Led Zeppelin IV (Digitally Remastered), Warner Music, 2011 (1971) |
Robert Plant | Vocals | |||
Jimmy Page | Guitars | |||
John Paul Jones | Bass, Keyboards | |||
John Bonham | Drums | |||
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01. Black Dog | 05. Misty Mountain Hop | |||
02. Rock And Roll | 06. Four Sticks | |||
03. The Battle Of Evermore | 07. Going To California | |||
04. Stairway To Heaven | 08. When The Levee Breaks | |||
Ja, was is' des jetzt? LED ZEPPELIN "IV" (oder "Four Symbols" oder wie auch immer man sie nennen mag) die Fünfhundertdreiundzwanzigste? Oder warum schon wieder eine "Neuveröffentlichung"? Irgendwo hat man wohl gemerkt - so kurz vor Jahresschluss - dass just vor 40 Jahren dieser Meilenstein der Rockmusikgeschichte veröffentlicht wurde und das doch eine gute Gelegenheit ist, den alten Hut nochmals in die Runde zu werfen.
Das Teil sollte und muss ja jeder in mindestens einer Fassung im Schrank stehen haben und so fragt man sich - durchaus berechtigt - , was das soll. Zumal kein einziger Bonustitel seinen Weg auf den Silberling fand.
Nichtsdestotrotz, kann man über LED ZEPPELIN denken was man will und sie für die größte Rockband aller Zeiten halten oder auch nicht, aber dieses Teil ist zweifellos eines der besten und wichtigsten Rockalben überhaupt. Und das mitnichten wegen Stairway To Heaven! Die Mega-Ballade überstrahlt zwar ob ihres Erfolges den Rest des Albums, aber hier ist praktisch jeder Song den Erwerb wert.
Bereits der Einstieg, mit dem brünstig gebrüllten: "Hey, hey, mama, said the way you move ...", in Black Dog gehört zum geilsten, was im Rock'n'Roll eingespielt wurde und mit dem Fetzer Rock And Roll gleich hinterher, ist ein unerschütterlicher Grundstein für ein Album gelegt, das man als aufrechter Rockmusikfan runterbeten können muss, wie das Einmaleins!
Es ist schon ein kleiner Geniestreich, wie man die sich sanft einschleichende und aufbauende Folknummer The Battle Of Evermore dahinter platziert hat und somit den Boden für Stairway To Heaven aufs Beste bestellt hat.
Die - damals - zweite Seite des Albums beginnt mit dem hypnotischen, von John Paul Jones' Orgel-Riff getragenen, Misty Mountain Hop. Das muss man Robert Plant schon lassen: Wenige konnten sich so in einen Song reinsteigern. Von zartflüsternden Folktönen bis zum urwüchsigen Rockschrei hatte der Sänger schon die ganze Palette drauf.
Das zeigt sich auch im folgenden Four Sticks, wo die Band einen unwiderstehlichen Groove aufbaut. Trotz der kurzen Stopps, scheint der Song eigentlich weder Anfang noch Ende zu haben und könnte sich praktisch ewig so weiterdrehen.
Eine weitere unwiderstehliche Nummer hat Jimmy Page mit den vielschichtigen Akustikgitarren in Going To California geschaffen. Wieder eine perfekte Plattform für Plants Gesang und ihm bleibt es auch überlassen, den Song mit seiner Stimme in neue Sphären zu transportieren.
Bonhams unnachahmliche Galeerentrommeln leiten dann den Schlusssong ein. When The Levee Breaks scheint mit seiner schrillen Mundharmonika noch auf die alten Blues-Wurzeln der Band zu verweisen, aber gleichzeitig den neuen Sound der Band in die 70er zu transportieren. Auch das ein richtig guter Rocksong.
Tja, wie gesagt, das hat man Alles längst in den Genen und im Regal - selbst digital (und mehrfach "remastered"), aber wer seine alte Vinyl-Platte nun doch abgenudelt hat oder wenn der erste Silberling nicht mehr so will, für den wird es jetzt Zeit. "It's been a long time since I rock and rolled …" singt Rober Plant. Dann aber schnell jetzt!