Lazuli

Le Fantastique Envol De Dieter Böhm

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 19.04.2020
Jahr: 2020
Stil: Progressive Rock
Spiellänge: 42:42
Produzent: Eclats

Links:

Lazuli Homepage

Lazuli @ facebook

Lazuli @ twitter


Promotion: Just For Kicks


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

David Gilmour

Pink Floyd

The Beatles

Titel
01. Sol
02. Les Chansons Sont Des Bouteilles À La Mer
03. Mers Lacrymales
04. Dieter Böhm
05. Baume
 
06. Un Visage Lunaire
07. L‘envol
08. L‘homme Volant
09. Dans Les Mains De Dieter Böhm
Musiker Instrument
Claude Leonetti Léode
Dominique Leonetti Gesang & Gitarre
Cedric Byar Gitarre
Romain Thorel Keyboards & Waldhorn
Vincent Barnavol Drums, Percussion & Marimba

Sie sind wohl eine der originellsten Bands, die der Progressive Rock derzeit zu bieten hat: die Franzosen LAZULI. Das liegt nur teilweise an dem Umstand, dass sie in ihrer Muttersprache singen – und damit nicht unbedingt auf den großen internationalen Durchbruch zu schielen scheinen, für den die universelle Verständlichkeit der Texte zwar nicht zwingend sein muss, aber durchaus von Vorteil ist. Aber sie sind vor allen Dingen deshalb besonders, weil sie wohl die einzige Band der Welt sind, die das Léonde verwenden. Diese selbst konzipierte Verbindung aus Gitarre und Keyboard prägt mit seinem sehr individuellen Klangspektrum zum Teil den Sound des Quintetts. Das gilt natürlich auch für das aktuelle Werk, “Le Fantastique Envol De Dieter Böhm“.

Aber die andere Qualität, die die Franzosen aus der Masse der Bands heraushebt ist ihre traumwandlerische Sicherheit, mit der sie Emotionen und Bilder in entsprechende – und vor allen Dingen immer wieder berührende - Töne umsetzen können. Das gelingt ihnen auch auf Album Nummer 9, das den „fantastischen Flug des Dieter Böhm“ thematisiert. Der hat auf einer einsamen Insel eine Note „gepflanzt“. In der Folge erwächst daraus eine Melodie, die der Musiker (und offensichtlich auch Botaniker) sodann in einer Flaschenpost dem Weg der Wellen anvertraut und sie somit hinaus in die Welt entlässt. Die Reise begleitet die Band in den (passenderweise) neun Stücken dieses Albums.

Und diese musikalische Reise findet überwiegend in ruhigen Gewässern statt. Der Auftakt mit Sol erinnert sogar an entspannten Südstaaten-Blues und flirtet ein wenig mit dem Sound von Slide-Gitarren. Das folgende Les Chansons Sont Des Bouteilles À La Mer ist sogar noch etwas ruhiger und elegischer und behandelt das Pflanzen der Note.  Erst bei Mers Lacrymales wird es erstmals lauter und proggiger. Da wird auch erstmals die Léode etwas von der Leine gelassen und darf mal losheulen. Und generell betrachtet fällt auf, dass im Gegensatz zu früheren Werken die Sound-Wände ein wenig mehr zurückgedrängt wurden. Wenn man so will agieren LAZULI hie nicht mehr so sehr mit dem musikalischen Beidhand-Schwert, sondern mehr mit dem instrumentellen Florett. In manchen Momenten, wie etwa bei Baume, kann das Ergebnis dabei fast schon meditativ-spirituell ausfallen. Un Visage Lunaire spielt hingegen mit BEATLES-Sounds und düsteren Keyboard-Wänden und hat zudem ein an David Gilmour zu PINK FLOYD-Zeiten erinnerndes Léonde-Solo. Und genauso gefühlvoll und leicht bluesig wie das Album begann, so endet es auch mit den letzten Takten von Dans Les Mains De Dieter Böhm.

“Le Fantastique Envol De Dieter Böhm“ ist genau das, was es verheißt: eine fantastische Reise in die weite Welt der progressiven Musik (oder auch des Art Rock). Die Band gibt hier ihrer Musik etwas mehr Weite, als dass man das sonst von ihr gewohnt war. Vordergründig mag das eine Reduktion sein, es ist aber in meinen Augen eher eine Addition durch Substraktion, denn die Lieder gewinnen dadurch viel mehr an Faszination und an Aussagekraft. Die Songs ziehen den Hörer geradezu unwiderstehlich in diese Reise der Musik mit hinein und lassen einen so schnell nicht mehr los. Und das Ende der CD sorgt immer wieder einfach nur dafür, dass man wieder auf Play drückt, um diese Reise noch einmal von vorne zu beginnen.

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music