Layla Zoe

Breaking Free

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.02.2016
Jahr: 2016
Stil: Blues Rock

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Layla Zoe Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Layla Zoe
Breaking Free, Ruf Records, 2016
Layla ZoeVocals
Jan LaacksElectric Guitars, Acoustic Guitars, Backing Vocals, Organ, Lap Steel, Percussion
Gregor SonnenbergBass, Organ, Keys on He Loves Me
Hardy FischötterDrums, Percussion
Special Guest:
Sonny LandrethSlide Guitar on Wild One
Produziert von: Jan Laacks Länge: 69 Min 58 Sek Medium: CD
01. Backstage Queen07. Sweet Angel
02. Why Do We Hurt The Ones We Love08. Run Away
03. Wild One09. Wild Horses
04. Highway Of Tears10. A Good Man
05. Breaking Free11. He Loves Me
06. Work Horse

Layla Zoe hat in den letzten Jahren bereits öfter auf sich aufmerksam gemacht und kam doch nicht so recht aus dem Insider-Status heraus, oder? Könnte und sollte sich anlässlich ihrer Beteiligung am aktuellen BLUES CARAVAN ändern. Und könnte und sollte sich durch ihr neues Album ebenfalls ändern. Zeitweise unter den Fittichen von Henrik Freischlader, hat die Kanadierin eine Band um sich geschart, die maßgeschneidert scheint, ihre ausdrucksstarke Stimme ins recht Licht zu setzen und gleichzeitig selbst zu glänzen. "Breaking Free" kann in dem Zusammenhang und aufgrund seiner Qualität sowohl als "Befreiungsschlag", als auch als "Durchbruch" gesehen werden.

Backstage Queen stampft gleich wuchtig los, hat durchaus zeppelin-esque Züge, was sich in den Bonham-Schlagzeug und den kernigen Riffs ebenso ausdrückt, wie in dem folkigen Mittelteil und Laylas kräftigem Gesang. Lediglich das Gitarrensolo ist mir ein klein wenig zu runtergedudelt. Trotzdem geile Einstiegsnummer.
Auch das folgende Why Do We Hurt The Ones We Love hat seine folkigen Elemente. Die geschmackvollen Gitarrenakkorde von Jan Laacks werden herrlich von einer Hammond untermalt, während es langsam aber bestimmt an Power zulegt und spätestens beim Refrain muss ich an meine liebe Dana Fuchs denken. Der Song stünde ihr auch gut zu Gesicht. So oder so ein Ohrwurm, der manche Ohrmuschel noch einige Zeit beschäftigen dürfte. Beim ersten Hören - und bevor ich das Booklet studiert habe - dachte ich mir noch: Wow, der Gitarrist hat bei dieser schwitzigen Swamp-Nummer namens Wild One aber die Slide-Gitarre im Stile von Sonny Landreth sehr gut drauf! Bis ich dann feststellen muss, dass der Slide-Gott hier selbst Hand und Bottleneck angelegt hat! Hebt die Spannung und lässt Laylas lasziven Gesang noch erotischer wirken. Diesem "Baby, be good to me" ist wohl schwer zu widerstehen. Mit Highway Of Tears folgt ein Gary Moore-Gedächtnis-Blues, der sich in langsamer Schwermut über 11 Minuten hin- und den Hörer hineinzieht. Im letzten Drittel, angestachelt durch das Gitarrensolo (hier sehr geil!), steigert sich Layla Zoe immer mehr in diesen Titel und die Band folgt ihr mit vergleichbarer Vehemenz.

Der Titelsong ist eine feine Blues-Riff-Nummer mit Southern-Anleihen, im Stile der BLACK CROWES, im Midtempo, bei dem sich die Sängerin, zu dem mantra-artigen Backgroundgesang in einen weiteren Höhepunkt "jodelt". Hier muss ich etwas an Val Cowell von BAD INFLUENCE denken. Alles nur kleine Querverweise, denn Layla Zoe hat es kaum nötig, dass andere ihr die Tür aufhalten. Dazu ist sie selber Work Horse genug. In diesem Song lässt es die Band recht funky angehen - sehr schön, dass Akustikgitarrensolo - und Laylas bluesig-rauer Gesang tanzt über diesen Rhythmus wundervoll dahin. Der Slow-Blues Sweet Angel hat seine jazzigen Momente, kommt sehr einfühlsam und bietet die Gelegenheit, sich etwas zurückzulehnen, bevor es bei Run Away dann wieder kerniger zugeht. Sehr dynamisch angelegt, kommt der Song psychedelisch angehaucht mit sich immer weiter steigernder Energie daher und zieht einen schließlich in eine Spirale aus LED ZEPPELIN, VAN HALEN, Hendrix, oder, nehmen wir's mal aktueller, THE BREW. Dürfte live noch mehr abgehen.

Sich an eine Neueinspielung von Wild Horses zu wagen, dazu muss man wohl mindestens eine Frau sein und außerdem Courage mitbringen. Sparsam instrumentiert, gibt der STONES-Hit Layla Gelegenheit, eine ruhigere Seite von ihr zu zeigen. Zwingend gebraucht hätte ich die Fassung aber nicht. Da hat das country-rockige A Good Man schon andere Qualitäten. Auch eher im Midtempo angesiedelt, ist da schon gut Druck dahinter und für ordentlich Wiedererkennungswert ist auch gesorgt. Tja, wenn man erst einmal einen "Good Man" gefunden hat, ist es auch schön, wenn man sagen kann He Loves Me. Frau Zoe tut dies, wie es Romantiker und Verliebte gern tun, zu Pianoklängen. Mehr - außer ein paar Chorstimmen - braucht es nicht, um diesen emotionalen Schluss des Albums zu bestreiten. Mindestens drei Viertel dieser Scheibe gefiel mir beim ersten Hören und der Rest folgte fast komplett kurz danach. Natürlich gibt es zahlreiche gute Sängerinnen, aber Layla Zoe wird mit Sicherheit zu denen gehören, bei denen man sich kein Album entgehen lassen will und die uns die nächsten Jahrzehnte auch damit erfreuen wird.

Epi Schmidt, 19.02.2016

 

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