Layla Zoe Breaking Free, Ruf Records, 2016 |
Layla Zoe | Vocals | |||
Jan Laacks | Electric Guitars, Acoustic Guitars, Backing Vocals, Organ, Lap Steel, Percussion | |||
Gregor Sonnenberg | Bass, Organ, Keys on He Loves Me | |||
Hardy Fischötter | Drums, Percussion | |||
Special Guest: | ||||
Sonny Landreth | Slide Guitar on Wild One | |||
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01. Backstage Queen | 07. Sweet Angel | |||
02. Why Do We Hurt The Ones We Love | 08. Run Away | |||
03. Wild One | 09. Wild Horses | |||
04. Highway Of Tears | 10. A Good Man | |||
05. Breaking Free | 11. He Loves Me | |||
06. Work Horse | ||||
Layla Zoe hat in den letzten Jahren bereits öfter auf sich aufmerksam gemacht und kam doch nicht so recht aus dem Insider-Status heraus, oder? Könnte und sollte sich anlässlich ihrer Beteiligung am aktuellen BLUES CARAVAN ändern. Und könnte und sollte sich durch ihr neues Album ebenfalls ändern. Zeitweise unter den Fittichen von Henrik Freischlader, hat die Kanadierin eine Band um sich geschart, die maßgeschneidert scheint, ihre ausdrucksstarke Stimme ins recht Licht zu setzen und gleichzeitig selbst zu glänzen. "Breaking Free" kann in dem Zusammenhang und aufgrund seiner Qualität sowohl als "Befreiungsschlag", als auch als "Durchbruch" gesehen werden.
Backstage Queen stampft gleich wuchtig los, hat durchaus zeppelin-esque Züge, was sich in den Bonham-Schlagzeug und den kernigen Riffs ebenso ausdrückt, wie in dem folkigen Mittelteil und Laylas kräftigem Gesang. Lediglich das Gitarrensolo ist mir ein klein wenig zu runtergedudelt. Trotzdem geile Einstiegsnummer.Der Titelsong ist eine feine Blues-Riff-Nummer mit Southern-Anleihen, im Stile der BLACK CROWES, im Midtempo, bei dem sich die Sängerin, zu dem mantra-artigen Backgroundgesang in einen weiteren Höhepunkt "jodelt". Hier muss ich etwas an Val Cowell von BAD INFLUENCE denken. Alles nur kleine Querverweise, denn Layla Zoe hat es kaum nötig, dass andere ihr die Tür aufhalten. Dazu ist sie selber Work Horse genug. In diesem Song lässt es die Band recht funky angehen - sehr schön, dass Akustikgitarrensolo - und Laylas bluesig-rauer Gesang tanzt über diesen Rhythmus wundervoll dahin. Der Slow-Blues Sweet Angel hat seine jazzigen Momente, kommt sehr einfühlsam und bietet die Gelegenheit, sich etwas zurückzulehnen, bevor es bei Run Away dann wieder kerniger zugeht. Sehr dynamisch angelegt, kommt der Song psychedelisch angehaucht mit sich immer weiter steigernder Energie daher und zieht einen schließlich in eine Spirale aus LED ZEPPELIN, VAN HALEN, Hendrix, oder, nehmen wir's mal aktueller, THE BREW. Dürfte live noch mehr abgehen.
Sich an eine Neueinspielung von Wild Horses zu wagen, dazu muss man wohl mindestens eine Frau sein und außerdem Courage mitbringen. Sparsam instrumentiert, gibt der STONES-Hit Layla Gelegenheit, eine ruhigere Seite von ihr zu zeigen. Zwingend gebraucht hätte ich die Fassung aber nicht. Da hat das country-rockige A Good Man schon andere Qualitäten. Auch eher im Midtempo angesiedelt, ist da schon gut Druck dahinter und für ordentlich Wiedererkennungswert ist auch gesorgt. Tja, wenn man erst einmal einen "Good Man" gefunden hat, ist es auch schön, wenn man sagen kann He Loves Me. Frau Zoe tut dies, wie es Romantiker und Verliebte gern tun, zu Pianoklängen. Mehr - außer ein paar Chorstimmen - braucht es nicht, um diesen emotionalen Schluss des Albums zu bestreiten. Mindestens drei Viertel dieser Scheibe gefiel mir beim ersten Hören und der Rest folgte fast komplett kurz danach. Natürlich gibt es zahlreiche gute Sängerinnen, aber Layla Zoe wird mit Sicherheit zu denen gehören, bei denen man sich kein Album entgehen lassen will und die uns die nächsten Jahrzehnte auch damit erfreuen wird.