Ledfoot Gothic Blues Volume One, Hypertension/Soulfood, 2012 |
Ledfoot (aka Tim Scott McConnell) | Guitar, Vocals | |||
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01. Don't Want This Worry Anymore | 08. Diggin My Own Grave | |||
02. Save My Ass | 09. I'll Dream Of You Tonight | |||
03. How You Lose Your Innocence | 10. Damned | |||
04. The Cold Light Of Day | 11. Mean To Me | |||
05. Purgatory Road | 12. Unforgiven | |||
06. Sound Of Teh Sun Going Down | 13. Wicked State Of Mind | |||
07. Hanging Tree | ||||
LEDFOOT - dahinter verbirgt sich Tim Scott McConnell, der einst mit den erfrischenden HAVALINAS zu einem Geheimtipp avancierte. Seit den Neunzigern lebt der vierundfünfzigjährige Amerikaner in Norwegen und veröffentlicht seit einer halben Dekade Soloalben, zunächst unter seinem eigenen Namen, später unter dem Banner der von ihm geschaffenen Kunstfigur.
Seinen Sound bezeichnet er inzwischen als Gothic Blues und das lässt dann selbst jemanden wie mich mal wieder hellhörig werden, der nicht unbedingt das Gefühl hat, dass in dem Genre heute noch irgendetwas furchtbar Spannendes passieren könnte, das es nicht schon x-Mal gab.
Ein ziemlich schlichter Bauerntrick, auf den ich da hereingefallen bin. Albumtitel und Genrebezeichnung sind auch schon das Aufregendste an der Veröffentlichung. Alleine mit seiner 12-saitigen Gitarre hat LEDFOOT in einer Winternacht in Oslo dreizehn Stücke aufgenommen, die allesamt von den Alben "Damned", "The Devil's Songbook" und "13 Songs" stammen. Musikalische Basis ist bis auf die Knochen reduzierter Delta-Blues, der spontan an Tony Joe White oder den puristischen, dem Rock entsagenden Calvin Russell erinnert. Dabei erzeugt der Exil-Norweger eine melancholisch-düstere Atmosphäre, wie man sie von Johnny Cashs "American Recordings" kennt.
Keine Frage, das ist gut gemacht und für Anhänger von minimalistischem Blues durchaus empfehlenswert. Das Ganze aber wegen einiger lyrischen Elemente als Gothic Blues anzupreisen schießt dann doch über das Ziel hinaus. Zumindest bei mir werden Erwartungen geweckt, denen LEDFOOT in vorliegender Form nie gerecht wird. Am Ende ist es doch nur wieder schnöder Blues, egal wie man es nun nennt. Die HAVALINAS-CD könnte ich aber mal wieder raus kramen. Die ging - wenn mich meine Erinnerung nicht ganz schwer im Stich lässt - ganz schön ab.