Overkill

After All
Heathen
Destruction

Köln, Essigfabrik, 04.03.2011

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 14.03.2011
Stil: Thrash Metal

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Redakteur(e):

Thomas Dietz


Overkill, Destruction, Heathen, After All,
Köln, Essigfabrik, 04.03.2011

Es ist wieder mal an der Zeit! In diesen Tagen zieht erneut die Killfest-Tour mit OVERKILL als Headliner durch unsere Lande. Bereits zwei Jahre zuvor haben sich die Thrash-Titanen zusammen mit EXODUS aufgemacht um eine Schneise der Zerstörung durch Europa zu schlagen. Auch dieses Jahr kann sich das Billing wieder sehen lassen, denn keine geringeren als DESTRUCTION und HEATHEN sind diesmal mit an Board und begleiten OVERKILL auf ihrem Feldzug, bei dem heute Abend Köln auf der Agenda steht. Also nix wie los in den Schützengraben…

Kriegsschauplatz ist heute die Essigfabrik, im karnevalsberauschten Köln (immerhin einen Tag nach Altweiber, aber diese Stadt ist ja sowieso „dat janze Jahr üver Jeck“). Eigentlich soll’s erst um 8 Uhr losgehen, der Startschuss fällt heute aber schon ne halbe Stunde eher als um 19:30 Uhr AFTER ALL auf die Bretter gehen. Zu dem Zeitpunkt haben sich verständlicherweise noch längst nicht alle Fans eingefunden und so ist zunächst das Gewimmel an der Garderobe und den Theken größer als vor der Bühne. Die Jungs aus Belgien sind zwar sichtlich bemüht dem Publikum wenigstens ein klein wenig Energie zuzuführen, allerdings bleibt es auch überwiegend bei dem Versuch. Die Belgier bieten soliden Thrash Metal mit deutlich moderner Schlagseite, während sich der Sänger wohl nicht zwischen hohen Screams und kratzigem Shouten entscheiden kann. Die 30 Minuten tun zwar nicht weh und die ersten Bierchen lassen sich damit auch gut runterspülen, insgesamt ist der Auftritt von AFTER ALL an diesem Abend allerdings nicht mehr als eine Fußnote.

Nach erstaunlich schneller Umbaupause steht dann mit HEATHEN ein weitaus dickerer Fisch auf dem Programm. Aber auch hier gibt es leider Grund zur Kritik. Den Amis bleibt kaum mehr Zeit als dem Eröffnungsact und diese wird auch noch mit überlangen Songs nicht gerade sinnvoll genutzt. Auch Bandkopf Lee Altus ist wohl heute alles andere als in Hochstimmung und spult den Auftritt mehr oder minder desinteressiert runter. Dazu gibt es kaum Kommunikation mit dem Publikum. Die Band scheint wohl einen schlechten Tag erwischt zu haben. Es ist schwer auszumachen woran es liegt, aber dieser Auftritt heute gehört sicher nicht zu den Sternstunden der Band. Der Meinung ist wohl auch ein Großteil des Publikums und so verstreicht die gute halbe Stunde leider vollkommen unspektakulär. Meiner Meinung nach lässt sich das technisch anspruchsvolle Material von HEATHEN sowieso nicht auf 30 Minuten komprimieren. Naja, Schwamm drüber. Kann halt nicht immer alles rund laufen…

So, jetzt aber! Mit den ersten Tönen von Curse The Gods macht der Abend eine 180 Grad Kehrtwende. Plötzlich stehen alle Zeichen auf Sturm. Schmier ist bester Laune (das hat man ja auch schon öfters mal anders erlebt) und facht das Publikum direkt an. Die einstündige Spielzeit besteht aus Klassikern (Mad Butcher, Bestial Invasion) neuen Klassikern (The Butcher Strikes Back, Nailed To The Cross) sowie Songs vom kürzlich erschienenen Album “Day Of Reckoning“. Der Neuzugang am Schlagzeug, Vaaver, wird zwar noch nicht mal vorgestellt, macht seine Sache aber durchaus ordentlich. Mike schreddert und soliert und schreddert und soliert, dass es eine wahre Freude ist. Wer sollte dem alten Haudegen denn auch noch was vor machen..? DESTRUCTION sind wahrlich in bester Spiellaune und brettern dabei so hart und kompromisslos wie eh und je. Die letzten Studioveröffentlichungen waren zwar für meinen Geschmack allesamt etwas eintönig und uninspiriert aber live ist das deutsche Thrash-Urgestein eben einfach nicht tot zu kriegen. Das haben sie gerade eben mal wieder eindrucksvoll bewiesen! So kommt es auch endlich im Publikum zu den ersten ansehnlichen Moshpits und die Meute wird schon mal gut hochgekocht, denn es soll ja noch besser kommen!

Denn wenn du denkst es geht nicht geiler, kommen OVERKILL daher und stampfen dich in den Boden. Punkt, Ende, Aus. Meine Güte, die Liveauftritte dieser Legende sind jedes Mal der absolute Höhepunkt des Abends. OVERKILL lassen wirklich gar nichts anbrennen. Blitz ist der geilste Frontmann im gesamten Thrash-Bereich. D.D. einer der geilsten Basser den die Metal-Szene zu bieten hat und auch der Rest der Truppe steht dem eigentlich in nichts nach. Ich persönlich muss hier allerdings noch Axtmann Derek Tailer hervorheben, der den Orden für die größte Schnauze verdient hat. Und womit? Mit Recht! Overkill sind seit zig Jahren eine Institution. JEDER verdammte Gig ist 100% Metal und an Intensität einfach nicht mehr zu überbieten! Und die Setlist ist sowieso immer wieder ein Ohrenschmaus. Im Bereich der Alltime-Klassiker sind dieses Mal folgende Stücke zu finden: Rotten To The Core, Wrecking Crew, Hello From The Gutter, Necroshine, Elimination und das alles zermalmende Fuck You. Dazu gesellen sich weitere Hammersongs vom letzten Album: The Green And Black, Bring Me The Night, Ironbound und Give A Little, sowie das inzwischen nicht mehr wegzudenkende Old School. Thrasher-Herz was willst du mehr? Nach anderthalb Stunden ist das Publikum platt, die Hütte abgerissen und der Karneval besiegt. Ja, so muss das sein! Das Killfest 2011 war also wieder der erwartungsgemäße Erfolg, von den kleinen Startschwierigkeiten am heutigen Abend mal abgesehen. Die nächste Auflage dieser Tour kann also kommen und wir werden wieder thrashen was das Zeug hält!

Thomas Dietz, 04.03.2011

 

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