Li'l Ronnie And The Grand Dukes Do What'cha Do, Trust Me Baby Records, 2005 |
Ronnie Owens | Vocals, Harmonica | |||
Michael Dutton | All Guitars & Vocals on # 4 & 8 | |||
Tommy Hannigan | Electric & Acoustic Bass | |||
George Sheppard | Drums | |||
Steve Utt | Piano, Hammond B 3 | |||
Guests: | ||||
Terry Hummer, Nate Hawks | Saxes | |||
Rattlesnake Slim | Shakers | |||
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01. Long Distance Lover | 07. Walk The Talk | |||
02. Wine Headed Woman | 08. Just A Fool | |||
03. Just Like A Woman | 09. She Wild | |||
04. Take A Chance | 10. Sugar Babe | |||
05. Life Changes | 11. Still Sweatin' | |||
06. Love Trance | ||||
Li'l Ronnie And The Grand Dukes: klassischer Band-Name, klassisches Line-Up, klassische Blues-Sounds. Diese Band aus Virginia werden wahrscheinlich nur eingeweihte Blues-Freaks kennen. Bis vor wenigen Tagen zählte ich auch noch zu den Unwissenden. Ihr drittes Album, das immerhin schon 2005 erschien, aber aufgrund seines qualitativ hochwertigen Blues-Angebots keinerlei Verfallsdatum unterliegt, bietet einen traditionell inspirierten Querschnitt durch unterschiedlichste elektrische Blues-Varianten, seien es nun Chicago-Blues, Jump-Blues, R & B oder Southern Texas Style.
Li'l Ronnie aka Ronnie Owens, der in früheren Jahren bereits mit Größen wie John Lee Hooker, James Cotton, Taj Mahal, Gatemouth Brown und Anson Funderburgh musiziert hat, firmiert hier als Songwriter, vorzüglicher Harp-Spieler und, na ja, recht ordentlicher Sänger (vergleichsweise gibt es sicherlich inbrünstigere Sänger). Ein Vollblutmusiker, der seit Vierzig Jahren im Geschäft ist, mit seinen Grand Dukes inzwischen drei Alben produziert hat und sich kreuz und quer durch Amerika den Arsch abtourt. Eine Band offenbar, die ihre enorme Reputation also eher auf feurige und mitreissende Live-Gigs zurückführt, als auf umwerfend bombastische oder saubere und auf ein spezifisches Publikum abgezielte Edelproduktionen.
Dennoch: der ungeschönte und nichts anderes als authentisch klingende Sound des Albums verspricht dem Blues-Fan durch seine ausgebuffte Variabilität und großherzige Spielfreude größtmöglichen Unterhaltungswert und gibt mehr als genügend Hinweise auf die vorzüglichen instrumentalen Fähigkeiten aller Mitwirkenden. Li'l Ronnie brilliert ein ums andere Mal an seiner Blues-Harp, Gitarrist Michael Dutton soliert gerne unaufdringlich, aber umso effektiver und treffsicherer, Tastenmann Steve Utt spaziert derweil mit der Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit eines über Jahrzehnte gestählten Bluesmanns durch die Harmonien. Die Qualitäten des Bassers Tommy Hannigan und des Schlagzeugers George Sheppard werden im Zuge des kongenial aufeinander abgestimmten Ensemblespiels erst wirklich offenbar. Diese Band ist - wie sagt man doch so schön - echt zusammen, they're cookin'.
Die Jungs tun das, was sie tun müssen: Sie spielen den Blues mit Leidenschaft und Feuer. Das von Anson Funderburgh produzierte "Do What'cha Do" sollte jedem Anhänger des traditionell ausgerichteten elektrischen Blues gefallen. Ein echter Volltreffer.