Lacy Younger Still Wild, Cactus Rock Records, 2012 |
Lacy Younger | Vocals | |||
Marc Goldenberg, Craig Stull, Marty Walsh, George Dearing, Billy Thompson, Andrew Bojanic | Guitars | |||
Doug Livingston | Steel Guitar | |||
Bob Glaub, Dave Marrota | Bass | |||
Jon Gilutin, Nic ten Broek, MArc Gulitran, Dave Kurtis | Keyboards | |||
Trevor Lawrence, Tom Walsh | Drums | |||
Juke Logan | Accordion | |||
David Shambou | Cello | |||
Candy Lerman | Fiddle | |||
Wayne Nelson,Pattie Rich, Lacy Younger, Craig Stull, Liz Hooper | Background Vocals | |||
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01. This Ain`t The First Time | 08. Dead Wrong | |||
02. Still Wild | 09. Didn`t I | |||
03. Here`s To You | 10. This Time | |||
04. But I Miss You | 11. Let Me In | |||
05. I Was Wrong | 12. Not Forgiving You | |||
06. Livin`On Memories | 13. Something You do | |||
07. Broken Heart, Broken Bones | ||||
Klischeetaste an: Erster Eindruck des Plattencovers: hübsches Mädel, blond, niedliches Tigerfellkleid, laszive Pose; macht 'ne Platte, wo der Soundtechniker wieder alle Hände voll zu tun hat, aus dem Piepsstimmchen etwas zu zaubern. Klischeetaste aus!
Und dann legt das Mädel mit sehr markantem Timbre und kratziger Stimme mit einer Midtempo Ballade (This Ain`t The First Time) los und "Mann" hört genau hin. Lacy Younger, Tochter skandinavischer Auswanderer, die es nach San Diego verschlug, hatte das vorliegende Album bereits vor einigen Jahren eingesungen, aber irgendwie fühlte sich keiner so richtig zuständig, bis Val Garay, seines Zeichens Haus- und Hofproduzent und Grammy Gewinner für Bonnie Raitt, Kim Carnes und Linda Ronstadt, sich der Sache annahm .
Still Wild rockt und erinnert an die besten Kim Carnes Zeiten, während die angezerrten Gitarren das ihrige dazu tun, daraus einen veritablen Rampenrocker zu zaubern.
Lacy stellt sich musikalisch gerne breit auf, kann mit Acoustic Gitarre und Dobro begleitet bei Here`s To You Lagerfeuerstimmung assoziieren, rockt aber auch als " Rampenluder" bei But I Miss You und Broken Heart, Broken Bones sehr eindrucksvoll die Bühne, während ihr die versierte Band, die schon ihre Meriten bei Jackson Browne, Linda Ronstadt etc. erspielten, den passenden kernigen Soundteppich dazu bereitet, der auch schon mal wie bei Dead Wrong knietief in den Southern Rock Sumpf abdriften kann.
Lacy Younger schafft die ideale Mischung aus Rockers and Ballads, ohne bei letzteren in die sonst all zu gerne bereitstehenden Schmalztiegel zu tappen. I Was Wrong hat etwas angenehm Clapton' eskes in der Gitarre, während Piano und Orgel dezent begleiten und für angenehmes Feeling sorgen. Selbst wenn sich mal bei Living On Memories eine countryeske Klischee-Violine zur Lapsteel gesellt, ist Lacy mit überzeugender Stimme weit genug weg von der schmalzigen Peinlichkeit, weil die Gitarren im Verlauf des Songs beherzt zuzupacken wisen.
Lacy Younger liefert mit "Still Wild" ein hörenswertes, zwischen Neo Country und Country Rock angelegtes Album ab, das sie stimmlich zwischen Kim Carnes, Beth Hart und Bonnie Raitt platziert und interessante musikalische Perspektiven verspricht.