Laura Cox

Head Above Water

( English translation by Google Translation by Google )

CD & LP-Review

Reviewdatum: 09.01.2023
Jahr: 2023
Stil: Roots Rock
Spiellänge: 44:52

Links:

Laura Cox Homepage

Laura Cox @ facebook

Laura Cox @ twitter


Plattenfirma: earMUSIC

Promotion: Networking Media


Redakteur(e):

Nachgehakt

Ralf Frank

Frank Ipach


s. weitere Künstler zum Review:

Lynyrd Skynyrd

Eagles

Green Day

Rockpalast

Titel
A01. Head Above Water
A02. So Long
A03. One Big Mess
B04. Set Me Free
B05. Old Soul
B06. Wiser
 
C07. Before We Get Burned
C08. Seaside
D09. Fever
D10. Swing It Out
D11. Glassy Day
Musiker Instrument
Laura Cox Vocals, Guitar, Lap Steel, Banjo
Mathieu Albiac Guitar
Adrien Kah Bass
Antonin Guerin Drums, Percussion
Guests:
Germain Destremont Keys, Glockenspiel
Nina Babet, Monique Harcum, Steve Kashala Backing Vocals

Die Karriere von Laura Cox begann, als sie 2008 als Teenager anfing, Rockklassiker wie z. B. Sweet Home Alabama von LYNYRD SKYNYRD in ihrem Zimmer auf verschiedenen Instrumenten wie Gitarre, Lapsteel, Bass oder Banjo zu covern und davon Videoclips bei YouTube hochzuladen, was sie in kurzer Zeit zum gefeierten YouTube Star mit Millionen an Klicks werden ließ.
Von da an war der Schritt von der Bett- zur Bühnenkante nicht mehr weit und nach dreijähriger Ochsentour mit ihrer LAURA COX BAND erschien 2017 ihr Debüt „Hard Blues Shot“, gefolgt vom 2019er Nachfolger „Burning Bright“.

Beide Alben bewegen sich in der Schnittmenge „Southern Hard Blues“ wie Laura ihren Stil selbst nennt und der sich zunächst am Musikgeschmack ihres Vaters orientierte, der sie mit Country, Rock’n’Roll und Classic Rock angefixt hatte.
Ihr eigener Stil fiel dann aber durchaus härter aus, weshalb sie sich selbst auch gerne als „Badass Rock´n´Roll Lady“ tituliert. Insbesondere ihr zweites Album kann davon ein Lied singen, auch wenn sie ihre Einflüsse in den etwas ruhigeren Momenten kaum verhehlen kann, und auch vermutlich gar nicht will.

Foto: Bernard Delhalle/earMusic via Networking Media

Während bis dato neue Songs erst einmal live ausgereift wurden, waren ab 2020 wegen der Pandemie Gigs und Proberaum-Sessions obsolet und geplante Tourneen komplett gecancelt. Auftritte wie z. B. im Rockpalast wurden ohne Zuschauer aufgezeichnet. In der Folge hatte Laura jede Menge Zeit für sich selbst, in der sie an neuen Songs werkeln konnte.
Ein Großteil entstand dabei in Portugal am Meer. Dieser Aspekt sowie die weltweite Gemengelage inspirierte Cox zum Album Thema: „Man muss sich guten und schlechten Zeiten stellen ­– das ist im Leben so. Diese Momente kommen in Wellen, und man muss durchhalten, den Kopf über Wasser halten und alles wird gut.
„Head Above Water“ ist während der Lockdowns und thematisch hauptsächlich am Meer in Portugal entstanden; daher gefiel mir die Idee, ein wasserbezogenes Thema zu haben“,
erklärt Laura Cox in ihrem kürzlich auf YouTube veröffentlichten Videoclip zur Entstehungsgeschichte des neuen Albums. Dabei erklärt sie auch, wie sie sich in Punkto Songwriting und Gesangstechnik weiterentwickelt und was sie zu den diversen Songs inspiriert hat.

Auf "Head Above Water“ zeigt sich die mittlerweile zweiunddreißigjährige Künstlerin deutlich gereift, was allerdings leider zu Lasten des Hard Rock Anteils und zu Gunsten von Americana Einflüssen auf dem Album führt. Die vormals typischen Riff-Rocker sind zwar nach wie vor vorhanden, aber doch deutlich reduziert, Balladen, Slidegitarre oder Banjo dominieren einen Großteil der Songs.
Laura begründet dies damit, dass sie beim Schreiben der Songs "...die Menschen in meiner näheren Umgebung viel stärker inspirierten als musikalische Einflüsse".

Aufgenommen wurde "Head Above Water" erneut in den ICP Studios in Brüssel von Erwin Autrique - gemastert vom mehrfachen GRAMMY-Gewinner Ted Jensen (EAGLES, NORAH JONES, GREEN DAY), wobei dann endlich auch die Bandkollegen Gelegenheit bekamen, sich in die Songs einzubringen.
Herausgekommen ist dabei ein erwachsenes Rock Album, was nicht unbedingt jedem der vormaligen Fans gefallen dürfte, die sich an der jugendlichen Wildheit begeistert hatten.
Live hingegen konnte Cox bei ihren diversen Auftritten im letzten Jahr auf großen Festivals nach wie vor überzeugen und das wird sie auch vermutlich auf ihrer kommenden Deutschland Tour im Frühjahr wieder tun, denn letztendlich trägt sie das „Southern Hard Blues“ Gen immer noch in sich, wenn auch mit leicht veränderter Gewichtung.

Das vorliegende Rezensionsexemplar besteht aus einem gefälligen Doppelalbum mit Klappcover, schweren schwarzen Vinyl-LPs in bedruckten Innenhüllen mit Texten und großformatigen Fotos sowie Albuminfos und Credits im Innenteil.

Ralf Frank


Kopf hoch, auch wenn dir das Wasser bis zur Oberkante Unterlippe steht! Zähne zusammenbeißen. Nur nicht aufgeben. Laura Cox hat sich, genau wie Millionen anderer Menschen auch durch die letzten zweieinhalb Covid durchseuchten Jahre gehangelt und sich trotz aller Fallstricke zum Ziel gerettet. Offenbar scheinen die Zeiten nun für uns alle etwas besser zu werden. "Head Above Water" heißt dann auch Laura Cox' prophetisch betiteltes neues Album. Ihr drittes Werk. Ja, und tatsächlich auch ihr bestes.

Wies ihr letztes Album „Burning Bright“ (2019) noch einige Schwächen in Sachen Songwriting auf und ließ neben einigen Krachern auch einige mediokre Titel vom Stapel, darf man sich bei "Head Above Water" fast auf ein knappes Dutzend guter, fetter Songs einrichten. Lediglich die etwas tranige Ballade Seaside leidet etwas an mangelnder Überzeugungskraft. Das ebenfalls balladesk angelegte Old Soul, dass wie ein sehnsüchtiges Rendezvous zwischen Americana und Southern Rock daherkommt und nebenbei noch mit einem hüpfenden Banjo überrascht, überzeugt hingegen auf ganzer Linie und zeigt auf, dass die junge Französin (32) gewillt ist, Genregrenzen einzureißen, um ihr musikalisches Portfolio zu erweitern.

Foto: LeTurk/earMusic via Networking Media

Ihr angestammtes Terrain, bluesiger und kerniger Hard-Rock, der mit straff und stramm gespielten Gitarrenriffs nicht geizt, kommt dieses mal noch ein wenig überzeugender daher. Ja, das kann Madame Cox richtig gut. Chapeau. Allein die ersten vier Nummern dieses gelungenen Albums reichen schon für eine absolute Kaufempfehlung. Da geht's richtig zünftig zur Sache. Ganz nach dem Motto: Play it loud, baby and rock your a*s off.

Auch wenn sie nach wie vor nicht unbedingt die absolut überzeugende Hard-Rock Sängerin ist (das gibt sie auch ganz offenherzig zu), macht sie doch das Beste aus ihren leicht eingeschränkten Shouter-Fähigkeiten und begegnet uns mit einem etwas anderen gesanglichen Ansatz. Sie brüllt nicht rum, sondern setzt ein besonderes Augenmerk auf Harmony-Vocals und punktgenaue Backing Vocals. Das macht sich im Albumkontext ziemlich gut und klingt gekonnt und überzeugend. Man wird abwarten müssen, wie sich das im Frühling bei ihrer kleinen Deutschlandtour auf der Bühne umsetzen lässt. Lauras feurig und lustvoll agierende Band jedenfalls scheint gewappnet. Die steht wie eine rockende Macht hinter ihrer Frontfrau, so als könne überhaupt nichts schiefgehen..

Frank Ipach

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music