Pablo "Manifou" Christlein	Vocals
Michael "aRZi" Arzberger	Guitar
Tobias "ToBii" Held	Bass
Dominik "DoMi" Jakob	Drums
Produziert von: Dennis Poschwatta & Fabian Schulz Länge: 40 Min 17 Sek Medium: CD
01. Stillstand	07. Wolkenbruch
02. Falkenflug	08. Mehr
03. Zeitgeist	09. Galeere
04. Löschpapier	10. Trümmerparadies
05. Zusammen	11. Trotzdem
06. Melodie

Hui, es gibt ihn noch, den Crossover, der in den späten 80ern und frühen 90ern des letzten Jahrtausends der ganz heiße Scheiss war, also die Mischung aus Rap, Funk und Metal. LA CONFIANZA wurden 2007 im oberfränkischen Selb, nahe der tschechischen Grenze, gegründet und sind somit eigentlich zu jung, um entsprechend musikalisch sozialisiert zu sein. Na und? An jeder Ecke spielt irgendeine Band Rock aus den 70er Jahren, also aus einer Zeit, als die Protagonisten noch nicht einmal in Planung waren. Warum also nicht in der Phase der Rückbesinnung auch auf Crossover zurückgreifen? Zumal wenn er so überzeugend dargeboten wird wie hier.

Denn LA CONFIANZA verfahren nach dem Motto, wenn schon, dann richtig. Sie gehen nicht nur musikalisch mit fetten Hooks und tightem Rap zur Sache, sie haben auch textlich etwas zu bieten. Entsprechend wird es bei Falkenflug oder auch Zeitgeist etwas gedrosselter in Tempo und Lautstärke. Überhaupt muss man auch das Songwriting hervorheben, was in diesem Genre ja nicht immer golden zu glänzen vermag. Aber hier wurde viel Wert auf die Kompositionen gelegt, die nicht nur auf Effekte und den schnellen Kick aus sind, sondern die Bezeichnung “Songs“ wahrlich verdienen. Dazu, wie schon erwähnt, auch in den Lyrics alles andere als prolliger Partystoff, sondern vieles, das zum Nachlesen und Reflektieren anregt. Dazu haben die Jungs auch ein gutes Händchen für melodische Passagen, bevor wieder auf die Tube gedrückt wird.

Auch wenn musikalisch natürlich nicht der tiefe Teller neu erfunden wird (aber wo ist das heutzutage noch der Fall?) weiß “Trotzdem!“ auf ganzer Linie zu punkten. Denn LA CONFIANZA gelingt es, ihre Musik kompetent, angemessen fett im Sound und – vor allem – mit Überzeugung und Herzblut rüberzubringen. Damit transportieren sie ein totgeglaubtes Genre erfolgreich in die Jetztzeit und erweisen sich als würdige Erben von einer einstmals prägenden Band mit Namen SUCH A SURGE.