Larry Carlton Then & Now - Featuring Four Hands And A Heart Volume One, 335 Records, 2012 |
Larry Carlton | Guitars, Vocals | |||
Greg Mathieson | Keyboards | |||
Neil Stubenhaus | Bass | |||
John Ferraro | Drums | |||
Jeff Porcaro | Drums | |||
Abe Laboriel | Bass | |||
Terry Trotter | Keyboards | |||
| ||||
CD 1: Then & Now | ||||
01. Room 335 | 08. Song For katie | |||
02. Nite Crawler | 09. Sleepwalk | |||
03. Point It Up | 10. 10 PM | |||
04. Rio Samba | 11. For Love Alone | |||
05. Don't Give It Up | 12. Strikes Twice | |||
06. (It Was) Only Yesterday | 13. Springville | |||
07. Last Night | 14. Mulberry Street | |||
CD 2: Mr. 335 Live In Japan | ||||
01. I'm A Fool | 05. Rio Samba | |||
02. Mellow Out | 06. (It Was) Only Yesterday | |||
03. Tight Squeeze | 07. Point It Up | |||
04. I'm Home | ||||
CD 3: Four Hands And A Heart Volume One | ||||
Same Tracklist as CD 1 | ||||
Also, über mangelnden Output kann man sich als Larry Carlton Fan sicherlich nicht beklagen: 2009 "Greatest Hits Rerecorded", 2010 die Kollaboration mit Tak Matsumoto auf "Take Your Pick", 2011 "Plays The Sound Of Philadelphia" und nun gleich mal ein Triple-Album namens "Then & Now", das in Form einer vom Meister selbst ausgesuchten Compilation einen persönlichen Rückblick auf Larrys erstes Soloalbum (1978), seinen Zweitling "Strikes Twice" (1980) und "Sleepwalk" (1982) vorhält. Genau in die Mitte dieses Dreiers platziert Mr.Carlton gänzlich unbeschnitten sein phänomenales Konzertalbum von 1979 "Mr 335 Live In Japan".
Mal wieder eine Retrospektive, die allerdings mit der Besonderheit aufwartet, die ollen Kamellen entsprechenden Neueinspielungen aus eigener Hand gegenüberzustellen. Larry kleidet sämtliche seiner 14 auserwählten Studio-Tracks in neue, völlig entschlackte Arrangements, die er "Four Hands And A Heart" nennt. Ein für meinen Geschmack etwas verunglückter Versuchsballon, der im Oktober auch schon als Einzel-Platte erschien und nun im Rahmen dieses Dreierpacks erneut auftaucht.
Leute, ich liebe Larry Carlton, seit Ewigkeiten schon. Meine erste Carlton-Platte war damals in den späten Siebzigern "Mr 335 Live In Japan". Wow! Aber was Mr 335 hier abliefert, stört mein ästhetisches Empfinden doch recht arg.
Die Klasse des '79er Live-Albums bleibt unbestritten. Großartige Fusion-Mucke auf höchsten Niveau. Carlton brilliert mit unvergleichlichem Ton, geschmackvoll und harmonisch betörend, Greg Mathieson am Fender Rhodes Piano formidabel, John Ferraro (Drums) und Neil Stubenhaus (Bass) als geniale Teamplayer.
Die Studio-Neufassungen jedoch, so gut sie auch gemeint sind, kranken an diesen jämmerlichen, stupide vor sich hin rhythmisierenden Percussions aus der Retorte, die im Gesamtmix ärgerlicherweise immer auch einen Tick zu laut sind. Ich kann's nicht fassen, als hätte Larry nicht genügend Freunde und Musikerkollegen, die ihm mit echter, handgemachter Percussionarbeit hätten aushelfen können. Ein Fingerschnipp hätte doch gereicht.
Die Idee als solche gerät indes gar nicht mal so schlecht. Der vierfache Grammy-Gewinner, der in den umfangreichen Liner-Notes erhellende und erläuternde Track By Track Kommentare anbietet, entledigt sich nicht nur der zeitweilig auch schon mal in den Smooth-Jazz abdriftenden Original-Arrangements, sondern generiert aus seiner Zwei-Gitarren-plus-Percussion-Idee ein paar recht hübsche Momente, die Tempo, Feeling, Akkordwahl und die ursprüngliche Ausrichtung der Songs auf interessante Weise variieren. Wenn da nicht die nervige Retorten-Percussion wäre. Wenn ein Track wie z.B. 10 PM oder (It Was) Only Yesterday einmal ohne dieses lästiges Gezumpel daherkommt, klingt's auch gleich ganz wunderbar. Hätte auf volle Länge tatsächlich funktionieren können. Tut's aber nicht. Schade eigentlich.