Leeroy Stagger Live At The Red River Saloon, Blue Rose Records, 2011 |
Leeroy Stagger | Vocals, Guitar | |||
Kevin Kane | Guitar, Vocals | |||
Ian Browne | Drums, Vocals | |||
Tyson Maiko | Bass | |||
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CD1: | 02: Sleep Alone | |||
01: Where I Live | 03: Just In Case | |||
02: Petrified World | 04: Another Friday Night | |||
03: Carol | 05: Everything Is Real | |||
04: Snowing In Nashville | 06: Red Bandana | |||
05: Brothers | 07: Satellite | |||
06: Stormy | 08: Atlantic City | |||
07: Hell Of A Life | 09: George`s Blues | |||
08: I Believe In Love | 10: Swingin | |||
09: Long Way Home | 11: Depression River | |||
CD 2: | ||||
01: Jealous And Drunk | ||||
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Grundsympathische und solide Musiker wie Leeroy Stagger, die tiefverwurzelt in der CanAmericana und Rootsrock Szenerie beheimatet sind, müssen in unserer Musiklandschaft bekanntlich dicke Bretter bohren, um sich eine treu ergebene Fangemeinde zu erspielen.
Ähnlich wie RAINRAVENS und CRACKER, die ebenso keinen Wert darauf legen, ellenlange Solis auf der Bühne abzufeiern, um sich zur Schau zur stellen, sondern ihre Musik geradeaus und hemdsärmlig abzurocken, präsentiert auch hier auf dem doppelten Live-Silberling Leeroy Stagger mit seinen Wildflowers, vor treu ergebenem Publikum im Heilbronner Red River Saloon, ein großartiges Konzert mit 20 Songs, das die letzten beiden Alben ( "Everything Is Real" und "Little Victories") in den Focus nimmt, aber auch manches Cover-Schmankerl und ältere Songs bereit hält.
Where I Live und Petrified World rocken dann auch gleich beherzt und bestens gelaunt über die Bühne und machen sofort klar, dass man das bodenständige Einmaleins des Songwritings bestens beherrscht, und man wundert sich, das solche Songs nicht im Radio laufen.
Sie schleichen sich herrlich oldschool, mit leicht verhallter Gitarre im Midtempo bei Brothers ins Herz, geben Gas bei Hell of Life (welches sich mit hübscher Hookline als kleiner Hit heraus schält) über die kleine Bühne und legen mit Snowing in Nashville und Long Way Home immer mal wieder einen großartigen balladesken Zwischenstop ein . I believe in Love würde sich mit seinem straighten toughen Rhythmus gut auf einem Mellencamp Album machen. Ryan Adams und Nils Lofgren stehen Pate bei Snowing in Nashville.
Staggers Songs brauchen einfach die Bühnenatmosphäre, um mit der bestens eingespielten Band richtig aufleben zu können.
In Richtung Finale feuern Leeroy und seine Wildflowers unbeirrt und auf hohem songwriterischen Niveau eine Americana/Roots Rock Perle nach der anderen raus. Jealous and Drunk und Sleep alone (eine hypnotisch maschierende Midtempo Nummer) rocken grundehrlich heraus.
Beim Zugabenteil erteilt Leeroy Herrn Springsteen Anschauungsunterricht, wie man bei Atlantic City noch eine Schippe drauflegen kann und wiederholt das gleich nochmals mit Tom Pettys Swinging, bevor es mit herzhaft rootsigem Southern Rocker Depression River in den vielumjubelten Zieleinlauf geht und der geneigte Besucher aus dem Häuschen gerät.
Bei soviel überbordernder Spielfreude gibt es zum Glück die Replay Taste, die hier bitte ausgiebig benutzt werden sollte! Jetzt schon ein Live Leckerli (dem man ein zahlenmäßig größeres Publikum sehr gegönnt hätte) des noch recht jungen Jahres! Chapeau, Leeroy!