Lady Godiva Zooperation, Langstrumpf Records/Edition Popfloor, 2003 |
Andreas Beckmann | Vocals | |
Thomas Rünker | Tin-Whistle, Vocals, Trumpet | |
Christian Eickel | Accordion | |
Ingo Schwingenheuer | Guitar, Mandolin, Banjo | |
Thorsten Donner | Drums | |
Lars Schneider | Bass, Acoustic Guitars, Vocals | |
Michael Schweineberg | Guitars | |
Gäste: | ||
Carlo, Jan, Christian, Tina, Melanie | Choir |
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1. Path of the righteous man | 9. A new day will come | |
2. Kensington | 10. Till the cow comes home | |
3. Fire on the hill | 11. Love is all around | |
4. Springhill disaster | 12. Peggy Lettermore | |
5. In God we trust | 13. Deeply in love | |
6. Lady Godiva rides again | 14. City of lights | |
7. Back to the hills of Mexico | 15. In der Weihnachtsbäckerei | |
8. Go around | ||
Celtic Folk Punk made in Germany, das hat Tradition. Spontan fallen einem da natürlich FIDDLER'S GREEN und ACROSS THE BORDER ein, und bei dem Gedanken kann einem schon etwas wehmütig ums Herz werden. FIDDLER'S GREEN entfernen sich mit jedem Album weiter von ihren Wurzeln, und können heute kaum noch mit gutem Gewissen als Folk-Punks bezeichnet werden und ACROSS THE BORDER haben mittlerweile das Zeitliche gesegnet. Da kommen LADY GODIVA gerade recht, um den verwaisten Thron für sich zu beanspruchen.
Zehn Jahre hat die Band mittlerweile auf dem Buckel, und "Zooperation" ist bereits die vierte CD-Veröffentlichung in Albumlänge. Nun, die spannende Frage: Sind die Sauerländer so aufregend, wie die englische Lady, die nackt zur Mittagszeit durch Coventry ritt und für den Bandname Pate stand? Sind LADY GODIVA so erfrischend wie ein jungfräulich gezapftes Guiness vom Fass?
Definitiv ja, wenn man Stücke, wie den herausragenden Opener Path of the righteous man, Kensington oder Go around zum Maßstab nimmt. Da ziehen die sieben Recken alle Register ihres Könnens und präsentieren Celtic Folk Punk in höchster Vollendung: Schnell, energiegeladen, voller Lebensfreude, mit eingängigen Melodien und Refrains ausgestattet, die man selbst zu fortgeschrittener Stunde im Pub noch unfallfrei mitgröhlen kann. Da kommen LADY GODIVA auch verdammt dicht an Bands wie die POGUES, LEVELLERS oder OYSTERBAND zu "Holy bandits"-Zeiten ran. Erfreulicherweise fällt ein Großteil des Songmaterials auf "Zooperation" in diese Rubrik.
Die eine oder andere Ballade mag als potentielle Verschnaufpause bei den mutmaßlich schweißtreibenden Liveshows der Band durchaus ihre Existenzberechtigung haben, doch aus der Konserve klingen die ruhigeren Nummern dann doch etwas arg matt.
Man möge mir auch nachsehen, dass mir das mit Bläsern unterlegte Back to the hills of Mexico doch etwas zu sehr nach der HERMES HOUSE BAND klingt.
All das ändert aber nichts daran, dass "Zooperation" immer noch ein Album ist, dass sich Folkrocker ohne langes Zögern zulegen können.