Revolutions, Artist Service, 2007 | ||||
Oliver Kilthau | Guitar, Vocals | |||
Michael Heck | Keyboards | |||
Marc Schroth | Bass, Backing vocals | |||
Chuck West | Drums, Percussions | |||
Gäste: | ||||
Carolin Gilbers | Vocals | |||
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1. Welcome to the revolution | "The French Revolution Trilogy" | |||
2. Battle entrance | 7. The king (Part I) | |||
3. Sacred ground | 8. Revolution (Part II) | |||
4. Freedom | 9. System of terror (Part III) | |||
5. Resistance | 10. The last stand | |||
6. Sacrifice | ||||
Die verführerische Amazone auf dem Cover von LIQUID HORIZONs neustem Album wirkt vordergründig unschuldig, aber ein Blick in ihre Augen verrät, dass es die Süße faustdick hinter den Ohren hat. Irgendwie passt das ganz gut zu "Revolutions".
Da serviert einem eine junge, hungrige Band aus dem Badischen ein auf Anhieb überzeugendes Werk, das sich stilistisch irgendwo zwischen songdienlichen Prog Metal-Vertretern, wie den frühen QUEENSRYCHE, FIFTH ANGEL oder HEIR APPARENT, und den Verfechtern der reinen, sprich technisch-ambitionierten Lehre einreiht.
Neben mitreißenden, abgefahrenen Passagen setzen LIQUID HORIZON zu gleichen Teilen auf energischen, aber sehr melodischen Power Metal versetzt mit atmosphärischen, epischen Elementen, wie man sie auch von Bands wie EPICA oder WITHIN TEMPTATION zu schätzen weiß.
Im Gegensatz zur Mehrzahl der eher metallisch ausgerichteten Prog-Bands scheuen sich LIQUID HORIZON nicht die Tasteninstrumente als zumindest gleichberechtigtes Melodieinstrument einzusetzen und nicht ausschließlich zur sphärischen Untermalung zu nutzen. Das überaus gelungene und ausgewogene Zusammenspiel mit den Gitarren adelt das Quartett und sorgt dafür, dass trotz des hohen Melodic-Anteils das Energielevel konsequent hoch gehalten wird.
Die zehn Kompositionen folgen dem gemeinsamen inhaltlichen Konzept jeweils die Geschichte eines Freiheitskampfes oder eines Widerstandes gegen ein herrschendes Regime zu folgen, wobei LIQUID HORIZON den historischen Bogen vom alten Rom über die Indianerkriege und die Französische Revolution bis hin zum Schicksal der 'Weißen Rose' im faschistischen Deutschland des zwanzigsten Jahrhunderts spannen.
Das hat schon Klasse und muss auch internationale Vergleiche nicht scheuen, wenngleich es noch nicht ganz reicht, um nachhaltig am Thron der Genre-Klassiker zu rütteln. Zur Überbrückung der Wartezeit auf das hoffentlich irgendwann erscheinende nächste LETHAL-Album eignet sich "Revolutions" jedoch perfekt. Sauber Jungs, weiter so!