Higher Ground, Grooveyard Records, 2007 | ||||
Lance Lopez | Guitar, Bass, Drums, Vocals, Clavinet & Mini Moog | |||
Wes Jeans | Guitar (on Hard Livin' & Every Time I Turn Around) | |||
Phillip Brown | Guitar (on Kool Iron Bed) | |||
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1. Higher Ground | 7. Every Dog Has His Day | |||
2. That's A Fact | 8. Thunderbird South | |||
3. Let Me Love You | 9. Hard Livin' | |||
4. El Paso Sugar | 10. Every Time I Turn Around | |||
5. Type Of Girl | 11. Kool Iron Bed | |||
6. Drinkin' My Blues | ||||
Ein etwas zweispältiges Vergnügen, die Musik von LANCE LOPEZ. Einerseits ist er natürlich ein Gitarrenheros alter Schule (der Sound ist auch tief im Sumpf der 70er Jahre stecken geblieben), der schneller spielt als sein Schatten und sämtliche Tricks in Sachen Blues, Rock, Funk oder umgekehrt draufhat. Der mittlerweile dreißigjährige Saitenzauberer aus Shreveport, Louisiana ist die perfekte Reinkarnation von Stevie Ray Hendrix. Das ist dann halt eine Geschmacksfrage: mag man solche Klons oder sind die eher lästig? Gerade der gute James Marshall Hendrix zieht ja eine regelrechte Heerschar von Nachahmern hinter sich her. Wobei natürlich der gute Herr Lopez von seiner Fingerfertigkeit einer der deutlich besten ist
Nicht verwunderlich in diesem Zusammenhang auch, dass Lopez schon sowohl mit Buddy Miles als auch mit Tommy Shannon (also jeweils Bandmitgliedern der verstorbenen Vorbilder) in der Vergangenheit musiziert hat. Bei "Higher Ground" ist aber, abgesehen von zwei gitarristischen Spots der Labelkollegen Wes Jeans und Phillip Brown, alles im Alleingang entstanden und das ist irgendwo ein wenig schade. Denn ein wenig mehr Schmackes bei den Drums und etwas mehr rhythmischen Druck beim Bass hätten denn schon ruhig sein dürfen. Die Stimme von Lopez ist dagegen schön abgehangen und passt bestens in diese tongewordene Retroshow.
Man kann natürlich sagen, Blues-Rock war noch nie ein Anwärter auf einen Innovationspreis und weder von Jimi noch von Stevie Ray werden neue Alben zu erwarten sein und Lance Lopez macht seine Sache wirklich gut, die Songs rocken gut ab, sind funky und brennen ordentlich auf den Pelz - aber irgendwo bleibt auch ein bisschen das Gefühl, dass sich ein ohne Zweifel hochbegabter Gitarrist ein wenig als Zirkusnummer vergeudet.