Kleze

Berlin, Roter Salon, 25.08.2004

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Konzertbericht

Reviewdatum: 25.08.2004

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen

Peter Tenzler


Berlin, Roter Salon, 25.08.2004

Sofaplanet Im Roten Salon der Volksbühne feierten KLEZ.E ihre Record Release Party für das Album "Leben Daneben" (siehe unser Review). Zunächst musste man aber das Vorprogramm überstehen. Dies bestritten die beiden SOFAPLANET-Protagonisten Sven Rathke und Martin Gottschild, ersterer als PSYCHTERRORISMUS, letzterer mit selbst verfassten Geschichten.
Waren die Wortbeiträge von Gottschild wirklich ganz witzig, so war die Ein-Mann-Performance von PSYCHOTERRORISMUS doch ziemlich gewöhnungsbedürftig. Zum Schluss gab es noch mit Verstärkung von Drummer Jan Kertscher (womit SOFAPLANET komplett waren) als Trio einen Ausflug in Country-Gefilde.

Klez.e Schließlich standen dann endlich KLEZ.E auf der Bühne, es war proppenvoll und heftigst warm, der Großteil in prächtigster Stimmung und die Band gab ihr Bestes.
Überraschend war nicht Durch mich durchsehn der Opener (das kam vielmehr als Zugabe) sondern Ufern. Tobias Siebert, Chris Fisch, Patrick Vollperg, Daniel Moheit und Drummer Filip Pampuch haben auf der Bühne schon einiges zu bieten: zerbrechliche Melodien, intime Momente wechseln sich mit bretternden Gitarren und gelegentlichen Noiseattacken, die Songs sind eingängig, ohne simpel zu sein und vielschichtig, ohne überladen zu wirken. Die Musik von KLEZ.E bedient Kopf und Bauch, Intellekt und Emotionen.

Klez.e

Live kommt natürlich alles noch etwas ungezügelter und direkter an den Zuhörer heran, was allen Beteiligten nochmal einen Zusatzschub verleiht. Bis auf Fake wird das komplette Album vorgestellt und vom Publikum (das sich natürlich zu großen Teilen aus Bekannten und Freunden der Band zusammensetzt) auch begeistert gefeiert. Manches wirkt (natürlich) noch nicht ganz eingeschliffen, macht aber gerade einen gewissen Charme aus und schafft eine hohe Identifikation mit der Band. Gerade Tobias Siebert weiß mit seiner bescheidenen, natürlichen Art zu gefallen, hier gibt es keine Posen oder Allüren.

Mit dem Potential von Songs wie Lieb Mich..., Du Auch, Nutzlos die Zeit oder Real fernsehen bin ich mir ziemlich sicher, dass es mit KLEZ.E voran gehen wird, vielleicht haben die Zuhörer im Roten Salon die "Geburtsstunde" des nächsten großen deutschen Independent-Acts miterlebt.

Ralf Stierlen, 31.08.2004

 

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