Klaus Schulze La Vie Electronique 9, MIG Music, 2011 |
Klaus Schulze | Synthesizer, Keyboards | |||
Gäste: | ||||
Rainer Bloss | Synthesizer, Keyboards, Electric Piano | |||
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DISC 1 | 15. Verblüffe sie! | |||
Ludwig Revisited | 16. Kaukasische Keller | |||
01. Cozy Ludwig | 17. Artificial Life | |||
02. Watchful Ludwig | 18. Lune malade | |||
03. Marching Ludwig | 19. Kompromisslose Inventions | |||
04. Spooky Ludwig | 20. Interview 1984 | |||
Peq Leg Dance | DISC 3 | |||
05. Peg Leg Dance No. 1 | National Radio Waves | |||
06. Peg Leg Dance No. 2 | 21. Soundscapes | |||
07. Peg Leg Dance No. 3 | 22. On The Wire | |||
08. Peg Leg Dance No. 4 | 23. A Corny Concerto | |||
09. Peg Leg Dance No. 5 | 24. A Late World Noise | |||
10. Peg Leg Dance Dream & out | 25. One In The Jungle | |||
11. Die Spirituelle Kraft des Augenlicks | 26. Blue Moon | |||
DISC 2 | 27. The Garden of Earthy Delight | |||
Seltsam statisch | The Midas Touch | |||
12. Der anachroniste Hang | 28. Land Beneath The Ground | |||
13. Diese etüdenhafte Kategorie | 29. Cave Of Ali Baba | |||
14. Rationierte Ergebnisreihe | 30. Interview 1984 | |||
Verblüffe sie! | ||||
Bei Klaus Schulze liegen Genie und Wahnsinn dicht beisammen. Genialität bezüglich seines Schaffens als einer der herausragenden Elektronikkünstler, Wahnsinn, was seine Veröffentlichungspolitik angeht.
Der neuste Streich ist die auf 50(!) Folgen angelegte "La Vie Electronique"-Serie, deren 9. Ausgabe gerade das Licht der Welt erblickt hat.
Seien wir ehrlich: Den kompletten Schulze in der CD-Sammlung haben zu wollen ist nahezu unmöglich und auch reichlich unsinnig. Viele seiner Kompositionen sind sich zu ähnlich und mit drei, vier CDs ist man in der Regel bestens ausgestattet.
Ich persönlich schwöre auf "Body Love Vol. 1 & 2", der perfekte Soundtrack für - na was wohl - und lange nicht so abgedroschen wie Ravels Bolero.
Wer sich gar nicht so recht entscheiden kann, macht natürlich auch mit "La Vie Electronique 9" nichts falsch. Hier finden sich drei CDs mit Werken aus den frühen bis mittleren Achtzigern, die allerdings in identischer Form bereits Bestandteil der 1997 erschienenen und auf 1.000 Exemplare limitierten 25 CD-Box "Jubilee Edition" waren.
In dieser Phase ist Schulzes Musik stark rhythmusorientiert und durch den Umstieg von analogen auf digitale Technologien geprägt. Zehn Jahre später hätte man viele dieser Kompositionen ohne groß zu überlegen in die Trance-Ecke gepackt.
Besonders hörenswert ist die erste CD, die Liveaufnahmen eines Konzertes mit Rainer Bloss aus Budapest aus dem Jahr 1982 enthält.
CD Nummer 2 und 3 haben einen entscheidenden Schwachpunkt. Neben Musik enthalten sie auch je ein Interview. Die sind zwar nicht einmal unspannend, aber wenn ich schon eine Schulze-CD einlege, dann will ich in seine Klangwelten eintauchen und dort versinken. Sein Geschwurbel stört dabei definitiv.
Trotzdem: Hier gibt es viel Klaus Schulze auf einen Schlag und der Künstler hat auch in seiner rythmusgetriebenen Phase seinen Reiz, auch wenn die meditativ-hypnotischen Werke der Siebziger intensiver zum Träumen einladen.