Linda & The Punch Obsession, Escape Music, 2014 |
Linda Lulka Suarez | Vocals | |||
Thorsten Asemann | Bass, Vocals | |||
Tim Edler | Keyboards, Vocals | |||
Oliver Ross | Drums, Percussion | |||
Guests: | ||||
Ralf Heyne | Guitars, Vocals | |||
Mark Schulman | Drums on Track 7,11 | |||
Pascal Kravetz | Hammond Organ on Track 7 | |||
Tommy Denander | Lead Guitars on Track 9 | |||
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01. What a shame | 07. Looking out for number one | |||
02. Cold cold world | 08. Kill the lights | |||
03. Welcome to london | 09. Lost for words | |||
04. Wake up dreaming of you | 10. Love kills me | |||
05. Nothing of anything | 11. Because the night | |||
06. Bite | ||||
Man nehme eine junge, attraktive Frontfrau, angesagte Musiker inklusive diverser prominenter Gäste und lasse ihr von international erfolgreichen Songschreibern ein Album auf den Leib schneidern, nenne es Female Fronted Hard Rock und fertig ist das Erfolgskonzept.
Was jedoch vor ca. 30 Jahren mit Karen Lynn Greening, besser bekannt als Lee Aaron, zu einer Karriere als Metal Queen geführt hat, klingt heute eher nach DSDS und Eintagsfliege.
Im Falle der einundzwanzigjährigen Linda Lulka Suarez aus Greven (bei Münster) muss dies jedoch nicht unbedingt so sein, obwohl sich das Label mit dem Kredo "Pink trifft Pat Benatar" vielleicht doch etwas zu optimistisch aus dem Fenster gelehnt hat. Immerhin konnte Linda bereits als Background Sängerin bei Herman Rarebell (SCORPIONS) ihrer Musikbegeisterung frönen, der sie sich nach ihrem Schulabschluss gänzlich verschrieben hat. Rarebell hat Linda bei ihrem Debüt angeblich auch tatkräftig unterstütz, Türen geöffnet und Kontakte ermöglicht.
Produziert wurde das Album von Michael Voss (Michael Schenker, MAD MAX, Udo Lindenberg etc.) während die Songs von Jeff Franzel (Taylor Dayne, NSync, Chuck Wicks), Steve McEwan (Robbie Willams, FOREIGNER, Eminem, James Blunt, Roger Daltrey), Tommy Denander (Paul Stanley, Swedish Teen Idol) und natürlich von Herman Rarebell geschrieben wurden.
Als Gäste unterstützen Mark Schulman (Pink) und Pascal Kravetz (Maffay, Bruce Springsteen) die Band z. B. bei der Coverversion von Because the Nigh, ursprünglich aus der Feder von Bruce Springsteen und Patti Smith (1977), seitdem aber immer wieder gerne gecovert und man muss leider sagen, auch besser (u. a. KEEL für die Hard Rocker oder Kim Wilde für die Pop Fans).
Obwohl das Album durchweg fette Riffs und interessante Soli aufweisen kann, hier und da mit Gothic oder Hard Rock Attitüden spielt, hat man Linda & The Punch mit der Ausrichtung keinen Gefallen getan, denn Hard Rock und Metal Fans sind hier sicher nicht die Zielgruppe, dafür sind die Songs am Ende doch zu weichgespült und poppig. Allerdings auch wiederum nicht poppig genug, um der Kategorie Pink/Pat Benatar zu genügen, ein bisschen ROXETTE oder Joan Jett sind teilweise jedoch nicht von der Hand zu weisen.
Fazit: Der ein oder andere Song ist durchaus radiotauglich und z. B. Bite kann auch einen alten Metalhead begeistern, insgesamt jedoch nicht Fisch und nicht Fleisch. Von den sog. Hitschreibern hätte man wohl mehr erwarten dürfen, die Band und insbesondere die Frontfrau haben jedoch allenthalben Potenzial, vielleicht schreiben sie nächstes Mal ihre Stücke lieber selbst.