Letters From The Underground, Skycap Records, 2008 | ||||
Charlie Heather | Drums | |||
Simon Friend | Guitars, Vocals, Mandolin, Harmonica | |||
Mark Chadwick | Vocals, Guitars | |||
Jeremy Cunningham (Jez) | Bass, Artwork | |||
Matt Savage | Keyboards, Vocals, Guitars | |||
Jonathan Mark Sevink (Jon) | Fiddle | |||
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01. The Cholera Well | 07. Behold A Pale Rider | |||
02. Death Loves Youth | 08. A Life Less Ordinary | |||
03. Eyes Wide | 09. Accidental Anarchist | |||
04. Before The End | 10. Duty | |||
05. Burn America Burn | 11. Fight Or Flight | |||
06. Heart Of The Country | ||||
Schluss mit der elenden Warterei. Die LEVELLERS haben ein neues Album draußen. Endlich, möchte ich sagen. Während die Band live nach wie vor schwer aktiv ist, lässt sie inzwischen von Platte zu Platte doch mal ganz gerne das eine oder andere Jährchen verstreichen. Schließlich stammt der letzte Studio-Output "Truth And Lies" bereits von 2005. Also war es allerhöchste Zeit, dass die Südengländer ihre, doch recht zahlreiche, Anhängerschaft mal wieder mit einem Strauß bunter Lieder erfreuen. Auch ich höre die Musik der Briten immer gerne, seit es mir vergönnt war, 1993 einen Gig der 'Levellers'-Tour mitzuerleben.
'Letters From The Underground' heißt das gute Stück. Die Aufnahmen gingen im band- eigenen Metway Studio im heimischen Brighton unter der bewährten Leitung von SEAN LAKEMAN vonstatten. JAMES BROWN, der NINE INCH NAILS und PLACEBO als Referenzen nennen kann, wurde der Mix des Werkes in New York übertragen.
Laut eigener Aussage, reagieren die LEVELLERS mit 'Letters From The Underground' auf die in unserer Gesellschaft immer weiter um sich greifende Apathie. Jeder Track ist ein politisches und/oder gesellschaftskritisches Statement. Beispielhaft möchte ich hier The Cholera Well (Krieg in Darfur), Eyes Wide (Manipulation durch die Massenmedien), Burn America Burn (Probleme in Amerika), Behold A Pale Rider (Bombenanschläge in London und Konflikte im Irak und in Afghanistan), Accidental Anarchist (Leben am Rande der Gesellschaft) und Fight Or Flight (Verhältnisse im Gesundheitssystem) nennen. Die LEVELLERS beziehen klar und deutlich Stellung. Glücklicherweise sind die Lyrics, zwecks Nachlesens, im Booklet abgedruckt.
Kann die musikalische Seite da mithalten? Diese Frage beantworte ich mit einem ganz klaren "Ja". Die LEVELLERS lassen auf 'Letters From The Underground' nichts, aber rein gar nichts, anbrennen. Sie frönen dem Folk Rock, mit nicht unerheblicher Schlagseite in Richtung Punk, dass es nur so eine Freude ist und lassen es überwiegend richtig krachen. Das Tempo variiert zwischen mittelschnell und flott. Die Melodien sind eingängig geraten. Die Stimmungen reichen von Enttäuschung, Traurigkeit und Verzweiflung, bis hin zu trotziger Hoffnung.
Ob die Menschheit derartige Songs braucht, ob die Engländer damit etwas bewegen oder ob ihre Botschaft glaubwürdig ist, muss jeder letzten Endes für sich selber beantworten. Ich finde das Gesamtkonzept hinter 'Letters From The Underground' gut und empfehle die Scheibe denjenigen, die bei allem Spaß an fetzigem Folk Rock auch Interesse an aussagekräftigen Texten haben. Die LEVELLERS hinterlassen mit ihrer neuesten Einspielung einen absolut positiven Eindruck bei mir.
Tolle Texte, tolle Musik, tolles Album.