Konstantin Wecker

Ohne Warum

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 09.06.2015
Jahr: 2015
Stil: Liedermacher

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Redakteur(e):

Michael Koenig


Konstantin Wecker
Ohne Warum, Sturm & Klang/Alive, 2015
Konstantin WeckerFlügel, Gesang
Wolfgang GleixnerPiano
Jo BarnikelKeyboards, Piano, Bass, Kornett, Akkordeon, Background Gesang, musikalische Leitung
Fanny KammerlanderCello
Produziert von: Flo Moser Länge: 64 Min 29 Sek Medium: CD
01. Ich habe einen Traum09. Die Gedanken sind frei
02. Ohne Warum (sunder warumbe)10. Eins mit Deinem Traum
03. An meine Kinder11. Dass alles so vergänglich ist
04. Novalis12. Und dann
05. Der Krieg13. Heiliger Tanz
06. Die Mordnacht von Kundus14. Revolution
07. Fast ein HeldZugabe:
08. Auf der Suche nach dem Wunderbaren15. Willy 2015
16. Gefrorenes Licht (für Hans-Peter Dürr)

Demnächst wird Konstantin Wecker unter dem Titel “Ohne Warum” sein nächstes Studioalbum herausbringen.

Sechzehn Stücke, (zwei davon Bonus Tracks) befinden sich auf der von Flo Moser verantworteten Produktion. Der zu Recht über die Grenzen Deutschlands hinaus äußerst angesehene Liedermacher legt einmal mehr seine Finger in die Wunden unserer Zeit. Ohne Wenn und Aber greift Wecker, verbunden mit Ironie, Sarkasmus und Zynismus, die negativen Auswüchse und Praktiken der menschlichen, also unserer, Gesellschaft im Umgang ihres- beziehungsweise unseresgleichen, von denen es ja leider Menge gibt, auf und an. Ohne Zögern nennt er Opfer (wie Asylanten, Flüchtlinge et cetera) Nichtverhinderer und/oder (Mit)Täter (Pegida und wie deren inzwischen so zahlreiche Ableger alle heißen mögen, Banker und so weiter), Kriege und Kriegstreiber beim Namen. In Die Gedanken sind frei zitiert er Hoffmann von Fallersleben, in Novalis eben jenen Philosophen und mit Revolution ruft er live vor begeisterten Konzertbesuchern gar zum aktiven zivilen Ungehorsam auf. Willy 2015 ist eine aktualisierte Fassung seines vor mehr als dreißig Jahren entstandenen Hits. Gefrorenes Licht ist dem 2014 verstorbenen Physiker und Essayisten Hans-Peter Dürr gewidmet.

Doch belässt es der Süddeutsche nicht einzig und alleine beim Anprangern von Unrecht und Verbrechen, sondern bringt obendrein liebevolle Gefühle, Romantik und die, unter ganz bestimmten Umständen, damit verbundene Melancholie zum Ausdruck.

Das Gemisch aus Liedermachermaterial, Rock, Pop, Jazz, Weltmusik, Blues und (ein wenig angedeutetem) Reggae passt trefflich zu den jeweils behandelten Themen. Die Texte sind ungeschminkte Zustandsbeschreibungen und lyrische Hymnen an die Liebe, sei es zu seinen Kindern oder (s)einer Frau.

“Ohne Warum“ verleiht all jenen, die sich nicht selber zu Wort melden können oder wollen eine Stimme zum Protest gegen all das Schlechte in uns Menschen. Darüber hinaus macht Konstantin Wecker bei aller Verzweiflung und Wut, dennoch Hoffnung darauf, dass sich so manches zum Positiven wenden könnte, solange es die Liebe gibt.

Ein, gerade in diesen Zeiten, wahrhaft wichtiges Album von einem Aufrechten!

Michael Koenig, 25.05.2015

 

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