Leonard Cohen

Old Ideas

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.02.2012
Jahr: 2012
Stil: Singer-Songwriter

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Leonard Cohen
Old Ideas, Sony Music, 2012
Leonard CohenVocals, Guitar
Roscoe BeckBass
Javier MasArchilaud
Bob MetzgerGuitar
Dino SoldoHorns
Rafael GayolDrums
Neil LarsenHammond B3, Keyboards, Piano
Sharon Robinson, The Webb SistersVocals
Patrick LeonardKeyboards, Programming
Ed SandersGuitar, Vocals
Dana GloverVocals
Robert Korda, Chris WabichDrums
Jordan CharnofskyGuitar
Bela SantelliViolin
Produziert von: Patrick Leonard, Ed Sanders, Dino Soldo Länge: 41 Min 27 Sek Medium: CD
01. Going Home06. Crazy To Love You
02. Amen07. Come Healing
03. Show Me The Place08. Banjo
04. Darkness09. Lullaby
05. Anyhow10. Different Sides

Leonard Cohen blickt dem Ende entgegen. Nachvollziehbarerweise, mit 77 Jahren darf man sicher auch schon mal den einen oder anderen Gedanken an sein Ableben verschwenden. Doch die Texte auf Cohens aktuellem Album "Old Ideas", dem ersten seit fast acht Jahren, erwecken den Eindruck, als habe sich der betagte Herr nicht erst seit gestern mit diesem Thema befasst. Und wer Mr.Cohen und seine lyrischen Feinheiten ein wenig näher kennt, weiß, dass der in den letzten paar Jahren weitgereiste Kanadier sich seit jeher intensiv mit den großen Themen Liebe, Frauen, Leben und Tod zu befassen pflegte und seine Ideen innerhalb dieser markanten Eckpfeiler immer wieder neu beleuchtete und untersuchte. Insofern scheint der Titel "Old Ideas" recht gut zu passen. Songs wie Darkness geben hier einen vagen Einblick in Cohens Seelenleben, das er dann letztlich mit seiner bildhaften Sprache auch gerne wieder verschleiert, um der Interpretation Tür und Tor zu öffnen.

Rein musikalisch gibt es unterdessen nicht viel Neues zu entdecken. Cohens Bariton gleitet mehr denn je in einen grummelnden, basslastigen, dennoch irgendwie faszinierenden Sprechgesang (der interessanterweise mitunter an Frank Zappa erinnert), der die Aufmerksamkeit seiner Hörer einfordert. Dass Cohen seine Zuhörer damit fesseln kann, hat er auf den zurückliegenden Welttourneen eindrucksvoll bewiesen. Wer nicht persönlich dabei war, darf sich zumindest via DVD einen entsprechenden Eindruck verschaffen ("Live in London"). Seine formidable UNIFIED HEART TOURING BAND findet sich unglücklicherweise nur ein einziges Mal komplett auf dem neuen Album wieder. Sie veredeln Darkness auf bewährte Weise, einfühlsam und spannungsvoll. Neil Larsen überzeugt mal wieder mit lässiger Hammond B3-Präsenz.

Ansonsten betreut Patrick Leonard (Amos Lee, Elton John, Shawn Colvin, Madonna) als Arrangeur, Musiker und Produzent vier der zehn Tracks, die dann jeweils etwas hölzern, weil mit Maschine programmiert, daherkommen, und den Songs die mit echtem Instrumentarium instrumentiert sind, wie z.B. Banjo (von Bläser Dino Soldo in Szene gesetzt) hinterher hinken. Cohens Stimme, die manchmal schon recht müde wirkt, wird sehr häufig von süssen Frauenstimmen (Webb Sisters, Sharon Robinson, Dana Glover, Jennifer Warnes) aufgegangen, die den alten Brummbär auf ein weiches und gospeliges Kissen betten. Die meiste Zeit über schwankt die Gesinnungslage zwischen Düsternis und Dunkelheit, Zerbrechlichkeit und Verletzlichkeit. Zum Ende wird's dann aber noch einmal richtig beschwingt. Bei Different sides seziert der Meister das Phänomen Liebe abermals und kleidet das Lied gemeinsam mit Neil Larsen in einen Kontext, der tatsächlich zum Tanzen einlädt.

Frank Ipach, 31.01.2012

 

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