnert mich and die CANDYE KANE, die ja auch gerne so coole Fingerschnipper im Programm hat.
Cool Johnny Twist nähert sich wieder dem Jump-Blues und wer möchte nicht zu diesem Groove in einer Bar sitzen, einen Whiskey in der Hand und einen unglaublich coolen Eindruck machen?

Richtig zur Geltung kommen die Fähigkeiten von Little Charlie in den Instrumentalnummern. Etwa in dem jazzigen Tag (Your're It). Selbst als Rock'n'Roller und auch wenn es stellenweise an die Pausenmusik aus Kabarett-Sendungen erinnert, kommt man nicht umhin den Mund öfter mal aufzusperren und beeindruckt zu nicken.
Quittin' Time klingt wie mancher Song auf den letzten CANNED HEAT Alben. Wenn die sich mal vom Boogie kurz trennten und einen Slow-Blues, mit diversen Blue-Notes, spielten.
Wenn ihr Blues cool und locker grooved und einen in wohlige Schwingungen versetzt, wie in Deep Pockets kommt mir persönlich das aber mehr entgegen. Beste Gute-Laune-Musik!
Ähnlich ergeht's einem bei Wall To Wall, das ebenfalls wunderbar swingt und der Song neigt sich schon bald dem Ende, als man merkt, dass es sich um ein Instrumental handelt. Hat man den Gesang gar nicht vermisst, nicht wahr?
Tja, von einer perfekt passenden Rhythmusgruppe angetrieben zeigen da wirklich zwei tolle Musiker and Gitarre und Harmonica was sie draufhaben und verbreiten damit, unaufgesetzt, jede Menge gute Laune.

Auch wenn aus Sacramento stammend: Die Jungs haben auch den Chicago-Blues drauf, wie Sugar Daddy Sweet verdeutlicht. Es ist sicher nicht einfach, solche Songs zu schreiben und zu spielen, die wie irgendwas klingen, das man schon mal gehört hat und trotzdem soviel Eigenständigkeit und Qualität haben, das man gerne noch mal "nachhört". Bei Slap Happy fühlt man sich allerdings deutlich an "Roadrunner" erinnert. Auch als Instrumental klingt das gar nicht so viel anders, als die "Roadrunner" Version auf der letzten AEROSMITH Studio-Scheibe.
Tatsächlich klingt's hier deutlicher rauer als bei den restlichen Songs auf diesem Album und macht noch mal richtig Spaß.
Da sind schon ein paar Gute am Werke und wer Lust hat auf unprätentiösen und trotzdem erstklassigen Blues-Jazz-Swing liegt bei LITTLE CHARLIE AND THE NIGHTCATS richtig.

Epi Schmidt, 28.06.2005

 

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